Arbeitsplatz Bild enjoy IT GmbH

Christof Amtmann, Project Manager bei enjoy IT

Description

Christof Amtmann von enjoy IT spricht im Interview darüber, wie er über Umwege zum Project Management gekommen ist, was seine aktuelle Arbeit umfasst und gibt Tipps für Neueinsteiger.

Beim Videoaufruf stimmst Du der Datenübermittlung an YouTube und der Datenschutzerklärung zu.

Video Zusammenfassung

In „Christof Amtmann, Project Manager bei enjoy IT“ schildert Christof Amtmann seinen Weg ins IT-Projektmanagement: vom Tester über Requirements Engineering zur spontanen Projektübernahme, anschließend mit PM-Zertifizierung und berufsbegleitendem Business-Management-Studium. Er beschreibt Projektmanagement bei enjoy IT als vielseitig und stets projektspezifisch; Erfolg basiert auf Planung, Risikomanagement und adressatengerechter Kommunikation mit Entwicklern, Testern, Auftraggebern und Geschäftsführung bei gleichzeitigem Ausbalancieren von Qualität, Zeit und Budget. Sein Fazit: In Österreich führt selten ein Direktstudium in die Rolle—man wächst aus Technik oder BWL hinein und lernt, die Brücke zwischen beiden Welten zu schlagen.

Vom Tester zum Projektleiter: Christof Amtmann (enjoy IT GmbH) über Vielfalt, Risiken und die Realität des IT-Projektmanagements

Einleitung: Was wir aus „Christof Amtmann, Project Manager bei enjoy IT“ mitnehmen

Bei DevJobs.at haben wir die Session „Christof Amtmann, Project Manager bei enjoy IT“ mit besonderem Interesse verfolgt. Der Speaker, Christof Amtmann von der enjoy IT GmbH, gab einen ungeschönten Einblick in die Praxis des IT-Projektmanagements – fernab von Buzzwords, dafür nahe an echten Projekten, Teams und Entscheidungen. Seine Geschichte beginnt – wie er selbst sagt – „wie die meisten Projektmanager, über Umwege“ und führt über das Testen, das Requirement Engineering und einen spontanen Sprung in die Projektleitung hin zu einer Karriere, die von Vielfalt, Verantwortung und kontinuierlichem Lernen geprägt ist.

Was uns besonders hängen blieb: Projektmanagement ist in seiner Welt kein linearer Karriereplan, sondern eine bewusste Entscheidung, wenn man merkt, dass einem das Managen, Kommunizieren und Bewältigen von Risiken liegt. Es ist der Weg vom Experten zum Generalisten, mit stabilem Fundament, klarem Werkzeugkasten und einem feinen Gespür für Menschen.

Der Einstieg: Über Umwege in die Leitung

Christof skizziert seinen Weg ohne Umschweife:

„Ich habe angefangen in der IT als Tester. Da habe ich eineinhalb Jahre Software getestet, Logfiles gelesen… Dann bin ich in das sogenannte Requirement Engineering übergewechselt, das heißt Anforderungen beschreiben.“

Die entscheidende Wendung kam, als im Projekt der Projektleiter ging. Durch seine Vernetzung, sein Systemverständnis und die bereits gewechselten Rollen ergab sich der Moment:

„Ich habe probiert, ja jetzt mache ich die Projektleitung auch gleich. Und so bin ich ins Projektmanagement gekommen.“

Dieser Impuls – nicht lange zu zögern, sondern Verantwortung zu übernehmen – zieht sich durch seine Erzählung. Es war kein Zufallstreffer, sondern eine bewusste Bewegung in Richtung Führung. Danach blieb er in der Projektmanagementrolle, ergänzte eine spezifische Zertifizierung und schloss berufsbegleitend ein Studium in Business Management ab. Beides untermauert, was er in Projekten täglich lebt: solides Handwerk, klare Methoden und das Verständnis für Zahlen und Organisation.

Vielfalt als Normalzustand

Auf die Frage, was ihm als Erstes zum Job einfällt, kommt es prompt:

„Das erste Wort, das mir einfällt, ist vielfältig.“

Er verortet diese Vielfalt besonders im IT-Projektmanagement. Selbst wenn es „vielleicht eine Webseite ist oder eine SAP-Migration“ – jedes Projekt ist anders. Andere Stakeholder, andere Vorbedingungen, andere Auftraggeber. Für uns als Redaktion ist das ein wichtiger Realitätscheck: Das Label „IT-Projekt“ verrät wenig über die eigentliche Herausforderung. Der Unterschied entsteht in den Menschen, im Kontext und in der Erwartungslage.

Diese Perspektive entzaubert die Sehnsucht nach Best Practices, die man immer gleich anwendet. Stattdessen rückt Christof das Fundament in den Mittelpunkt: „Grundwissen, Grundkonstrukt, Grundtools“. Planung, Risikomanagement und Kommunikation bilden den Rahmen, der durch den Projektkontext gefüllt wird.

Das Fundament: Planung, Risiko, Kommunikation

Christof beschreibt sein Handwerkszeug mit einer Klarheit, die sofort resoniert:

  • Planung – als Struktur, Rhythmus und Orientierung für alle Beteiligten.
  • Risikomanagement – um Unwägbarkeiten früh zu erkennen, zu gewichten und aktiv zu behandeln.
  • Kommunikation – zielgruppengerecht, respektvoll und präzise; von Entwicklerinnen und Entwicklern über Tester bis hin zu Auftraggebern und Geschäftsführern.

Dabei geht es nicht nur um Inhalte, sondern um Tonalität und Timing. Projektleitungen müssen einen „Spagat“ finden: Was brauchen die unterschiedlichen Gruppen, um sich gesehen zu fühlen und gleichzeitig zum Projekterfolg beizutragen? Wer einmal versucht hat, dieselbe Statusmeldung für eine Entwicklerin und einen Geschäftsführer tauglich zu formulieren, weiß, wie viel Handwerk und Empathie dahintersteckt.

Das magische Dreieck: Qualität, Zeit, Budget

Christof benennt eines der härtesten Naturgesetze der Projektarbeit:

„Ein Projekt hat drei Kernelemente… Qualität, Zeit und Budget. Und eins davon geht sich nicht richtig aus. Es ist oft so.“

Diese Aussage ist nicht zynisch, sondern pragmatisch. Projekte bewegen sich selten in idealen Bahnen. Entscheidend ist, wie man mit dieser Trias arbeitet:

  • Welche Ziele sind nicht verhandelbar, welche sind verhandelbar?
  • Wo braucht es aktive Priorisierung statt stiller Hoffnung?
  • Wie wird sichtbar, was eine Entscheidung (z. B. mehr Features) auf die anderen Standfüße auswirkt?

Christof verbindet das mit zwei konkreten Führungsaufgaben: Budgetarbeit und Konsequenz in der Steuerung. Zahlen verstehen – und danach handeln. Und: Motivieren, delegieren, aber bei Bedarf auch ansprechen, wenn es nicht läuft. Das Projektmanagement, das er beschreibt, ist zu gleichen Teilen „Enablement“ und „Accountability“.

Rollenvielfalt: Zwischen Technik, Tests und Top-Management

Die Spannbreite der Kommunikation reicht bei ihm „von den Entwicklern, den Testern, den Projektauftraggebern bis zu den Geschäftsführern“. Dasselbe Projekt benötigt also verschiedene Sprachen:

  • Technische Tiefe dort, wo Entscheidungen von Verständnis leben.
  • Klarheit und Struktur dort, wo es um Budget, Scope und Risiken geht.
  • Übersetzungsleistung dazwischen, damit kein Team aus dem Takt gerät.

Dieses Bild ist für uns ein Kernpunkt seiner Geschichte: Wer Projektmanagement macht, arbeitet an Schnittstellen. Die Aufgabe besteht darin, aus Perspektiven ein gemeinsames Bild zu formen – ohne dabei die Friktionen zu ignorieren, die zwangsläufig entstehen.

Lernen als Dauerlauf: Zertifizierung und Business Management

Christof blieb nach seinem Einstieg „eigentlich dann geblieben bis heute“ in der Projektleitung, ergänzte aber bewusst zwei Schritte: eine Zertifizierung für die Projektleiterposition und ein berufsbegleitendes Studium in Business Management. Der Subtext ist eindeutig: Projektmanagement erfordert Praxis – aber Praxis skaliert besser, wenn sie sich auf strukturiertes Lernen stützt. Und für IT-Projekte gehört die betriebswirtschaftliche Seite dazu: Zahlen, Budgets, kaufmännische Logik.

Wir nehmen daraus mit: Gerade der Sprung vom Techniker zum Projektleiter gelingt besser, wenn man sich in Wirtschaft und Management hineinwagt. Und umgekehrt gilt – dazu gleich mehr –, dass betriebswirtschaftliche Profile in die IT einsteigen können, wenn sie technische Grundmechanismen verstehen lernen.

Kein gerader Bildungsweg: Der Quereinstieg als Normalfall

Besonders deutlich wird Christof, wenn es um den Karriereweg geht:

„In Österreich [gibt es] eigentlich kein Studium, das Projektmanagement per se anbietet. Das heißt, als Projektmanager, du fängst nicht an als Projektmanager.“

Aus seiner Sicht ist Projektmanagement fast immer ein „zweiter Schritt“ aus einem anderen Feld heraus – Test, Entwicklung, Architektur oder BWL. Dieser Wechsel ist freiwillig: Man entscheidet sich bewusst dafür, weil einem das Steuern, Kommunizieren und Risikomanagement liegt. Das entzaubert Karrierepfade wie „mit 18 festlegen, mit 20 Projektmanager werden“ – „sehr untypisch“, sagt er. Stattdessen wächst man in die Rolle hinein, erkennt die eigenen Stärken und nimmt Chancen wahr, wenn sie auftauchen (wie bei ihm der Wechsel nach dem Abgang des Projektleiters).

Vom Experten zum Generalisten: „Aus allem ein bisschen was können“

Ein Satz von Christof bringt die Rolle auf den Punkt:

„Einer der Aufgaben vom Projektmanager ist, aus allem ein bisschen was können und das ungefähr verstehen, was die Leute reden.“

Das meint nicht, dass Projektleitende überall Expertinnen sein müssen. Aber sie brauchen ein tragfähiges Grundverständnis – in Technik, in Testprozessen, in Wirtschaftlichkeit und Governance. Dazu kommen die „Grundkonstrukte“ und „Projektmanagement-Tools“, die man „über die Zeit“ lernt. Die Botschaft: Tiefe bei den Expertinnen, Breite bei der Projektleitung. Und dazwischen: Übersetzen, Priorisieren, Entscheiden.

Zwei Einstiege, ein Ziel: Technik lernt Business – Business lernt Technik

Christof betrachtet beide Richtungen fair: Wer aus der Technik kommt, muss sich in Management und Wirtschaft hineinbewegen. Wer aus dem BWL-Umfeld kommt, muss sich in die IT einleben. Das Ziel ist dasselbe: ein Projektmanager, „der die allen Aspekte irgendwie abdecken muss, können“. Dieses „irgendwie“ ist nicht zufällig. Es zeigt, dass es nicht um Perfektion in jeder Disziplin geht, sondern um belastbare Arbeitsfähigkeit in der Breite – ergänzt durch die Expertise des Teams.

Für uns ist das ein starkes Plädoyer für Demut und Lernbereitschaft. Man muss nicht alles wissen, aber genug verstehen, um gute Fragen zu stellen, Risiken zu erkennen, Entscheidungen zu steuern und Menschen ernst zu nehmen, die näher am Detail sind.

Führung in der Praxis: Motivieren, Delegieren, Ansprechen

Christof benennt drei Führungsimpulse, die im Alltag den Unterschied machen:

  • Motivieren: Sinn, Zielbilder und Fortschritt sichtbar machen – so, dass das Team Energie behält.
  • Delegieren: Verantwortung mit Klarheit übergeben und Vertrauen aussprechen.
  • Ansprechen: Wenn „es nicht so läuft, wie es laufen sollte“, klare Worte finden – fair, aber verbindlich.

Das sind keine Buzzwords. Sie markieren die Arbeit am Tag X: im Refinement, im Statusgespräch, im Austausch mit Stakeholdern, in der Budgetrunde. Die Qualität der Führung zeigt sich dort, wo Entscheidungen wirklich wehtun – zum Beispiel, wenn das magische Dreieck neu austariert werden muss. Christofs Hinweis, dass „eins davon sich oft nicht richtig ausgeht“, fordert genau diese Führung.

Praktische Ableitungen für Entwicklerinnen und Entwickler

Christofs Weg macht Mut, wenn du aus der Technik kommst und in Richtung Projektleitung denkst. Was lässt sich aus seiner Erzählung konkret ableiten?

  • Suche die Schnittstellenrollen: Übernimm Verantwortung im Requirement Engineering, in der Testkoordination oder an der Schnittstelle zu Stakeholdern.
  • Baue dir das Fundament: Projektplanung, Risikomanagement, Statuskommunikation – bewusst üben, reflektieren und verbessern.
  • Lerne die Sprache der Zahlen: Budgetlogik, Aufwandsschätzungen, Priorisierung über Kosten/Nutzen – du musst keine Controllerin werden, aber Zusammenhänge verstehen.
  • Trainiere den Spagat der Kommunikation: Was brauchen Entwicklerinnen, was braucht das Management? Formuliere dieselbe Wahrheit passend für verschiedene Adressaten.
  • Ergreife Chancen: Wenn sich die Möglichkeit bietet, ein Arbeitspaket oder ein kleines Projekt zu leiten, sag nicht reflexartig nein. Christofs Weg begann mit genau so einem Moment.

All das folgt dem Geist seiner Aussagen, ohne sie zu überdehnen: Projektmanagement ist ein Handwerk, das man sich aufbaut, indem man Verantwortung übernimmt, Strukturen pflegt und die Perspektiven aller Beteiligten ernst nimmt.

Reflexionsfragen: Bin ich bereit für den Schritt?

Christofs Beschreibung legt nahe, sich selbst ehrlich ein paar Fragen zu stellen:

  1. Fällt es mir leicht, komplexe Inhalte für unterschiedliche Zielgruppen aufzubereiten?
  2. Motiviert mich Verantwortung – inklusive Budget, Risiko und Eskalation?
  3. Bin ich bereit, von der Tiefe in die Breite zu wechseln und „aus allem ein bisschen was“ zu können?
  4. Habe ich Lust, mir ein klares Set an Projektmanagement-Tools aufzubauen und konsequent anzuwenden?
  5. Kann ich Entscheidungen tragen, wenn Qualität, Zeit und Budget nicht gleichzeitig maximal erfüllbar sind?

Wer hier häufig mit „ja“ antwortet, findet in Christofs Weg viele Anknüpfungspunkte.

Die Realität der Projekte: Wenn das Ideal nicht reicht

Ein Punkt aus Christofs Erzählung wirkt länger nach: Die Einsicht, dass sich im „magischen Dreieck“ oft nicht alle Ziele gleichzeitig optimal erfüllen lassen. Diese Nüchternheit ist kein Defizit, sondern Ausdruck guter Praxis. Sie schützt vor Überforderung im Team, Überversprechen beim Auftraggeber und enttäuschten Erwartungen im Management. Und sie zwingt dazu, Prioritäten auszusprechen – eine Kernaufgabe von Projektleiterinnen und Projektleitern.

Dazu passt seine Betonung von Risikomanagement. Wer Risiken früh benennt, kann Optionen schaffen. Wer sie ignoriert, bekommt sie später als Fakten.

Was Enjoy IT für ihn bedeutet: Breite Themen, klare Rolle

Ohne zusätzliche Details zu erfinden, bleibt eines deutlich: Christof erlebt seine Rolle bei der enjoy IT GmbH als breit und lebendig. „Ich speziell bei der EnjoyIT habe ich wirklich sehr viele verschiedene Themen dort.“ Das entspricht seinem Bild von Projektmanagement – dort, wo Vielfalt zum Normalzustand gehört und das Handwerk den Unterschied macht.

Für uns als Redaktion ist das ein starkes Signal an Talente: Wenn du Abwechslung suchst, ist Projektmanagement kein Zufallsfund, sondern ein Feld, in dem Vielfalt Programm ist – solange man bereit ist, das Fundament zu pflegen.

Lernen über die Zeit: Kein Lehrberuf, aber ein Lernberuf

Christof betont, dass Projektmanagement „nicht unbedingt ein Lehrberuf oder ein Studienberuf“ ist. Der Weg führt über Erfahrung, reflektierte Praxis und das bewusste Erweitern des eigenen Werkzeugkastens. Zertifizierungen und Studiengänge können dieses Lernen flankieren – sie ersetzen es nicht. Wer wachsen will, wächst im Projekt.

Das ist eine Einladung zu pragmatischem Professionalismus: Tools wählen, anwenden, verbessern. Mit den Menschen sprechen. Risiken systematisch betrachten. Budgets verstehen. Und immer wieder: zuhören.

Unsere wichtigsten Takeaways aus der Session

Zum Abschluss bündeln wir die Kernaussagen, die wir aus „Christof Amtmann, Project Manager bei enjoy IT“ mitnehmen:

  • Projektmanagement ist vielfältig – weil Menschen, Kontexte und Erwartungen variieren.
  • Der Einstieg gelingt oft über Umwege: Test, Requirements, Entwicklung, Architektur oder BWL.
  • Fundament schlägt Schablone: Planung, Risikomanagement, Kommunikation sind die tragenden Pfeiler.
  • Das magische Dreieck zwingt zu Entscheidungen: Qualität, Zeit, Budget – selten optimal zugleich.
  • Führung ist konkret: motivieren, delegieren, ansprechen, wenn es hakt.
  • Lernen ist kontinuierlich: Zertifizierung und betriebswirtschaftliches Verständnis stärken die Praxis.
  • Der Projektmanager ist Generalist mit Verständnis für die Expertinnen – „aus allem ein bisschen was können“.

Schluss: Der bewusste Schritt ins Projektmanagement

Christof Amtmann zeigt, wie sich aus Gelegenheit Verantwortung entwickelt – und aus Verantwortung eine Rolle, die trägt. Wer sich in seiner Erzählung wiederfindet, erkennt vielleicht den eigenen nächsten Schritt: sich an Schnittstellen zu engagieren, den Werkzeugkasten zu schärfen und den Wechsel vom Experten zum Generalisten bewusst zu vollziehen.

Seine Botschaft ist klar und alltagstauglich: Verlass dich auf dein Grundwissen, auf dein Grundkonstrukt, auf deine Grundtools. Dann wird aus Vielfalt kein Chaos – sondern genau das, was gute IT-Projekte ausmacht.

Weitere Dev Stories