CYAN Security Group GmbH
Jorge Costa, Product Manager bei cyan Digital Security
Description
Jorge Costa von cyan Digital Security fasst im Interview seinen beruflichen Weg bis hin zur aktuellen Arbeit als Product Manager zusammen, redet über die Besonderheiten des Unternehmens und gibt Tipps für Neueinsteiger.
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Video Zusammenfassung
In "Jorge Costa, Product Manager bei cyan Digital Security" schildert Speaker: Jorge Costa seinen Weg von Portugal nach Wien: vom Softwareentwickler zum Backend-Teamlead und seit Januar 2025 zum Product Owner. Er bringt Produkt-, Sales- und Entwicklungsteams im Scrum-Setup zusammen, balanciert enge Telco-Deadlines und White-Label-Anforderungen mit der eigenen Roadmap und übersetzt Prioritäten in umsetzbare Stories; das Produkt entwickelte sich von Hardware zu Mobile-App, Windows- und DoH-Clients und schützt spürbar vor Scams (etwa bei seinen Eltern). Als wichtigste Lehren betont er klare Zielbilder, Transparenz statt Informationssilos und starke Kommunikation sowie den Wechsel vom selbst Coden zum Enablen anderer – wodurch ein kleines Team große Telcos erfolgreich bedienen kann.
Vom Entwickler zum Product Owner: Jorge Costa (CYAN Security Group GmbH) über Verantwortung, Kommunikation und ein Security-Produkt, das zählt
Einleitung: Warum diese devstory relevant ist
Bei DevJobs.at hören wir besonders genau hin, wenn ein erfahrener Entwickler seinen Weg in die Produktrolle beschreibt. Der Perspektivwechsel vom „selbst fixen“ zum „andere befähigen“ berührt die Essenz, wie moderne Tech-Organisationen funktionieren. In „Jorge Costa, Product Manager bei cyan Digital Security“ gibt uns Sprecher Jorge Costa (CYAN Security Group GmbH) einen prägnanten, offenen Einblick in genau diesen Wandel: aus Portugal nach Wien, vom Entwickler zum Teamlead und – seit Januar 2025 – zum Product Owner. Sein Kernmotiv: Dinge nicht so zu lassen, wie sie sind, sondern sie messbar besser zu machen.
Wir nehmen euch mit durch Jorges Stationen, seine Arbeitsweise zwischen Produkt, Vertrieb und Entwicklung, und die Leitprinzipien, die er jetzt als Product Owner hochhält: Transparenz, Klarheit über das Ziel – und Kommunikation. Was hängen bleibt: Aus technischer Tiefe wird in der Produktrolle kein Nachteil, sondern ein Trampolin für Wirkung.
Von Portugal nach Wien: der Weg ins Produkt
Jorge beginnt seinen Weg in Portugal. Er studiert Softwareentwicklung, wechselt anschließend nach Wien und arbeitet zunächst als Entwickler „in anderen Bereichen“. Vor rund sechs Jahren startet die Zusammenarbeit mit cyan – zunächst als Entwickler, später als Teamlead für das Backend, heute als Product Owner (seit Januar 2025).
Sein Antrieb zieht sich wie ein roter Faden durch: „Ich habe diese Mentalität, Dinge zu reparieren, sie besser zu machen. Ich mag nicht, wenn Dinge immer gleich bleiben.“ Dieses „Fixer“-Mindset ist kein Selbstzweck. Es ist der Grund, warum das Management ihm die Product-Owner-Rolle zutraut – und warum er sie annimmt, trotz eines spürbaren Einschnitts: nicht mehr selbst entwickeln, sondern andere zum Entwickeln befähigen.
Der Sprung: nicht mehr selbst fixen, sondern Wirkung organisieren
Der Rollenwechsel ist für Jorge „eine beängstigende Entscheidung“. Das ist ehrlich, und es ist nachvollziehbar. Als Entwickler oder Teamlead kann man Unstimmigkeiten sofort selbst geradeziehen. Als Product Owner verschiebt sich der Hebel:
„Früher konnte ich, wenn ich etwas Falsches gesehen habe, es selbst zu fixen versuchen. Jetzt muss ich sicherstellen, dass andere es fixen – und sie dafür pushen.“
Diese Verschiebung bringt zwei Dinge mit sich: mehr Arbeit – und Belohnung auf anderer Ebene. „Es ist mehr Arbeit, weil du dich auf andere verlassen musst“, sagt er. Gleichzeitig ist es lohnend, wenn Teams entlang eines klaren Ziels liefern. Genau dort sieht Jorge seine Aufgabe: Ziele schärfen, Prioritäten klären, Kontext sichtbar machen, damit die Umsetzung aus einem Guss gelingt.
CYAN Security Group GmbH: Produktarbeit zwischen Eigenprodukt und White-Label für Telkos
Jorge arbeitet in einer Produktwelt mit zwei Taktungen: das eigene Produkt und die White-Label-Lösungen für Telekommunikationsunternehmen. Das erfordert Fingerspitzengefühl in der Priorisierung – und Durchhaltevermögen bei Deadlines.
- Zusammenarbeit mit dem Produktteam: Was sind die wichtigsten Verbesserungen und Erweiterungen am Produkt?
- Abstimmung mit Sales und Kundenkontakt: Welche Anforderungen kommen aus dem Markt, speziell von Telko-Kunden?
- Übersetzung in die Delivery: Stories schreiben, Teams führen, überzeugen, Zielbilder scharfstellen, Umsetzung treiben.
Die Methode: Scrum. Die Realität: „enge Deadlines“ – insbesondere im Kontext großer Telko-Kunden. Das Spannungsfeld: die Balance zwischen Produktentwicklungen, die das Angebot langfristig stärken, und Feature-Wünschen einzelner Telkos, die kurzfristig Wirkung zeigen müssen. Jorge formuliert es als ständige Aufgabe: „Wir müssen immer auch für unser Produkt pushen und zugleich einen Weg finden für die Features, die die Telkos wollen.“
Stories, Zielbilder, Überzeugungsarbeit: so übersetzt Jorge Anforderungen in Output
Jorge beschreibt seine Rolle nicht als „Anforderungsbriefkasten“, sondern als aktive Übersetzungsschicht. Er „materialisiert“ die Inputs aus Produktteam und Sales, indem er klare User Stories formuliert und diese mit den Entwicklungsteams durchdekliniert. Seine Stichworte: führen, mit ihnen sprechen, sie überzeugen, warum „wir das auf diese Weise tun müssen“.
Worauf es ihm besonders ankommt: das Ende vor Augen. Entwicklerinnen und Entwickler sollen wissen, wozu sie etwas bauen, wer interagiert, wie es eingesetzt wird.
„Für mich ist wichtig: egal, was wir entwickeln – wir müssen wissen, was am Ende daraus wird.“
Der Grund dahinter ist praxisnah: Wenn Teams nur „ausführen“, ohne Zielbild und Nutzerkontext, denken sie nicht „über den Tellerrand“. Sie bleiben in der Mikroebene der Umsetzung stecken. Kontextfreiheit kostet Produktqualität. Deshalb ist Transparenz sein Kernprinzip: „Wir sollten Informationen nicht zurückhalten – überhaupt nicht.“
Sicherheit, die in der Familie ankommt: warum das Produkt zählt
Jorge mag das Produkt – und begründet das persönlich. Er denkt an seine Eltern, die immer wieder kurz davor sind, auf Betrugsmaschen hereinzufallen. Darin steckt die Relevanz von Security jenseits abstrakter Schlagworte: Phishing und Scams passieren nicht „irgendwo“, sondern bei Menschen, die wir kennen.
Diese greifbare Motivation wirkt in sein tägliches Handeln hinein: Ein Sicherheitsprodukt hat dann Wert, wenn es im Alltag schützt. Genau deshalb betrachtet er Funktionswünsche nicht als Checkbox, sondern durch die Linse des Nutzens – verständlich, wirksam, verlässlich.
Evolution statt Stillstand: von Hardware zu Mobile, Windows und DOH
Ein weiterer Punkt, den Jorge positiv hervorhebt: Stillstand ist bei cyan keine Option. Die Produktlinie hat sich weiterentwickelt – von einer anfänglichen Hardware-Lösung (vor seiner Zeit) hin zu einer mobilen App, Windows-Clients und DOH-Clients.
Das ist mehr als Feature-Aufzählung. Es zeigt, was Jorge antreibt: Integration, Breite, Anschlussfähigkeit. Wenn Security mehr Menschen erreichen soll, muss sie dorthin, wo sie genutzt wird. Mobile, Desktop, Netzwerkebene – die Ausweitung der Clients zeichnet ein Bild, das zu seiner „Fixer“-Mentalität passt: dort optimieren, wo die Nutzerinnen und Nutzer die Wirkung spüren.
Kleine Teams, große Telkos: was Kultur und Execution möglich machen
Jorge spricht anerkennend über das Umfeld: „Das Büro ist großartig – und die Menschen.“ Teamdynamik, Zusammenarbeit, gemeinsamer Wille, „es zum Laufen zu bringen“ – das sind die unsichtbaren Assets, die er betont.
Bemerkenswert findet er, wie ein relativ kleines Unternehmen Services für große Telko-Kunden liefern kann: „Für mich ist es fantastisch zu sehen, dass wir mit dieser kleinen Gruppe von Menschen Services für große Telkos bereitstellen können.“ Diese Aussage zeigt eine Kultur, die nicht auf Budgetstärke, sondern auf Kompetenz, Fokus und Teamwork setzt.
Kommunikationsprinzipien eines tech-getriebenen Product Owners
Die vielleicht wichtigste Lektion aus Jorges Talk betrifft Kommunikation und Kontext. Er bringt die Perspektive eines Teamleads mit, „der zuvor einen Product Owner wollte“. Aus dieser Erfahrung leitet er ab, was in der Produktrolle zählen muss:
- Klarheit über das Ziel: „Wissen, was am Ende daraus wird.“ Nicht nur ‚was‘ bauen, sondern ‚wozu‘.
- Vollständiger Kontext: Welche Teams interagieren? Für welchen Zweck? Welche Abhängigkeiten existieren?
- Informationsoffenheit: Keine Zurückhaltung. Informationen gehören in die Teams, damit sie Entscheidungen mittragen können.
- Adressatengerechte Kommunikation: „Du musst wissen, mit wem du sprechen musst, wenn du etwas fixen oder entwickeln willst.“
Diese Prinzipien sind handwerklich – und gleichzeitig kulturell. Sie definieren, wie Vertrauen entsteht und wie Teams Verantwortung übernehmen.
Der praktische Alltag: zwischen Scrum, Deadlines und Priorisierung
Die Theorie ist klar; die Praxis ist eine Rhythmusaufgabe: Sprint für Sprint, Deadline für Deadline. Wenn die Anforderungen großer Telko-Kunden auf das Produkt-Backlog treffen, braucht es Priorisierung entlang zweier Achsen:
1) Was hilft dem Produkt langfristig?
2) Was ist für den Kunden kurzfristig geschäftskritisch?
Jorge beschreibt genau diese Balance als permanente Aufgabe – und macht deutlich, dass Überzeugungsarbeit dazugehört. Ein Product Owner, der nur eins zu eins weitergibt, wird von der Realität zerrieben. Ein Product Owner, der priorisiert, erklärt und trade-offs transparent macht, stärkt die Delivery.
Leitlinien für Entwicklerinnen und Entwickler, die Product Owner werden wollen
Aus Jorges Einblicken lassen sich konkrete Empfehlungen ableiten – ohne die Grenzen des Gesagten zu überschreiten:
- Pflege dein Zielbild: Gehe nie in einen Sprint, ohne dass Teams wissen, wozu etwas gebaut wird.
- Übersetze, bevor du treibst: Anforderungen sind Rohmaterial. Mach daraus Stories mit klarer Definition of Done und erkennbarer Nutzerwirkung.
- Vertraue – und fordere: Du fixst nicht mehr selbst. Schaffe Rahmenbedingungen, damit andere fixen können. Und fordere Ergebnisse ein.
- Halte Informationen offen: Verhindere Inselwissen. Kontext in die Teams, nicht nur in das Product-Board.
- Kenne deine Gesprächspartner: Produkt, Sales, Entwicklung – und, im Fall von cyan, Telkos. Die richtige Botschaft an die richtigen Menschen spart Zeit und verhindert Reibung.
Zitatgalerie: Stimmen aus dem Talk
„Ich mag nicht, dass Dinge immer gleich bleiben.“
„Es war eine beängstigende Entscheidung, weil ich nicht mehr entwickeln würde.“
„Jetzt muss ich sicherstellen, dass andere es fixen – und sie pushen.“
„Wir arbeiten mit Scrum und haben enge Deadlines für diese Telko-Unternehmen.“
„Wir sollten Informationen nicht zurückhalten – überhaupt nicht.“
Diese Sätze bilden die Kontur eines Product Owners, der aus der Technik kommt – und diese Herkunft zum Vorteil macht.
Was wir aus „Jorge Costa, Product Manager bei cyan Digital Security“ mitnehmen
- Produktarbeit ist Beziehungspflege: Produktteam, Sales, Kundenkontakt, Entwicklung – wer gut verknüpft, beschleunigt alles.
- Kontext schlägt Kontrolle: Teams liefern besser, wenn sie den Zweck verstehen.
- Tech-Herkunft ist ein Asset: Wer selbst entwickelt hat, übersetzt Anforderungen präziser und erkennt Risiken früher.
- Evolution ist ein Prinzip: Vom Hardware-Start bis zu Mobile-, Windows- und DOH-Clients – ein Produkt, das weiterzieht, bleibt relevant.
- Kleine Teams, große Wirkung: Mit Zusammenhalt, Klarheit und Ownership lassen sich auch große Kunden souverän bedienen.
Die Ethik hinter Security-Produktarbeit: Schutz für echte Menschen
Der Moment, in dem Jorge seine Eltern erwähnt, ist mehr als eine Anekdote. Er erklärt, warum Sicherheitsprodukte nicht nur Branchenbedarf bedienen, sondern gesellschaftliche Relevanz haben. Betrugsversuche sind real, alltäglich und für viele Menschen nicht offensichtlich erkennbar. Ein Produkt, das schützt, ist dann gut, wenn es dort ankommt, wo Verletzlichkeit groß ist.
Diese Perspektive schärft, wie Product Owner priorisieren: Features, die Komplexität ins Team tragen, sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie Komplexität aus dem Leben der Nutzer nehmen. Jorges Blick auf Utility statt Showcases wirkt wie ein Kompass.
Praktische Checkliste für den Rollenwechsel (aus Jorges Erfahrungen abgeleitet)
- Zielbild formulieren: Welches Ergebnis wird am Ende sichtbar – und für wen?
- Abhängigkeiten auflösen: Wer muss eingebunden werden (Produkt, Sales, Telko, Entwicklung)?
- Story-Reife sicherstellen: Klarer Scope, klarer Nutzen, klare Akzeptanzkriterien.
- Kommunikationswege definieren: Wen informiere ich wann? Wie stelle ich Transparenz sicher?
- Delivery-Rhythmus schützen: Scrum-Cadence ernst nehmen, Deadlines ehrlich verhandeln, Fokus verteidigen.
- Balance halten: Produkt-Roadmap vs. kundenspezifische Features – beides bewusst priorisieren.
Fazit: Verantwortung neu denken – vom Fixer zum Ermöglicher
„Jorge Costa, Product Manager bei cyan Digital Security“ zeigt die Entwicklung eines Engineers, der Verantwortung nicht verliert, sondern neu definiert. Als Product Owner bei CYAN Security Group GmbH treibt Jorge den Wandel vom kurzfristigen Fix zum nachhaltigen Ergebnis. Er hält Transparenz hoch, kommuniziert kontextreich, und bleibt seiner Haltung treu: Dinge besser machen, nicht stehen lassen.
Gerade im Security-Umfeld mit großen Telko-Kunden und knappen Fristen ist das kein leichter Pfad. Aber Jorges Geschichte macht Mut: Wer die Perspektive wechselt und Wirkung organisiert, bewegt mehr – für Teams, für Produkte und für Menschen, die Schutz brauchen.
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