TechLead-Story: Hannes Sachsenhofer, CTO bei Adliance

TechLead-Story: Hannes Sachsenhofer, CTO bei Adliance
TechLeadStory

Hannes Sachsenhofer

Team

Wie groß ist das Dev-Team? Wie setzt sich das Team, in Funktionen aufgeteilt, zusammen?

Wir sind ein kleines Startup mit wenigen Mitarbeitern, die Rollenverteilung ist da oft nicht so klar zu ziehen 😉

Unser Entwicklungsteam besteht derzeit aus fünf Personen inklusive mir, und wir werden noch von einem Kollegen im Bereich Regulatory unterstützt. Alle Entwickler programmieren auch tatsächlich, machen zum Teil aber auch PM-Aufgaben, wie Abstimmung mit den Kunden.

Wie ist euer Dev-Team organisiert und aus welchem Grund habt ihr euch für eine bestimmte Organisation entschieden? Worin liegen die Vorteile, wo die Nachteile?

Wir entwickeln neben unserem eigenen Produkt vor allem an individuellen Projekten für unsere Kunden. Daher ist die Organisation immer auch auf den Kunden abgestimmt, zB haben wir mit bestimmten Kunden klassische Sprints, bei anderen gehen wir viel agiler vor.

Der Vorteil ist sicher, dass wir so gut auf die Strukturen beim Kunden eingehen können. Der Nachteil ist, dass wir so auf die Strukturen beim Kunden eingehen 😉

Was macht euer Team im Vergleich zu anderen Teams besonders?

Wir sind im Vergleich mit anderen Unternehmen – wohl auch geschuldet der Unternehmensgröße, aber auch, weil mir das persönlich sehr wichtig ist – sehr flexibel.

Ich weiß, das behaupten alle Unternehmen von sich, die Flexibilität betrifft bei uns aber den gesamten Arbeitsalltag: Wir arbeiten Teil-Remote, auch mit unterschiedlichen Arbeitszeiten oder Freelancern, die ins Team integriert sind. Mir ist wichtig, dass sich jede Kollegin den Arbeitsalltag an die eigenen Vorlieben anpassen kann: Wenn eine Kollegin gerne direkt mit den Kunden spricht und Dinge abklärt – perfekt. Wenn eine Kollegin das nicht so gerne hat und lieber ausschließlich am Code arbeitet – auch kein Problem. Jeder soll ein Umfeld vorfinden oder schaffen können, in dem er oder sie gerne arbeitet.

Recruiting

Wie ist eure Dev-Abteilung in den Recruiting-Prozess integriert?

Wir sind ein Startup – die Dev-Abteilung MACHT das Recruiting 😉

Gibt es ein konkretes Prozedere für neue Kollegen? Wie werden diese integriert?

Das hängt stark davon ab, ob die neue Kollegin bereits mit unserem Tech-Stack und Tools vertraut sind, oder ob hier eine längere Einarbeitungsphase notwendig ist. Idealerweise sollte eine neue Kollegin so schnell wie möglich mit der Arbeit an einem konkreten Kundenprojekt starten. Denn ich halte nichts davon, jemanden mit „Willkommen, lies dir die ersten zwei Wochen mal unser Confluence durch, dann schauen wir weiter“ zu beschäftigen.

Neben der fachlichen Qualifikation, worauf legt ihr noch Wert, wenn ihr nach Entwicklern für euer Team sucht?

Eine gewisse fachliche Qualifikation ist natürlich wichtig. Dabei ist für mich weniger relevant, ob eine Kandidatin bereits Erfahrung mit unserem Tech-Stack hat, sondern vielmehr, dass Lernbereitschaft und Neugier auf Neues bestehen. Eine neue Programmiersprache lernt man innerhalb von Tagen oder Wochen – da macht es keinen Sinn, eine Entwicklerin von vornherein auszuschließen, nur weil sie zB bisher nur mit Java anstelle von C# gearbeitet hat. Ich bin deshalb auch kein Fan von „Programmiertests“ im Bewerbungsgespräch, sondern rede viel mehr über allgemeine Konzepte oder Learnings aus früheren Projekten.

Sehr wichtig ist mir aber auch, dass die Chemie stimmt. Die Person muss einfach persönlich ins Team, zu unseren Abläufen und zu unserer Art Projekte abzuwickeln passen.

Technologien

Welchen technischen Herausforderungen seht ihr Euch gegenüber?

Eine Herausforderung in unserem medizinischen Umfeld, ist stets die Integration anderer Systeme. Manchmal muss man mit uralten Legacy-Systemen kommunizieren, wo man von REST oder gRPC nur träumen kann und recht behäbige Kommunikationsprotokolle aus den 90ern einhalten muss.

Viel komplexer als die technischen Herausforderungen sind aber die Regulatorischen: Software als Medizinprodukt unterliegt im Prinzip denselben gesetzlichen Vorgaben wie medizinische Hardware, beispielsweise ein Herzschrittmacher oder ein Röntgengerät. Bei vielen Projekten ist also nicht die Technik die Hürde, sondern die Einhaltung der strengen regulatorischen Vorgaben.

Mit welchen Technologien arbeitet ihr?

Wir machen primär Web-Anwendungen mit .NET Core. Das heißt natürlich Full Stack:

Datenbank/Storage, Backend mit C#, Frontend mit HTML, CSS oder JavaScript. Das klingt jetzt nicht wahnsinnig aufregend, aber je nach Projekt kommen dann immer wieder herausfordernde Anforderungen, wie zB Echtzeitsteuerung von Laborgeräten über Websockets hinzu.

Der Betrieb erfolgt fast bei jedem Projekt über Cloud-PaaS wie Azure. Tickets und CI/CD läuft über Azure DevOps.

Manchmal bauen wir auch SPA-Anwendungen, zB Angular oder Vue.js, Smartphone-Apps, zB Ionic, oder Windows-Anwendungen, zB Winforms. Im Prinzip wählen wir jene Technologie aus, die am Besten zu den Kundenanforderungen passt. Der Fokus liegt aber bei Web Anwendungen, da haben wir definitiv das meiste Know-How.

Wie hat sich die Technologie des Unternehmens seit der Gründung verändert?

Bei unserer Gründung war .NET Core noch in der Beta-Phase. Wir sind damals schon auf den Zug aufgesprungen, was sich im Nachhinein als Fehler erwiesen hat, weil es bis zur fertigen Version 1.0 doch viele Änderungen gab, die unsere Migration erschwert haben.

Seitdem hat sich .NET Core extrem gut entwickelt – sowohl was die Plattform selbst, aber auch das Umfeld oder Ökosystem betrifft. Es wird gefühlt immer besser und schneller. Ich bin froh, dass unsere Entscheidung damals auf diese Plattform gefallen ist.

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