TechLead-Story: Andreas Hochstöger, Leiter Software Entwicklung der KASTNER Gruppe

TechLead-Story: Andreas Hochstöger, Leiter Software Entwicklung der KASTNER Gruppe
TechLeadStory

Andreas Hochstöger

Team

Wie groß ist das Dev/IT-Team? Wie setzt sich das Team, in Funktionen aufgeteilt, zusammen?

Klein, aber fein ist unser Team im Vergleich zu jenen typischer IT-Unternehmen. Unser Team besteht aus fünf Kollegen und einer Kollegin, die in unserer hauseigenen Softwareschmiede die neuesten Trends im Lebensmittelhandel in praktikable Softwareanwendungen gießen. Wir entwickeln Programme und Anwendungen für alle Einsatzbereiche – Logistik, Kassa, ERP, Bestellabwicklung, Webshop, Reporting, etc. – und Standorte der KASTNER Gruppe. Von Zwettl bis Jennersdorf, für unser Lagerleitsystem bis hin zu innovativen Webshop Applikationen – bei uns kann sich jedes Teammitglied in unterschiedlichen Themenbereichen spezialisieren, je nach Interessensgebiet.

Wie ist euer Team organisiert und aus welchem Grund habt ihr euch für eine bestimmte Organisation entschieden? Worin liegen die Vorteile, wo die Nachteile?

Unser Entwicklerteam wird gerade organisatorisch gemeinsam mit der Abteilung Organisationsentwicklung/Total Quality Management in einen eigenen Bereich eingegliedert. Ziel des neu geschaffenen Bereichs ist eine koordinierte Weiterentwicklung der Unternehmensorganisation, interner Prozesse und Projekte sowie Softwarelösungen, um bevorstehenden Anforderungen bestmöglich und hochqualitativ zu entsprechen.

Somit bin ich als zukünftiger Bereichsleiter nicht nur für die (Weiter-)Entwicklung von Softwareapplikationen, sondern auch für das Qualitätsmanagement und das Projekt- und Prozessmanagement zuständig. So wollen wir sicherstellen, dass wir schnellstmöglich neue Lösungen für die künftigen Herausforderungen in unserer Branche finden. Wir werden unseren Fokus darauf legen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und gleichzeitig interne Prozesse zukunftsfit und auf höchstem Qualitätsniveau aufzustellen. Alles soll Hand in Hand gehen. Praxistauglichkeit vor Technologie ist unsere Devise.

Natürlich werden wir auch weiterhin den ständigen Austausch mit unseren sechs Kollegen, die für IT-Administration und Support zuständig sind und sich um die Anliegen der User sowie die Betreuung des Netzwerks und der Serverlandschaft kümmern, suchen. Hier ist eine gute bereichsübergreifende Koordination der Themen und Zuständigkeiten, trotz organisatorischer Trennung, sehr wichtig.

Was macht euer Team, im Vergleich zu anderen Teams, besonders?

Wir sind ein Team, das seine Stärke aus der Unterschiedlichkeit unserer Persönlichkeiten gewinnt. Es gibt nicht DEN idealen KASTNER Entwickler, der bereits zu 100 % perfekt ausgebildet in unser Team einsteigt. Jeder bringt seine individuellen Stärken und Vorkenntnisse mit, die wir gezielt nutzen und einzusetzen wissen. Wir sind die perfekte Mischung aus ausgebildeten Entwicklern auf Matura- oder FH-Niveau, Quereinsteigern, die in ihrer bisherigen Schul- oder Berufslaufbahn nur wenig mit Softwareentwicklung zu tun hatten, dafür aber praktische Erfahrung aus dem Lebensmittelhandel oder dem kaufmännischen Bereich mitbringen und erfahrenen „alten Hasen“ – zur letzten Gruppe muss ich mich mittlerweile wohl selbst auch zählen.

Wir nehmen uns deshalb ausreichend Zeit für regelmäßigen Austausch und Feedback im Team. Fachlich aus- und weitergebildet wird bei uns größtenteils intern „on the job“ mithilfe von Workshops und teaminternem Erfahrungsaustausch. Neue Kollegen lernen vom bestehenden Team und umgekehrt.

Recruiting

Wie ist eure Abteilung in den Recruiting-Prozess integriert?

Wir stellen HR unser Anforderungsprofil für eine neue Stelle zur Verfügung, aufgrund dessen die Ausschreibung gestaltet wird. Nach einer Vorselektion durch HR lade ich fachlich geeignete Kandidaten zum persönlichen Gespräch ein. Das persönliche Gespräch ist für mich mitunter das wichtigste Kriterium – die Chemie muss einfach stimmen, auch mit meinem Team. Schnuppertage sind ein perfektes Tool um herauszufinden, ob jemand mit seiner Persönlichkeit zu uns passt. Hier ist der Input meines Teams ein wichtiges Entscheidungskriterium. Softwareentwicklung ist komplex aber lernbar – wir suchen Personen mit Menschenverstand und Affinität für Technologie sowie Anwenderfreundlichkeit.

Gibt es ein konkretes Prozedere für neue Kollegen? Wie werden diese integriert?

Integration braucht Zeit, und diese nehme ich mir gerne. In den ersten Tagen stehen das Ankommen und Kennenlernen im Vordergrund. Gemeinsame Mittagessen und Kaffeepausen, eine Vorstellrunde im Unternehmen und Einschulungstermine in unterschiedlichen Abteilungen, mit denen wir zusammenarbeiten, sollen neuen Kollegen Orientierung geben. Jeder bekommt einen Einschulungspartner aus dem Team zur Seite gestellt, der in der ersten Zeit Hauptansprechpartner für Fragen ist und auch eine erste fachliche Einführung in unsere umfangreiche Softwarelandschaft gibt. Relativ schnell wird aber auch ein eigener Verantwortungsbereich übergeben, der selbstständig bearbeitet wird und je nach Fortschritt kontinuierlich erweitert wird. Wir fördern und fordern kompetenzgerecht und individuell.

Neben der fachlichen Qualifikation, worauf legt ihr noch Wert, wenn ihr nach IT-Spezialisten für euer Team sucht?

Wie schon gesagt: die Chemie muss stimmen. Wir suchen keine zu 100 % perfekt ausgebildeten Spezialisten. Wir suchen Menschen, die Freude am Entwickeln haben, neugierig sind, sich und uns ständig weiterentwickeln wollen und sich trauen, nie Dagewesenes möglich zu machen. Wir leben vom kreativen, unkonventionellen und praxisorientierten Denken meines Teams – so entstehen die besten Lösungsansätze für komplexe Themen. Wir suchen „Über den Tellerrand-Denker“!

Technologien

Welchen technischen Herausforderungen seht ihr Euch gegenüber?

Herausforderungen? Ich würde es eher Chancen nennen. Eine wachsende Zahl unserer Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist mit neuen Technologien aufgewachsen und bestens vertraut. Sie erachten digitalisierte Prozesse, kontaktlose Bestellabwicklung, ein automatisiertes Lagersystem, etc. als selbstverständlich. Hier immer mit den neuesten technischen Entwicklungen hinterher zu kommen, die gleichzeitig praktikabel und benutzerfreundlich sind, ist für unser Team sicherlich herausfordernd. Ich sehe diese Entwicklung aber als Chance für unser Unternehmen. Wir sind, was neue Technologien gepaart mit Anwenderfreundlichkeit betrifft, sehr gut aufgestellt. Dadurch haben wir uns gegenüber dem Mitbewerb sicherlich einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten können. Aber darauf ruhen wir uns nicht aus, das Rad dreht sich immer weiter und wir beobachten sehr genau, welche neuen Technologien noch kommen und wie wir diese für uns nutzen können.

Mit welchen Technologien arbeitet ihr?

In der Softwareentwicklung im Clientbereich setzen wir vorwiegend Microsoft-Entwicklungswerkzeuge – C#, WinForms, WPF, .NET Core in Verbindung mit Microsoft SQL Servern – ein. Unser ERP ist eine aus unserer Feder stammende Eigenentwicklung und basiert auf dem Datenbanksystem InterSystems Cachè. Die Oberfläche für das ERP wird jedoch mit C# entwickelt. Die APP-Entwicklung für iOS und Android wird mit Xamarin umgesetzt. Beim Webshop setzen wir auf Basis Magento 2.x und PHP. Da wir auch im KI-Bereich großes Potential für unser Unternehmen sehen, bauen wir hier laufend Know-How auf.

Wie hat sich die Technologie des Unternehmens seit der Gründung verändert?

KASTNER gibt es seit über 190 Jahren, da hat sich technologisch so einiges getan. Wir waren vor einigen Jahrzehnten noch Vorreiter in der Einführung von Registrierkassen im Lebensmitteleinzelhandel, mittlerweile bieten wir den innovativsten Webshop der gesamten Branche, der ständig um neue Funktionalitäten erweitert wird. War Software vor einigen Jahren reines Mittel zum Zweck, so sind die Anforderungen heute um einiges komplexer. Software soll heute auch einen Mehrwert generieren – für unsere Kunden, für unsere Mitarbeiter. Wir sind heute damit konfrontiert, gesamte Prozesse neu zu denken, zu digitalisieren und gleichzeitig zu optimieren und das im Rekordtempo. Wir arbeiten im Lebensmittelhandel, einer sehr schnelllebigen Branche. Da erwartet man auch Entwicklungen, die sich jederzeit, flexibel anpassen und erweitern.

Dev Interview Info

Andreas Hochstöger

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