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Christoph Kokely, Senior Software Developer bei mscrm-addons.com

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Christoph Kokely von mscrm-addons.com spricht im Interview über seine Anfänge mit dem Programmieren als Kind bis hin zu seiner aktuellen Arbeit und gibt Tipps für Beginner.

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Video Zusammenfassung

In "Christoph Kokely, Senior Software Developer bei mscrm-addons.com" schildert Speaker: Christoph Kokely seinen Weg vom neugierigen Kind eines Programmierer-Vaters über die 286er-Ära, Hobbyprojekte und Wirtschaftsinformatik bis zu ersten Aufträgen (Access-Oberflächen, QS-Datenerfassung bei VW Mandl und Berger) und weiter in die Individualentwicklung der späten 90er/2000er – mit dem Erfahrungsaufstieg vom Junior zum Senior. Er betont, dass Seniorität vor allem Erfahrung und Weitsicht bedeutet – weniger Code, mehr Konsequenzen erkennen – und rät, als Junior zu starten, leidenschaftlich wartbaren, in zehn Jahren noch lesbaren Code zu schreiben sowie Grundlagen (Algorithmen, Datenstrukturen, Programmablauf) und Englisch zu lernen, indem man eigene Probleme löst.

Vom 286er zur Seniorrolle: Christoph Kokely, Senior Software Developer bei mscrm-addons.com, über Leidenschaft, Lernkurven und wartbaren Code

Kontext der Devstory: Worum es in dieser Session geht

In unserer DevJobs.at-Devstory „Christoph Kokely, Senior Software Developer bei mscrm-addons.com“ erzählt Speaker Christoph Kokely (Company: PTM EDV-Systeme GmbH) seine berufliche Reise – vom neugierigen Kind vor dem „riesengroßen grauen Kasten“ bis hin zum Seniorentwickler, der „Kaffee trinkt und Dinge weiß“. Was uns daran beeindruckt: Er bleibt strikt praxisnah. Keine Buzzwords, keine Heilsversprechen – stattdessen klare Einsichten, die aus jahrzehntelangem Coden, Scheitern, Verstehen und erneutem Coden gewachsen sind.

Kokelys Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass Softwareentwicklung keine Abkürzungen kennt. Sie beginnt mit Neugier, wird von Projekten genährt, die uns wirklich etwas bedeuten, und reift zu einer Haltung, die Qualität über Cleverness stellt. Genau diese Haltung, so lernen wir, macht den Unterschied auf dem Weg vom Junior- zum Seniorentwickler.

Früh geprägt: Neugier, Familie und ein 286er

Christoph Kokelys Zugang zur Technik war kein Zufall. Sein Vater programmierte bereits in den 1960er-Jahren. Diese Nähe zur Materie öffnete früh eine Tür, durch die er neugierig ging. Er beschreibt die Szene eindrücklich: Zuhause steht plötzlich ein „riesengroßer grauer Kasten“. Es sind die Zeiten, in denen der 286er „das brandheiße Ding“ ist. Spiele? „So schlecht“, dass Programmieren schnell zur spannenderen Alternative wird.

Er bleibt vor dieser Maschine hängen – länger, als es in diesem Alter „lieb“ wäre, wie er schmunzelnd sagt. Was zählt: Er hat Zugang, er kann Fragen stellen, und aus Stunden werden Tage und Jahre. Daraus erwächst der innere Treiber, der seine gesamte Laufbahn prägt: Technik verstehen wollen. Nicht beiläufig, sondern gründlich.

Ausbildung mit Fokus: AHS, Wirtschaftsinformatik, Praxis nebenbei

Die Leidenschaft wird zum Pfad: Kokely besucht eine AHS, wählt dort, „wo immer es gegangen ist“, den Schwerpunkt Informatik. Danach folgt das Studium der Wirtschaftsinformatik. Entscheidender als die Stationen selbst ist das, was er jeweils daraus macht: Er programmiert nebenher, arbeitet projektbasiert, sucht sich Aufgaben, die ihn interessieren. Denn:

„Wenn man ein Projekt hat, das einem Spaß macht, dann lernt man halt auch viel.“

Diese einfache Formel – Interesse plus eigenes Tun – zieht sich durch seine gesamte Geschichte. Sie beleuchtet auch, warum bloßes „Programmieren als Job“ selten zu Spitzenleistung führt: Leidenschaft ist kein romantisches Beiwerk, sondern ein Lernbeschleuniger.

Die ersten Schritte: Hobbyprojekte, Access-Formulare, echte Auftraggeber

Wie so viele fängt auch er mit Hobbyprojekten an. Was ihn bei der Stange hält, sind Spiele – nicht als Konsument, sondern als jemand, der „es selber entwickeln“ will. Er investiert „viel Schweiß“, ärgert sich stundenlang, lernt aber beständig dazu. Aus Hobbys werden erste Aufträge: Benutzeroberflächen „damals noch mit Microsoft Office Access“, verbunden mit Datenbanken. Die Projekte werden größer, und mit ihnen die Ansprüche – fachlich wie finanziell.

Ein Meilenstein ist der erste Nebenjob: bei VW Mandl und Berger. Dort entwickelt er Qualitätssicherungssoftware zur Datenerfassung. Es ist der Moment, in dem sich Selbstwirksamkeit und Marktbedarf die Hand geben: Das, was er sich erarbeitet hat, löst ein echtes Problem.

Berufseinstieg in bewegter Zeit: Individualentwicklung um die Jahrtausendwende

Nach dem Studium beginnt das „große Berufsleben“. Der Zeitpunkt ist markant: Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre ist die Nachfrage nach Individualsoftware enorm. Kokely findet schnell Anschluss. Er betont, dass es „immer was zu tun“ gibt – aber auch, dass die Konkurrenz groß ist. In dieser Gemengelage zählt nicht der große Wurf, sondern die stetige Verbesserung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Die Erfahrungen summieren sich. Mit ihnen verschiebt sich der Schwerpunkt seiner Arbeit – vom reinen Implementieren hin zum Einschätzen, Strukturieren, Vordenken. Der Übergang zum Seniorentwickler ist kein Beförderungsakt, sondern das Ergebnis vieler bewusster Entscheidungen und Lernschleifen.

Was Seniorität bedeutet: „Man trinkt Kaffee und weiß Dinge“

Kokely bringt die Seniorrolle augenzwinkernd auf den Punkt:

„Man trinkt Kaffee und weiß Dinge.“

Der Verweis auf Game of Thrones ist humorvoll – und treffend. Denn der Kern ist ernst: Seniorität ist zuallererst Erfahrung. Die Fähigkeit, Auswirkungen zu antizipieren. Zu erkennen, wo ein „Ziehen am Faden“ im Code welche Seiteneffekte hat. Dinge besser einschätzen zu können. Diese Kompetenz entsteht nicht über Nacht. Sie ist, so Kokely, „der mühsame, steinige Weg durch den Juniordeveloper“.

Wer dort ankommt, „sieht das große Ganze“ – und genau dann werden die Projekte richtig „cool“: weil Entscheidungen substanziell sind, weil Architektur und Codebasis bewusst zusammengeführt werden, weil man nicht nur baut, sondern auch bewahrt.

Handwerk vor Heroics: Code, den man in zehn Jahren noch versteht

Einer der stärksten Sätze der Session richtet sich an alle, die beim Coden gern die cleverste Lösung feiern. Kokely rückt gerade:

„Nicht die coolste Lösung ist immer die beste, sondern diejenige, bei der ich in zehn Jahren auf den Code schauen kann und sagen kann: Ich verstehe es noch.“

Darum geht es: Lesbarkeit, Wartbarkeit, Änderbarkeit. Kein „Geniestreich meines jüngeren Ichs“, der nie wiederholbar ist, sondern ein System von Entscheidungen, das heute wie morgen tragfähig bleibt. Für ihn ist das die Essenz von Seniorität:

  • Code schreiben, der weiterverwendbar ist.
  • Eine gemeinsame Codebasis schaffen, die anderen einen Vorteil bietet.
  • Verantwortung für Zukunftsfähigkeit übernehmen – nicht nur für das Ticket von heute.

Wir nehmen das als deutliches Plädoyer gegen kurzfristige Brillanz und für nachhaltige Softwarequalität mit.

Vom Tool zur Theorie: Warum Grundlagen die Konstante sind

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Botschaft betrifft das Lernen an sich. Programmiersprachen sind Werkzeuge. Sie erledigen Aufgaben – und sie verändern sich. „Alle paar Jahre“ kommt etwas, das denselben Job möglicherweise besser macht. Was bleibt? Die Grundlagen:

  • Algorithmen und Datenstrukturen
  • Wie Programme „unter der Haube“ funktionieren
  • Wie Daten modelliert, bewegt und verarbeitet werden

Kokely nennt das „unglaublich trocken“ – aber unverzichtbar. Wer das Fundament versteht, lernt neue Sprachen schneller, entwirft robustere Systeme und kann über Moden hinweg gute Entscheidungen treffen. Für Anfängerinnen und Anfänger ist das sein Rat: „Versuchen, zu verstehen, wie funktioniert das Ganze.“

Englisch als Werkzeug: Vokabeln vor Grammatik

Pragmatisch und direkt fällt sein Hinweis auf Sprache aus: Programmieren ist Englisch – „durch und durch“. Gute Vokabeln helfen unmittelbar; perfekte Grammatik ist zweitrangig. Wer Dokumentation, Fehlermeldungen oder Community-Beiträge im Original versteht, tappt seltener in Übersetzungsfallen. Ein simpler, aber wirksamer Hebel für Tempo und Qualität im Alltag.

Leidenschaft als Lernmotor: Probleme wählen, die einen wirklich interessieren

Viele Developer kennen es: Man lernt am meisten, wenn man ein Problem lösen will, das man nicht aus der Hand legen kann. Kokely bestätigt das aus eigener Praxis. Seine Antriebsquelle waren anfangs Spiele – nicht das Konsumieren, sondern der Wille, „es selber zu entwickeln“. Diese intrinsische Motivation machte „viel Schweiß“ erträglich und produktiv.

Seine Empfehlung ist entsprechend klar: Sucht euch etwas, das euch interessiert, und versucht, das Problem zu lösen. Daraus entstehen die Stunden, in denen echte Expertise wächst – lange bevor ein Titel auf der Visitenkarte das bestätigt.

Der Weg: Erst Junior, dann Senior – automatisch? Prinzipiell ja, aber …

Kokely ermutigt zum Einstieg als Juniordeveloper – „so ziemlich der wichtigste erste Schritt“. Wer mit „Leib und Seele“ dabei ist, kommt „vom Prinzip her automatisch“ zur Seniorrolle. Entscheidend ist die Haltung: ein „Herz für Code“ und echte Verbundenheit mit dem Produkt. Die Botschaft ist nicht: Es geht von allein. Sie lautet: Leidenschaft plus Ausdauer plus Praxis ergeben mit der Zeit Erfahrung – und genau die macht den Unterschied.

Lernkurve zwischen Studium und Praxis: Was wir mitnehmen

Wir fanden die Balance, die Kokely beschreibt, besonders wertvoll:

  • Ausbildung liefert das Fundament: Theorie, Konzepte, systematisches Denken.
  • Praxis liefert Feedback: Welche Konzepte halten? Wo sind Grenzen? Wo sind Kompromisse nötig?
  • Die Seniorrolle ist das Resultat, wenn beide Stränge über Jahre zusammenwachsen – genährt durch Neugier, Projekte und Verantwortung.

Sein humorvoller Hinweis auf die Dauer – „seit knapp 40 Jahren … aufgerundet“ – zeigt, wie lange solche Lernkurven sein können. Wichtiger als die exakte Zahl ist jedoch die Botschaft: Erfahrung entsteht aus Zeit mit Substanz.

Architekturdenken im Kleinen: Folgen erkennen, bevor sie entstehen

Ein Bild, das sich durch die Session zieht, ist das „Ziehen am Faden“ im Code. Es steht für Kaskadenwirkungen, die wir alle kennen: Eine scheinbar kleine Änderung bricht an anderer Stelle. Seniorität heißt, diese Ketten zu erkennen, bevor sie reißen. Dazu braucht es:

  • Bewusstsein für Abhängigkeiten in der Codebasis
  • Verständnis für Datenflüsse und Seiteneffekte
  • Bereitschaft, Dinge nicht nur lokal, sondern systemisch zu sehen

Diese Perspektive ist nicht exklusiv für Architektinnen und Architekten. Sie beginnt bei jedem Merge Request, jedem Refactoring und jeder neuen Funktion. Man entwickelt sie, indem man Verantwortung übernimmt – und aus den Folgen lernt.

Qualität sichtbar machen: Wartbarkeit als Teamleistung

Kokelys Fokus auf wartbaren Code ist auch eine Teambotschaft. „Gemeinsame Codebasis“ bedeutet, dass mein heutiger Commit der morgige Lesestoff einer Kollegin ist. Wartbarkeit sichtbar zu machen, heißt deshalb, verständliche Schnittstellen, klare Benennungen und solide Abstraktionen vorzuziehen – vor dem Trick, der heute Zeit spart und morgen doppelt kostet.

Praktisch bedeutet das:

  • Verständliche, konsequente Namensgebung
  • Bevorzugung einfacher Strukturen vor verschachtelten „Cleverness“-Konstrukten
  • Minimierung von Seiteneffekten; explizite Abhängigkeiten
  • Review-Kultur, die Lesbarkeit und Änderbarkeit als Qualitätsmerkmale wertet

Keines davon ist neu – aber die Konsequenz, mit der man sie verfolgt, unterscheidet Seniorität von „funktioniert ja irgendwie“.

Wettbewerb, der besser macht: Lernen in dichten Märkten

Kokely schildert die Zeit um die Jahrtausendwende als Phase mit „unglaublich großem Bedarf“ – bei gleichzeitig großer Konkurrenz. Aus unserer Sicht ist das eine Blaupause für heute: Neue Felder entstehen, Nachfrage ist da, viele wollen mitspielen. Wer bestehen will, braucht nicht den „einen Trick“, sondern einen Werkzeugkasten aus Grundlagen, Praxisnähe und Qualitätsbewusstsein. Genau das strahlt seine Laufbahn aus.

Routen für Einsteigerinnen und Einsteiger: Was wir konkret empfehlen

Aus Kokelys Erfahrungen lassen sich für den Start in die Praxis klare Schritte ableiten:

  1. Lernbasis legen
  • Algorithmen, Datenstrukturen, Programmfluss wirklich verstehen.
  • Systematisch üben: kleine Projekte, sauber zu Ende bringen.
  1. Englisch stärken
  • Vokabeln sind das tägliche Werkzeug: Doku, Fehlermeldungen, Foren.
  • Perfekte Grammatik ist zweitrangig – Verständnis ist zentral.
  1. Projekte wählen, die etwas bedeuten
  • Thema suchen, das euch packt. Das hält euch bei schwierigen Phasen im Spiel.
  • Ziel definieren, messbar machen, liefern.
  1. Juniorrolle bewusst annehmen
  • Mentale Haltung: Fragen stellen, Feedback ziehen, Verantwortung suchen.
  • Qualität vor Cleverness: Lesbarkeit und Wartbarkeit als Maßstab.
  1. Erfahrung wachsen lassen
  • Wiederholen, vertiefen, reflektieren. Seniorität ist das Ergebnis, nicht das Ziel.

Diese Schritte sind anspruchsvoll, aber sie zahlen auf genau das Konto ein, von dem man später als Senior „Zinsen“ zieht: Erfahrung im Erkennen von Folgen, in guten Kompromissen und im Bauen tragfähiger Systeme.

Kleine Sätze, große Wirkung: Zitate, die hängen bleiben

In dieser Devstory stechen drei Aussagen heraus, die wir gern als Leitplanken an Monitore kleben würden:

„Man trinkt Kaffee und weiß Dinge.“

„Nicht die coolste Lösung ist immer die beste … ich will sie in zehn Jahren noch verstehen.“

„Programmiersprache ist ein Werkzeug … Algorithmen und Datenstrukturen sind das Fundament.“

Zusammen beschreiben sie die Reise vom „Ich schreibe Code“ zum „Ich baue langlebige Systeme“.

Warum diese Geschichte Developerinnen und Developer ermutigt

Die Erzählung von Christoph Kokely ist weder glatt noch heroisch. Sie ist normal – im besten Sinn: neugierig beginnen, Projekte suchen, Frust aushalten, lernen, liefern, wiederholen. Gerade deshalb wirkt sie. Sie macht Mut, den eigenen Weg geduldig zu gehen und die richtigen Dinge ernst zu nehmen: Grundlagen, Sprache, Teamfähigkeit, Verantwortung.

Wir nehmen aus der Session „Christoph Kokely, Senior Software Developer bei mscrm-addons.com“ vor allem diese Haltung mit: Seniorität ist eine Konsequenz – aus Leidenschaft, aus Praxis, aus dem Willen, Code zu schreiben, den man in zehn Jahren noch versteht. Für uns bei DevJobs.at ist das die Art von Professionalität, auf die Teams bauen und Karrieren wachsen.

Fazit: Seniorität ist die Summe aus Haltung, Handwerk und Zeit

Christoph Kokely (Speaker: Christoph Kokely; Company: PTM EDV-Systeme GmbH) zeigt in dieser Devstory, worauf es in der Softwareentwicklung ankommt – und was bleibt, wenn Moden wechseln:

  • Leidenschaft entzündet Lernen.
  • Grundlagen tragen durch Technologiewechsel.
  • Wartbarkeit schlägt kurzfristige Cleverness.
  • Erfahrung sieht Folgen voraus und schützt die Codebasis.

Oder kurz: Man wird Senior, wenn man lange genug die richtigen Dinge richtig macht. Wer heute anfängt, hat mit genau diesen Prinzipien den besten Kompass – vom ersten Hobbyprojekt bis zur Verantwortung für eine gemeinsame Codebasis im Team.

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