Entwickler mit Kundenkontakt!

Entwickler mit Kundenkontakt!

Hier erfährst du einige Tipps, wie du den Kontakt mit deinen Clients verbessern kannst.

Derzeit erlebt die IT-Branche große Veränderungen. Vor einigen Jahren hatten Entwickler noch nicht viel direkten Kontakt mit Kunden oder nicht-technischen Personen – das haben Projektmanager oder CTOs übernommen. Heutzutage sehen wir häufiger den zunehmenden Trend, dass es Entwicklern ermöglicht oder sie sogar dazu ermutigt werden, sich aktiver an der Kundenbeziehung zu beteiligen. Für viele ist das eine bloße Unannehmlichkeit, etwas, das sie vom Programmieren wegzieht.

Dennoch kann dieser Trend eine erstaunliche Gelegenheit darstellen. Durch die Kombination des technischen Wissens und der Kreativität der Entwickler mit der potenziellen Vision und dem Wissen der Kunden im Geschäftsbereich, kann gemeinsam etwas wirklich Erstaunliches erreicht werden. Ist dies nicht etwas, das einen echten Senior-Entwickler ausmacht? Die Fähigkeit, ein Produkt von höchster Qualität zu liefern, das die Erwartungen perfekt erfüllt oder sogar übertrifft?

Die Basics

Der Kunden-Developer-Ansatz mag zwar eine weit verbreitete Auffassung sein, mindert aber in Wahrheit die Gewichtigkeit des Entwicklers und über-vereinfacht die Komplexität der Beziehung. Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht in der Partnerschaft anzustreben und MIT dem Kunden zu arbeiten und nicht FÜR den Kunden. Das ist natürlich nicht einfach, erfordert viel Arbeit und Professionalität kombiniert mit Engagement.

Es ist essentiell zu verstehen, was der Kunde vom Produkt erwartet. Der Ansatz „Du reden, ich machen“ ist hier fehl am Platz. Wenn beispielsweise das Hauptziel einer zu entwickelnden Applikation die Einfachheit sein soll, du aber siehst, dass etwas mit einem gewissen Punkt bei den Anforderungen nicht richtig stimmt, dann sag es! Sprich über deine Bedenken. Zeige, dass dir auch wirklich am Herzen liegt, was du lieferst: das Produkt, das du entwickelst. Letztendlich liegen dir die Projekte ja wirklich am Herzen.

Du kannst so etwas beispielsweise dem Kunden direkt sagen:

„Dieser Wizard – dieser mit den tausenden Inputs und Popups – wird wahrscheinlich überhaupt nicht praktisch sein. Wir sollten etwas Benutzerfreundlicheres probieren, vielleicht etwas Canvas basiertes, oder ein Drag & Drop Feature.“

So etwas mitzuteilen kann sich wirklich als eine Win-Win-Situation herausstellen. Der Kunde wird ein passendes – oder womöglich ein viel besseres Produkt, wie gedacht geliefert bekommen und du wirst auch mehr Spaß haben, etwas Komplexes zu entwickeln. Besser als eine Reihe an Formularen implementieren.

Das einzig Wahre

Die Idee ist natürlich nicht alles. Der Kunde sollte auch überzeugt werden, deinen Vorschlag auch zu wählen. Mit einher geht jedoch meistens auch, dass der Kunde mehr zu zahlen hat, als ursprünglich geplant. Das ist der harte Knochen. Beschreibe zunächst, was du erreichen möchtest. Warum würde deine Version so einen Unterschied machen? Ehrlichkeit ist hier entscheidend.

Wenn der Kunde nun einmal interessiert an deinem Input ist, sei professionell und gib angemessene Schätzungen ab. Versuche abzuschätzen, wie viel Arbeit wirklich erledigt werden muss und wie viel Zeit dies alles brauchen wird. Nicht Besonders – plain and simple. Der Kunde war zufrieden? Noch besser!

Du kannst es besser als es sich der Kunde ursprünglich vorstellt, dann soll auch etwas Besseres geliefert werden.

Das Ergebnis

Nehmen wir jetzt an, es hat nicht geklappt. Der Kunde konnte sich diese neue Version der Lösung entweder nicht leisten oder er wusste einfach, dass die Zielgruppe mit einer einfacheren Lösung weitaus besser vertraut ist. Das ist immer noch keine Niederlage für dich. Schlussendlich hast du ja trotzdem gezeigt, dass du Initiative zur Verbesserung des Produkts ergreifst und dass du dich um deine Projekte richtig kümmerst.

Das klingt zwar nicht so besonders, ist aber ein Meilenstein in den Beziehungen.

Wenn der Kunde versteht, dass du mit ihm/ihr an etwas arbeiten möchtest - und nicht für ihn/sie - und wie nützlich diese Zusammenarbeit sein könnte, wirst du in einem völlig anderem Licht wahrgenommen.

Und seien wir ehrlich, wem würdest du lieber dein Geld geben? Irgendjemandem, der still sitzt und seinen Teil runterprogrammiert, oder jemandem, der deine Idee auf vielen Ebenen besser verwirklichen möchte?

Aber nicht nur für den Kunden, sondern auch für dich selbst ist es ja auch wichtig: wenn du an etwas Großem arbeitest, das jahrelang in Verwendung sein soll, dann willst du doch auch selbst stolz auf deine Arbeit sein können! Diese Einstellung offen zu zeigen, ist eine verdammt gute Sache.

Wenn es mal nicht läuft

Nehmen wir mal an, dass ein Kundenprojekt mal etwas schiefgelaufen ist. Die zeitliche Einschätzung war viel zu optimistisch, die vorgeschlagene Lösung stellte sich schließlich als falsch heraus – was auch immer. Folglich ist das Problem, dass die Entwicklung nun mehr Zeit als nötig in Anspruch nimmt und jemand dafür bezahlen muss. Es kann eine ziemlich angespannte und stressige Situation sein, besonders wenn das Budget nicht unendlich ist.

So ein Fall könnte von einem technischen Leiter oder einem Projektmanager gehandhabt werden, es ist jedoch sehr professionell, wenn der Entwickler selbst die Verantwortung dafür übernimmt. Es ist immer besser, für sich selbst zu sprechen, als durch weitere Instanzen.

Erstens muss es gut beschriebene Gründe für das Schieflaufen geben. Es besteht nicht unbedingt die Notwendigkeit, sich mit technischen Details zu befassen, da solche Sachen aus der geschäftlichen Perspektive wenig Bedeutung haben. Viel mehr sollte man eine zeitliche Einschätzung über den weiteren Verlauf des Projektes anstellen. Als Entwickler hat man sich ja bereits mit der ganzen Thematik befasst, womöglich kann man nun besser das zeitliche Ausmaß beurteilen.

Es ist gut, nicht übermäßig in die Defensive zu gehen. Das Problem ist hier und jetzt, allzu viele Sachen aus der Vergangenheit zur Sprache zu bringen ist nicht notwendig. Denke daran, dass längere Entwicklungszeiten relativ häufig vorkommen. Es gibt immer noch die Möglichkeit, um dies zu klären – keine Panik!

Gute Praktiken

Die Beziehungen zum Kunden sind genauso wie zu deinen Kollegen. Es gibt nichts Magisches und die Regeln sind ähnlich:

  • Denke daran, dass die Person auf der anderen Seite genau wie du ist. Du möchtest mit Respekt behandelt und angehört werden, tu also immer das Gleiche.
  • Vermeide sinnlose Diskussionen. Es erhöht nur die Spannung und führt zu Frustration
  • Verwechsle Freundschaft nicht mit Partnerschaft. Wenn du mit dem Kunden befreundet bist, sollte deswegen das Geschäftliche nicht beeinflusst werden. Und obwohl eine positive Beziehung immer hilfreich ist, kann dies keine Wunder bewirken.
  • Nicht zu viel Süßholz raspeln!

Abschließend

Der Kontakt mit Kunden kann harte Arbeit sein. Es ist sehr schwierig, eine gute Partnerschaft mit jemandem aufzubauen, der schlussendlich über dein Gehalt entscheidet. Wenn du es jedoch schaffst, immer gute Beziehungen aufzubauen, ist das ein entscheidender Vorteil auf dem Markt!

Letztendlich wird eine gute Kommunikation zwischen technischer und geschäftlicher Seite zur Schaffung eines besseren, benutzerorientierteren Produkts führen. Die Atmosphäre in der Entwicklung selbst wird ebenfalls viel besser sein. Merke:

Jeder, der glaubt alleine arbeiten zu können, ist von nichts als Konkurrenz umgeben. Tatsache ist, es sitzen viele Leute in einem Boot, niemand steigt alleine auf.

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