Arbeitsplatz Bild solvistas GmbH

Fabian Weißenböck, Software Developer bei solvistas

Description

Fabian Weißenböck von solvistas redet in seinem Interview über seine Anfänge mit dem Programmieren, was er aktuell in seiner Arbeit macht und was seiner Meinung nach wichtig für Beginner ist.

Beim Videoaufruf stimmst Du der Datenübermittlung an YouTube und der Datenschutzerklärung zu.

Video Zusammenfassung

Im Talk "Fabian Weißenböck, Software Developer bei solvistas" beschreibt Speaker Fabian Weißenböck seinen Weg über die HTL mit Pflichtpraktika, den frühen Berufseinstieg nach der Matura und das anschließende Informatikstudium neben der Arbeit bis zum Master. Bei solvistas schätzt er die Vielfalt jenseits des reinen Programmierens: je nach Projekt begleitet er den gesamten Lifecycle von der Anforderungsaufnahme und Kundenkommunikation bis zur Umsetzung und zum Abschluss. Sein Rat: Mit Wille und Ausdauer über Online-Kurse starten, etwa mit HTML und dann JavaScript, den eigenen Interessen (Games oder Web) folgen und so jobreif werden.

Vom HTL-Praktikum zum End-to-End-Developer: Was wir von „Fabian Weißenböck, Software Developer bei solvistas“ (solvistas GmbH) über den Einstieg, das Studium und echte Projektarbeit lernen

Ein klarer Einstiegspfad: Vom ersten Praktikum bis zum Master

Bei „Fabian Weißenböck, Software Developer bei solvistas“ (solvistas GmbH) geht es nicht um große Schlagworte, sondern um einen greifbaren Weg in die Softwareentwicklung: anpacken, dranbleiben, Erfahrung sammeln. Aus unserem Gespräch bleibt besonders hängen, wie gradlinig und zugleich pragmatisch seine Stationen sind – und wie konsequent er Lernen mit echter Praxis verbindet.

Der Ausgangspunkt ist die HTL mit Fachrichtung Informatik. Dort ist es Pflicht, acht Wochen Praktikum zu absolvieren. Für Fabian ist das mehr als nur ein Pflichtprogramm. Es ist das Tor in reale Entwicklungsumgebungen: „Du kommst eh schon mal in die ganzen Firmen rein.“ Der Effekt ist deutlich: Wer diese Phase nutzt, steht nach der Matura nicht bei null. „Wenn du das eigentlich fertig hast, die HTL, nach der Matura, bist du eigentlich schon gut dabei … da kannst du eigentlich anfangen, brauchst kein Studium dafür.“

Fabian bleibt dennoch neugierig und vertieft sein Wissen über ein Informatikstudium – allerdings ohne die Praxis zu unterbrechen. Direkt nach der HTL steigt er vollzeit ins Berufsleben ein. Ein halbes Jahr später beginnt er das Studium. Den Bachelor absolviert er in Teilzeit, arbeitet daneben weiter. Und selbst am Ende des Masters hält er an diesem Modell fest, mit der Perspektive, danach wieder voll einzusteigen. Es ist ein Lernpfad, der zeigt: Theorie und Praxis können sich gegenseitig treiben.

Projektarbeit bei solvistas GmbH: Nicht nur Code, sondern der gesamte Bogen

Was ihn an seiner Rolle begeistert, ist die Breite. Bei solvistas GmbH findet Fabian nicht die „Ich tipp nur Code“-Schublade, sondern ein Feld, das Entwicklung mit Organisation verknüpft. Er beschreibt es als „das ganze Gemisch“, abhängig vom Projekt und der Rollenverteilung im Team.

Er begleitet Projekte von Anfang an – Anforderungen erheben, mit Kundinnen und Kunden sprechen, fachlichen Input geben, die Umsetzung planen und durchführen.

„Du begleitest Projekte teilweise vom Anfang … setzt es dann mit ihm um und gehst dann diese ganze Projektphase von vorne bis hinten durch.“

Diese Abwechslung macht für ihn einen großen Unterschied. Es ist die Perspektive aufs Ganze: „Ich tu nicht nur programmieren, sondern ich seh eigentlich immer das Ganze, wie es anläuft … von Start bis so ein Projekt auch abgeschlossen ist.“ Wer diesen Rhythmus einmal erlebt, versteht, warum Kommunikation, Verständnis für Domänenlogik und Umsetzungstiefe zusammengehören.

Was man wirklich mitbringen muss: Wille, Zeit und Dranbleiben

Fabians Grundsatz ist ernüchternd ehrlich und motivierend zugleich: „Das Einzige, was du wirklich mitbringen solltest, ist einfach der Wille für das.“ Der Rest ist Arbeit – im besten Sinne. Du musst dich „eine Zeit lang hinsitzen und das anschauen, bis du wirklich jobreif bist.“ Diese Haltung leitet seinen Lern- und Arbeitsstil, von den ersten HTML-Seiten bis zu komplexeren Projekten.

Online-Ressourcen sieht er als offenen Werkzeugkasten: „Es gibt Kurse von bis, also Online-Kurse.“ Entscheidend ist nicht das glamouröse Zertifikat, sondern die Kontinuität. Wichtig ist, „dass du dranbleibst, dass du dir auch die Sachen anschaust, die dir taugen.“ Der Fokus auf das, was dich wirklich interessiert, bildet für ihn das Sprungbrett:

  • Wenn dich Spieleentwicklung begeistert, starte damit.
  • Wenn dich Webentwicklung fasziniert, fang mit Webseiten an – konkret mit HTML, das Fabian als guten Einstieg empfiehlt.

Daraus ergibt sich ein Pfad, der sich organisch anfühlt: erst HTML, dann JavaScript, und wenn die grundlegenden Konzepte sitzen, entwickelt sich das Ganze „voll schnell weiter“. Oder, in seinen Worten: „Ab dem Zeitpunkt läuft es dann wirklich.“

Meilensteine und Learnings aus Fabians Werdegang

Wir haben Fabians Weg in klaren Stationen gehört – jede mit einem eigenen Lerneffekt:

  1. HTL mit Pflichtpraktikum: Reale Einblicke frühzeitig nutzen, Kontakte knüpfen, Projektkontexte erleben.
  2. Nach der Matura arbeitsfähig: Programmieren kann schon vor dem Studium zum Beruf werden.
  3. Arbeiten plus Studium: Theorie gezielt mit Praxis abgleichen, das Gelernte im Projektalltag überprüfen.
  4. End-to-End-Projektarbeit: Anforderungen, Kundengespräche, Umsetzung – den gesamten Projektzyklus mitgehen.
  5. Lernfokus auf Interesse: Mit dem starten, was motiviert (HTML für Web, Games für Spiele); Schritt für Schritt steigern (z. B. JavaScript).
  6. Beharrlichkeit: „Du musst schon eine Zeit lang hinsitzen … bis du wirklich jobreif bist.“

Jeder dieser Punkte wirkt in der Summe: Statt einem losen Pfad entsteht ein systematisches Heranwachsen zur professionellen Entwicklerrolle.

Warum der HTL-Pfad einen Unterschied macht

Fabian deutet es an: Der Wert des HTL-Praktikums liegt nicht nur im CV. Acht Wochen im Betrieb sind acht Wochen echte Softwareentwicklung – im Team, mit Deadlines, Tools, Code-Reviews, Deploymentzyklen. Ohne Details zu überhöhen, bleibt die Beobachtung: Wer früh Kontakt zu realen Projekten hat, lernt nicht nur Syntax, sondern Teamabläufe und Verantwortung.

Diese Basis ist der Grund, warum der Berufseinstieg noch vor oder ohne Studium möglich wird. „Du brauchst kein Studium dafür“ – diese Aussage aus der Praxis ist kein Abraten von der akademischen Schiene, sondern eine Relativierung. Ein Studium kann vertiefen und ordnen; es ist aber nicht zwingend die Eintrittskarte. Entscheidend ist, ob du dich reinhängst und dir die Zeit gibst, jobreif zu werden.

Arbeiten und Studieren kombinieren: Praxis als Prüfstein

Fabians Entscheidung, nach der HTL direkt voll zu arbeiten und dann aufs Studium zu setzen, dreht die Reihenfolge, wie viele sie kennen. Das Muster hat einen Vorteil: Jeder Theoriebaustein trifft auf konkrete Erfahrung. Begriffe aus Vorlesungen bekommen Anker in Situationen, die man selbst erlebt – ob im Anforderungs-Workshop, in der Umsetzung oder beim Testen.

Zugleich zwingt Teilzeit-Arbeit während Bachelor und Master zur Priorisierung. Wer in Projekten mitläuft, spürt, was wirklich zählt: Prozesse verstehen, Requirements schärfen, Risiken früh ansprechen, und Code write clean enough to change. Diese Erfahrung setzt sich in der Lernlogik fest: nicht alles, sondern das Nötige und Wirksame lernen.

Nicht nur Code, auch Kontext: Was End-to-End-Beteiligung bedeutet

Wenn Fabian sagt, er begleitet Projekte „von vorne bis hinten“, steckt darin mehr als ein Aufgabenpaket. Es ist eine Haltung, die Entwicklerrollen erweitert:

  • Anforderungen erheben heißt, die Sprache der Nutzerinnen und Nutzer zu sprechen und Unklares in Klärbares zu verwandeln.
  • Mit dem Kunden reden heißt, Erwartungen zu moderieren und Alternativen aufzuzeigen.
  • „Dem Kunden ein wenig Input geben“ heißt, vom reinen Umsetzer zum Sparringspartner zu werden.
  • Umsetzen heißt, das Vereinbarte robust zu bauen – so, dass es im Betrieb trägt.

Diese Schleife ist wertvoll, weil sie Feedback ermöglicht. Wer die Ziele kennt, baut zielgerichteter. Wer die Lösung baut, versteht die Konsequenzen. Und wer die Abnahme erlebt, lernt, wie Qualität sich an der Realität messen lässt.

Motivation finden: Interesse als Antrieb, HTML als Türöffner

In Fabians Lernerzählung steckt ein klares Muster: Starte mit dem, was du sofort siehst und anfassen kannst. HTML ist konkret: Du schreibst ein paar Zeilen, speicherst, reload – und da ist es. Dieser direkte Loop ist pures Lernkatalysator.

Daran knüpft JavaScript an: erste Interaktionen, Logik, das Gefühl, Verhalten kontrollieren zu können. Wer Spiele mag, beginnt mit kleinen Prototypen. Wer Web mag, baut einfache Seiten aus und steuert Verhalten. Beide Wege teilen die gleiche Essenz: schneller Feedback-Zyklus, sichtbare Fortschritte, Motivation durch Ergebnisse.

Wenn Fabian sagt: „Ab dem Zeitpunkt läuft es dann wirklich“, beschreibt er genau diesen Kipppunkt – wenn Übungen zu Projekten werden, Projekte zu Routine, und Routine zu größerer Sicherheit.

„Jobreif“ werden: Was steckt hinter der Beharrlichkeit?

Das Wort, das hängen bleibt, ist „dranbleiben“. Das klingt schlicht, ist aber das Schwierigste im Lernprozess. Dranbleiben heißt, sich Zeitblöcke zu nehmen, Rückschläge auszuhalten, nicht jeden Tag ein neues Tutorial anzufangen, sondern Dinge zu Ende zu bringen. In Fabians Formulierung liegt die Handwerklichkeit des Berufs: Du „sitzt eine Zeit lang hin“ – und zwar regelmäßig.

Er macht dabei keine große Show um Tools oder „Geheimtipps“. Der Kern ist Bereitschaft. Der Rest ergibt sich: Von HTML zu JavaScript, von den ersten Kundengesprächen zur strukturierten Anforderungserhebung, vom Einzel-Task zum End-to-End-Projekt.

Konkrete Schritte: Wie Einsteigerinnen und Einsteiger Fabians Rat umsetzen

Als Redaktion von DevJobs.at haben wir Fabians Hinweise in handhabbare Schritte übersetzt – nicht als starre Methode, sondern als Weg, der zu seinen Aussagen passt:

  1. Praktikum frühzeitig planen: Nutze jede Woche, um echte Abläufe zu sehen. Frag nach, welche Projekte du begleiten kannst – vom Ticket anlegen bis zum Review.
  2. Nach der Schule arbeitsfähig werden: Wenn du Spaß am Programmieren hast, bewirb dich – auch ohne Studium. Bau ein kleines Portfolio, selbst wenn es nur ein paar HTML-/JavaScript-Beispiele sind.
  3. Studium als Verstärker sehen: Starte dann, wenn es für dich passt. Nutze Vorlesungen als Theorie-Reflektor für reale Aufgaben, nicht als Selbstzweck.
  4. Den ganzen Projektzyklus anstreben: Bitte um Einblick in Anforderungsworkshops, Kundengespräche und Abnahmen. Das bewahrt dich vor „blindem Coden“.
  5. Interesse als Auswahlkriterium nutzen: Spiele? Dann bau Spiele. Webseiten? Dann HTML & JavaScript. Was Spaß macht, wird zur Gewohnheit.
  6. Dranbleiben ritualisieren: Feste Zeiten, kleine Ziele, sichtbare Ergebnisse. Lernprojekte möglichst zu Ende bringen – auch wenn sie nicht „perfekt“ sind.

Kundendialog als Lernmotor: Vom Input zur Verantwortung

Ein starkes Detail in Fabians Schilderung ist der Kundendialog. „Redest mit dem Kunden … kannst du vielleicht dem Kunden ein wenig Input geben.“ In diesem Moment wächst die Verantwortung: Du outputtest nicht nur – du beeinflusst. Das schärft die eigenen Anforderungen an Qualität. Es lehrt, Aufwand realistisch zu schätzen, und es macht sichtbar, dass jede Entscheidung Trade-offs hat.

Wer das früh übt, erweitert die eigene Rolle über das reine Programmieren hinaus. Genau hier verläuft der Weg zum End-to-End-Developer: Verantwortung übernehmen, ohne allein zu sein; gestalten, ohne beliebig zu werden; zuhören, ohne den Blick für die technische Realität zu verlieren.

Teamdynamik und Rollen: Projektabhängig statt Schablone

Fabian betont, dass die Verteilung von Aufgaben „projekttechnisch drauf an“ kommt – und von der Rollenverteilung im Team. Das ist ein wichtiger Punkt für alle, die Teamarbeit romantisieren oder fürchten. Es gibt keine Einheitsrolle. Manchmal liegt der Fokus stärker auf der Umsetzung, manchmal braucht es mehr Organisation. Entscheidend ist die Bereitschaft, beides als Teil des Berufs zu sehen – und zu lernen, wo man selbst den größten Wert stiftet.

Mentale Modelle fürs Lernen: Vom Sichtbaren zum Strukturierten

Fabians Weg vom sichtbaren HTML zur logischeren Ebene JavaScript stiftet ein nützliches Lernmuster:

  • Sichtbar starten: Was du sehen kannst, kannst du schneller verbessern.
  • Verhalten gestalten: Wenn die Oberfläche steht, folgt Logik – das macht Projekte lebendig.
  • Kontext aufbauen: Mit Kundengesprächen und Anforderungen füllst du die „Warum“-Ebene.

So entsteht aus einzelnen Fähigkeiten ein System: Oberfläche, Logik, Kontext. Wer das zusammendenkt, baut Lösungen statt Features.

Realistische Erwartungen: Kein Hype, sondern Handwerk

Uns gefällt an Fabians Bericht die Bodenständigkeit. Er verspricht keine Shortcuts. Stattdessen markiert er die Stellschrauben, die jeder beeinflussen kann: Wille, Zeit, Kontinuität. Und er zeigt, wie frühe Praxiserfahrung (Praktika, Mitarbeit) die Lernkurve anhebt.

Das Ergebnis ist ein Weg, der sowohl für Schulabgängerinnen und -abgänger als auch für Studierende oder Quereinsteigende funktioniert:

  • früh in echte Projekte,
  • konsequent dranbleiben,
  • das gesamte Projekt verstehen,
  • mit dem beginnen, was motiviert,
  • und die Theorie gezielt im Arbeitsalltag verankern.

Fazit: Ein Beruf wird greifbar, wenn man ihn lebt

„Fabian Weißenböck, Software Developer bei solvistas“ (solvistas GmbH) beschreibt Entwicklung als Beruf, der sich durch Praxis formt. HTL und Praktika vermitteln den ersten Tritt in die Tür. Vollzeit arbeiten und nebenher studieren schmieden Theorie und Praxis zusammen. In Projekten vom Start bis zum Abschluss dabei sein, prägt den Blick fürs Ganze.

Und das Lernen? Es beginnt konkret: „HTML ist ein guter Start“. Wer sich für das begeistert, was er baut – Spiele oder Webseiten – findet die Energie, dranzubleiben. Mit der Zeit kommt JavaScript dazu, dann fließt es.

„Wichtig ist, dass du dranbleibst … Ab dem Zeitpunkt läuft es dann wirklich.“

Für uns ist das die stärkste Botschaft dieses Gesprächs: Softwareentwicklung ist kein Geheimwissen. Es ist ein Handwerk, das wächst, wenn man es tut – mit Wille, Zeit und der Neugier, an ganzen Projekten mitzuwirken.

Weitere Dev Stories