Logo UNIQA Insurance Group AG

UNIQA Insurance Group AG

Etablierte Firma

Eva-Maria Tscherne, Business Analyst bei UNIQA

Description

Eva-Maria Tscherne von UNIQA spricht im Interview über ihren Background wie sie zur Business Analyse gekommen ist und was ihre aktuelle Rolle beinhaltet und gibt Tipps zur Weiterentwicklung.

Beim Videoaufruf stimmst Du der Datenübermittlung an YouTube und der Datenschutzerklärung zu.

Video Zusammenfassung

In „Eva-Maria Tscherne, Business Analyst bei UNIQA“ schildert Eva-Maria Tscherne ihren Weg in die Business Analyse: von einer wirtschaftlichen Schule über ein Publizistik- und anschließend Wirtschaftsstudium sowie einen Bankjob hin zu einem Trainee-Programm, das sie in die BA/Requirements-Engineering-Rolle brachte. Sie beschreibt die Position als Schnittstelle zwischen Fachbereich und Entwicklung—Anforderungen verstehen, kritisch hinterfragen, dokumentieren, abstimmen und testen—mit viel Kontextwechsel und kontinuierlichem Lernen. Ihr Rat: Ein wirtschaftlicher oder technischer Background ist hilfreich, vieles lernt man aber im Job (etwa SQL); entscheidend sind Neugier, Stressresilienz und keine Scheu, Fragen zu stellen.

Vom Umweg zur Schnittstelle: Wie Eva-Maria Tscherne (UNIQA Insurance Group AG) Business Analyse als lernintensiven Brückenjob lebt

Ein devstory-Porträt: Eva-Maria Tscherne, Business Analyst bei UNIQA

In der devstory-Session „Eva-Maria Tscherne, Business Analyst bei UNIQA“ mit Speakerin Eva-Maria Tscherne von der UNIQA Insurance Group AG hören wir eine Berufsgeschichte ohne bruchlose Gerade – und gerade deshalb so wertvoll für alle, die zwischen Fachbereich und Entwicklung arbeiten (oder dorthin wollen). Was uns besonders beeindruckt: Eva-Maria beschreibt Business Analyse nicht als rein methodische Disziplin, sondern als Menschen- und Lernberuf. Sie zeichnet das Bild einer Rolle, die neugierig hinterfragt, Brücken baut, in wechselnden Themenfeldern navigiert und täglich dazulernt – technisch wie fachlich.

Ihre Stationen wirken zunächst wie ein Umweg, entpuppen sich aber als solide Basis für genau diese Schnittstellenarbeit: wirtschaftliche Schule, dann ein Publizistikstudium, der bewusste Abschied von Werbe-, Branding- und PR-Pfaden, insgesamt ein Tastendurchlauf hin zu den Wirtschaftswissenschaften. Dazu kommt Praxiserfahrung bei einer Bank und schließlich der entscheidende Schritt in ein Traineeprogramm mit Fokus auf Business Analyse/Requirements Engineering. Der Weg war kein Masterplan – er war eine Abfolge von Entscheidungen, Zweifeln, Fragen und Lernmomenten. Und genau das ist die Essenz, die wir aus dieser devstory mitnehmen: Business Analyse ist kein starres Berufsbild, sondern wächst mit der Person, die sie ausübt.

„Ich bin eigentlich auf Umwegen zur Business Analyse gekommen.“

Ein Weg in Etappen: Neugier, Korrektur, Konsequenz

Als Redaktion hören wir in Eva‑Marias Erzählung drei prägende Etappen heraus:

1) Der Anlauf über Wirtschaft und Publizistik: Ökonomischer Hintergrund in der Schule, dann die bewusste Bewegung weg vom Erwartbaren – hinein in die Publizistik. Früh kommt die Erkenntnis: Kommunikationsberufe wie Werbung, Branding oder PR sind nicht das, was sie beruflich erfüllt. Diese Ehrlichkeit zu sich selbst ist der erste Baustein einer später sehr reflektierten Analystinnenrolle.

„Ich habe […] bald einmal gemerkt, dass ich mich eher nicht in diesem Kommunikationsbereich sehe, also weder in der Werbung, im Branding oder PR […]“

2) Zurück zu den Wirtschaftswissenschaften: Diese Rückrichtung gibt ihr ein Fundament, das sie später in der Business Analyse nutzt: Prozesse verstehen, Anforderungen einordnen, fachliche Logik begreifen. Parallel arbeitet sie bei einer Bank und erweitert so das Praxisfeld.

3) Der Einstieg über ein Traineeprogramm: Eine Softwarefirma im Dunstkreis der Bankengruppe bildet Trainees aus – auch für Business Analyse/Requirements Engineering. Der Schritt dorthin ist nicht selbstverständlich. Zweifel sind da („Ist das das Richtige für mich?“). Dann die Entscheidung: Bewerbung, Einstieg – und damit der Start in den Brückenjob zwischen Fachlichkeit und Technik.

„Ich habe […] dann aber beschlossen über meinen Schatten zu springen, habe mich beworben und bin so dann in der Business Analyse gelandet.“

Diese drei Etappen stehen für etwas Grundsätzliches: Karrierewege in Tech und nahen Rollen entstehen oft aus Korrekturen. Wer bereit ist, die eigene Richtung zu justieren, findet die Domäne, in der die eigenen Stärken wirken. Bei Eva‑Maria sind das Neugier, strukturierte Diskussion, kritisches Hinterfragen und die Fähigkeit, mit Menschen aus verschiedenen Disziplinen auf Augenhöhe zu arbeiten.

Die Rolle: Business Analyse als aktive Schnittstelle

Wie beschreibt Eva‑Maria die Position selbst? Klar und ohne romantisches Beiwerk: Business Analyse ist Schnittstellenarbeit zwischen Fachbereich und Entwicklung/IT.

„Ich sehe mich als Business Analyst eigentlich so als Schnittstelle zwischen dem Fachbereich und der IT, also zwischen der Entwicklung.“

Was heißt das im Alltag? Aus ihrer Schilderung lassen sich die Kernaufgaben gut bündeln:

  • Fachliche Anforderungen verstehen und schärfen: Sie spricht davon, Geschäftsprozesse zu verstehen, zu diskutieren und kritisch zu hinterfragen. Es geht nicht um bloßes Notieren, sondern um Sinnprüfung – ob Anforderungen wirklich das Problem treffen und für alle Beteiligten „sinnstiftend“ sind.
  • Gemeinsame Lösungsfindung: Nicht im stillen Kämmerlein, sondern im Dialog – „gemeinsam mit dem Fachbereich, aber auch […] mit der Entwicklung“. Das macht die Rolle kooperativ und moderativ zugleich.
  • Abstimmen, dokumentieren, diskutieren, testen: Eva‑Maria nennt diese Elemente explizit. Sie sind keine Formalien, sondern die tragenden Säulen, die eine Anforderung in eine belastbare Lösung überführen.

„Es geht darum […] Anforderungen […] zu verstehen, Geschäftsprozesse zu verstehen, zu diskutieren, zum Teil kritisch zu hinterfragen und dann […] eine Lösung zu finden, die dann für alle sinnstiftend und zufriedenstellend ist. Dazu gehört natürlich Abstimmung, […] die Dokumentation, die Diskussion, das Testen.“

Aus Redaktionssicht ist bemerkenswert, wie selbstverständlich sie „kritisch hinterfragen“ in den Mittelpunkt rückt. Das ist mehr als ein Methodenschritt – es ist ein Mindset. Wer Anforderungen nur sammelt, statt die Motive und Konsequenzen zu prüfen, wird in späteren Phasen teuer nachbessern müssen. Business Analyse, wie Eva‑Maria sie lebt, ist die Kunst, früh die richtigen Fragen zu stellen.

Dynamik statt Routine: Viele Themen, wechselnde Issues, ständiges Lernen

Was macht den Job herausfordernd? Eva‑Maria benennt es direkt: Die Themenlage ist dynamisch, der Kontextwechsel häufig, neue Fragestellungen tauchen laufend auf.

„Es ist viel Abstimmungsaufwand, es ist herausfordernd im Sinne von, dass man tagtäglich potenziell mit neuen Themen, mit neuen Issues konfrontiert sein kann. Man muss oft schnell zwischen den Themen switchen […]“

Diese Dynamik ist zweischneidig – sie fordert, und sie fördert. Einerseits verlangt sie Stressresilienz, Priorisierung und die Fähigkeit, zügig in neue Fachlogiken einzutauchen. Andererseits eröffnet sie permanente Lerngelegenheiten: neue Prozesse, neue Stakeholder, neue technische Sichtweisen. Genau diese Reibungspunkte treiben Entwicklung an.

„[…] ist aber auch gefordert oder hat die Möglichkeit, sich ständig weiterzuentwickeln, Neues zu lernen, kommt mit Leuten zusammen aus unterschiedlichen Fachbereichen, mit unterschiedlichem Background, mit unterschiedlichem Wissen, von denen man viel lernen kann […]“

Für uns zeichnet das ein klares Bild: Business Analyse lebt von Vielfalt. Wer gern über den eigenen Tellerrand schaut und sich Wissen aus unterschiedlichen Richtungen „absaugt“, findet hier eine intellektuell reiche Umgebung. Die Belohnung ist nicht nur eine gute Lösung auf dem Papier, sondern echtes Verständnis dafür, wie Organisation, Fachlichkeit und Technik zusammenspielen.

On-the-Job lernen: SQL, Kolleginnen und Kollegen, Schulungen

Ein weiterer Punkt, den Eva‑Maria betont: Man muss nicht mit kompletter Tool- und Methodenreife starten. Eine wirtschaftliche oder technische Ausbildung hilft, doch vieles wächst in der Praxis.

„Eine wirtschaftliche oder technische Ausbildung ist sicherlich von Vorteil. Vieles kann man auch im Job lernen, meiner Meinung nach.“

Sie ist hier sehr konkret: SQL-Kenntnisse hat sie „am Job angelernt“ und kontinuierlich verfeinert – im Austausch mit Entwicklungskolleginnen und -kollegen und flankiert von Schulungen.

„Also ich habe mir auch meine SQL-Kenntnisse zum Beispiel an der Job angelernt, verfeinert […] entweder, weil ich mit einem Entwicklersprecher […] nachfrage, was kann man da besser machen oder wie könnte ich das anders gestalten und diese Abfrage am besten umsetzen oder indem man Schulungen macht.“

Für viele, die an der Schwelle zur Business Analyse stehen, steckt darin Ermutigung und Handlungsanweisung zugleich: Beginne mit dem, was du mitbringst, und erweitere es systematisch durch Praxis, Peer-Learning und Training. Gerade das Hinterfragen („Wie könnte ich das besser machen?“) ist selbst wieder eine Methode, die die eigene Lernkurve beschleunigt.

Mindset und Soft Skills: Neugier, Stressresilienz, Fragen stellen

Wenn Eva‑Maria die wichtigsten Eigenschaften für den Job verdichtet, ergibt sich ein klarer Dreiklang:

  • Neugier: Der Wille zu verstehen – Prozesse, Hintergründe, Abhängigkeiten. Neugier treibt die Fragen an, die zu besseren Lösungen führen.
  • Stressresilienz: Da Themen ständig wechseln und neue Issues auftauchen, braucht es einen ruhigen Kopf und eine funktionierende Priorisierung.
  • Furchtlosigkeit beim Fragen: Nicht zögern, Unklares anzusprechen und Anforderungen zu hinterfragen. Das ist für sie „eigentlich das Wichtigste“.

„Man braucht Neugier, man braucht eine gewisse Stressresilienz und […] man darf auch keine Angst haben, Fragen zu stellen. Das ist eigentlich das Wichtigste […]“

Als Redaktion ordnen wir das so ein: Dieses Set ist nicht verhandelbar. Tools kommen und gehen, Domänen ändern sich – aber wer neugierig bleibt, robust mit Wechseln umgeht und konsequent fragt, kann die Brückenfunktion der Business Analyse zuverlässig einnehmen.

Praxisleitfaden aus der Session: Was wir konkret mitnehmen

Ohne die Session zu überdehnen, lassen sich aus Eva‑Marias Erzählung klare, anwendbare Leitlinien ableiten:

1) Die Brille wechseln: Verstehen beginnt im Fachbereich – Anforderungen sind nie isoliert, sondern in Prozesse und Ziele eingebettet. Die technische Sicht bringt dann Machbarkeit und Qualität. Beides gehört zusammen.

2) Früh und freundlich kritisch sein: „Kritisch hinterfragen“ ist kein Widerspruch zu guter Zusammenarbeit – im Gegenteil. Wer die Annahmen hinter einer Anforderung offenlegt, verhindert Irrläufer.

3) Dokumentation als Brücke, nicht als Selbstzweck: Aus ihren Stichworten (Dokumentation, Diskussion, Testen) sprechen drei Perspektiven auf dasselbe Ziel: Verständlichkeit. Ein gutes Artefakt überführt Gespräche in nachvollziehbare, testbare Form.

4) Lernen in kurzen Schleifen: SQL-Beispiele, Feedback von Entwicklerinnen und Entwicklern, gezielte Schulungen – das Muster ist klar. Klein anfangen, früh Feedback holen, stetig verbessern.

5) Menschen als Quelle: „Mit Leuten zusammen […] von denen man viel lernen kann“ – genau diese Vielfalt macht die Rolle stark. Netzwerke sind Lernpfade.

Zusammenarbeit mit Fachbereich und Entwicklung: Der Dialog als Liefermodell

Das Bild, das Eva‑Maria zeichnet, ist dialogisch: Anforderungen werden gemeinsam konkretisiert, Lösungen gemeinsam gefunden. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Zusammenarbeit:

  • Für Fachbereiche: Gute Business Analyse ist ein Co-Creation-Prozess. Wer offen über Ziele, Risiken und Annahmen spricht, ermöglicht schnellere und passendere Lösungen.
  • Für Entwicklung: Die Brücke funktioniert in beide Richtungen. Technische Vorschläge, Feedback zu Datenabfragen, Hinweise auf bessere Umsetzung – all das beschleunigt die gemeinsame Lernkurve. Eva‑Marias Lernweg mit SQL zeigt, wie wertvoll dieses Sparring ist.
  • Für die Analystenrolle selbst: Moderation ist Teil der Methodik. Abstimmung, Diskussion und Testen brauchen Zeit und Struktur – und sie zahlen direkt auf Ergebnisqualität ein.

Karriereeinstieg: Zweifel zulassen, dann handeln

Ein Satz bleibt hängen: „über meinen Schatten springen“. Der Einstieg in Business Analyse muss nicht aus völliger Sicherheit heraus passieren. Im Gegenteil: Wer sich fragt „Kann ich das?“, ist häufig näher dran, als er denkt. Die Kombination aus fachlichem Grundverständnis, Lernbereitschaft und der Bereitschaft, Fragen zu stellen, legt die Basis. Der Rest entsteht im Doing.

„Ich habe ein bisschen überlegt, weil ich mir nicht sicher war, ob das denn das Richtige für mich ist […] und habe dann aber beschlossen über meinen Schatten zu springen […]“

Als Redaktion lesen wir darin eine Einladung: Bewerbt euch, probiert euch im Trainee- oder Quereinstieg, holt euch Feedback im Team – und baut darauf auf. Business Analyse ist kein abgeschotteter Elfenbeinturm, sondern ein Team- und Lernsport.

Eine Rolle, die nie fertig ist – und genau deshalb attraktiv

Eva‑Maria fasst es selbst zusammen: „Man lernt nie aus.“ In einer Umgebung, in der Anforderungen, Prozesse und Technologien sich bewegen, ist genau das die Stärke der Rolle. Business Analystinnen und -Analysten halten das System synchron – zwischen Zielen und Umsetzung, zwischen Fachlichkeit und Technik, zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

„[…] man lernt nie aus und ich lerne jeden Tag was Neues […]“

Diese Haltung trägt. Sie schützt vor Selbstzufriedenheit, sie macht neugierig, sie hält das Gespräch offen. Und sie setzt einen Standard: Gute Business Analyse ist am Ende gelebte Verantwortung für Klarheit.

Checkliste für angehende Business Analystinnen und Analysten

Auf Basis der devstory mit Eva‑Maria Tscherne, UNIQA Insurance Group AG, hier eine kompakte Checkliste, die wir in unseren Redaktionsnotizen festgehalten haben:

  • Mindset
  • Neugier aktiv kultivieren.
  • Stressresilienz stärken – Themenwechsel gehören zum Alltag.
  • Fragen konsequent stellen – besonders dort, wo etwas implizit bleibt.
  • Zusammenarbeit
  • Frühzeitig und regelmäßig abstimmen.
  • Diskussionen strukturieren und Entscheidungen dokumentieren.
  • Testen als Teil der Anforderung denken: Was beweist, dass die Anforderung erfüllt ist?
  • Lernen
  • On-the-Job lernen bewusst organisieren (Peer-Feedback, Schulungen, Mini-Experimente).
  • Technisches Grundgerüst schrittweise ausbauen (wie bei Eva‑Maria mit SQL).
  • Wissen aus anderen Fachbereichen aktiv „absaugen“ – Vielfalt ist ein Vorteil.
  • Haltung
  • Über den eigenen Schatten springen – auch wenn Zweifel da sind.
  • Kritisches Hinterfragen als Service verstehen, nicht als Widerstand.
  • Lösungen gemeinsam mit Fachbereich und Entwicklung gestalten.

Schlussbild: Die Brücke, die trägt

„Schnittstelle“ ist ein oft genutztes Wort – bei Eva‑Maria bekommt es Substanz. In ihrer Darstellung steckt Sorgfalt (Diskussion, Dokumentation, Testen), Courage (Fragen stellen, kritisch hinterfragen) und Lernfreude (SQL on the Job, Feedback von Entwicklung, Schulungen). Die Summe ergibt eine Analystinnenrolle, die nicht nur Anforderungen verwaltet, sondern Zusammenarbeit ermöglicht.

Die devstory „Eva-Maria Tscherne, Business Analyst bei UNIQA“ mit der Speakerin Eva-Maria Tscherne von der UNIQA Insurance Group AG liefert damit eine klare Botschaft: Business Analyse ist kein statisches Fach. Es ist ein Beruf für Menschen, die verstehen wollen, wie Dinge funktionieren – und die bereit sind, dieses Verständnis jeden Tag neu zu erarbeiten. Wer diesen Weg gehen will, findet in Eva‑Marias Reise ein realistisches, motivierendes Vorbild.

Weitere Tech Talks

Weitere Tech Lead Stories

Weitere Dev Stories