TourRadar GmbH
Igor Rusinov, Lead Back End Engineer at TourRadar
Description
Igor Rusinov von TourRadar spricht im Interview über seinen Werdegang, was sein Aufgabenbereich als Lead Back End Engineer umfasst und gibt Tipps für Anfänger.
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Video Zusammenfassung
In 'Igor Rusinov, Lead Back End Engineer at TourRadar' schildert Speaker Igor Rusinov seinen Weg vom ersten Programmieren an der Universität (PHP/JavaScript) zum Lead Back End Engineer bei TourRadar, wo er seit sechs Jahren die gesamte Produktentwicklung von Idee über Lösungsdesign bis zur Implementierung begleitet. Er hebt vorausschauende, skalierbare und wartbare Architektur sowie die teamübergreifende Koordination hervor und erläutert den zunehmenden Einsatz von AWS‑Serverless (Lambda Functions, DynamoDB, 'Lambda Storage', Step Functions, API Gateway) für schnelle, kosteneffiziente Projekte. Sein Rat: ein Interessenfeld wählen und durch Praxisprojekte, Fehlersuche und Dokumentation lernen; auf dem Laufenden bleibt er vor allem durch die Arbeit, aber auch über Bücher, Videos und Newsletter (AWS, PHP, genutzte Frameworks).
Vom ersten Website‑Auftrag zur AWS‑Serverless‑Architektur: Die Entwicklerreise von Igor Rusinov (Lead Back End Engineer, TourRadar GmbH)
Einleitung: Eine Karriere, die mit Neugier begann
In der Session "Igor Rusinov, Lead Back End Engineer at TourRadar" mit Speaker Igor Rusinov von TourRadar GmbH erleben wir eine klare, bodenständige Entwicklergeschichte: vom ersten Zugang zum unbegrenzten Internet an der Universität bis hin zur Verantwortung für skalierbare, wartbare Systeme in einer Serverless‑Welt auf AWS. Was uns als Redaktion von DevJobs.at beeindruckt: Diese Reise ist kein Zufall und keine Abkürzung, sondern das Ergebnis konsequenter Neugier, Praxisnähe und der Fähigkeit, mehrere Schritte vorauszudenken.
„Ich begann im Studium zu programmieren … das war das erste Mal, dass ich Zugang zu unbegrenztem Internet hatte.“
Mit dieser Beobachtung setzt Rusinov den Ton: Lernen geschieht dort, wo Fragen entstehen — und wo man Antworten praktisch erproben kann. Seine Geschichte liefert dabei drei große Leitmotive für Entwickler:innen:
- Lernen durch Tun, nicht nur durch Theorie.
- Vorausschauen und die Auswirkungen technischer Entscheidungen auf Teams und Systeme mitdenken.
- Technologien wählen, die Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Kosten realistisch ausbalancieren — in seinem Fall: Serverless auf AWS.
Der Ursprung: Unbegrenztes Internet, unbegrenzte Fragen
Als Igor Rusinov an der Universität zum ersten Mal freien Zugang zum Internet bekam, stellte sich nicht nur die Frage, was das Netz ist — sondern wie es funktioniert und wie man darin Dinge baut. Diese Haltung prägte sein Fundament als Entwickler.
„Ich war neugierig, wie das Internet funktioniert, wie man Websites baut. Also begann ich, Artikel und Bücher über PHP und JavaScript zu lesen.“
Es sind zwei Details, die wir hervorheben möchten:
- Er richtete seinen Fokus früh auf Websprachen, die das Bauen ermöglichen: PHP und JavaScript. Nicht, weil sie „hip“ sind, sondern weil sie konkret Probleme lösen.
- Er nutzte frei verfügbare Ressourcen — Artikel, Bücher — und verband sie zügig mit praktischen Übungen.
Diese Mischung aus Theorie und Praxis ist kein Zufallsprodukt, sondern der erste Baustein für nachhaltiges technisches Verständnis.
Vom Hobby zum ersten Auftrag: „In ein paar Monaten hatte ich meinen ersten Kunden“
Innerhalb weniger Monate wechselte der Status vom Lernprojekt zur echten Auftragsarbeit:
„In ein paar Monaten bekam ich meinen ersten Auftrag, eine Website zu bauen. So wurde es nicht nur ein Hobby, sondern ein Job.“
Damit ergibt sich eine frühe Lektion, die viele Entwickler:innen kennen: Nichts motiviert stärker als ein fertiges Produkt in den Händen eines realen Nutzers oder Kunden. Es zwingt zur Qualität, zur Zuverlässigkeit — und zur Kommunikation. Die ersten Aufträge sind selten perfekt, aber sie bringen die Eigendynamik, die weiteren Lernschritte beschleunigt.
Der Übergang ins Berufsleben: Professionalisierung und Qualitätsdenken
Nach dem Studium ging es für Rusinov in eine Vollzeitanstellung als Webentwickler — und damit hinein in die Disziplinen, die Software langfristig tragen:
„Ich lernte über Codequalität, Unit‑Tests, Applikationsarchitektur und viele, viele Dinge, die man als Back‑End‑Entwickler braucht.“
Das ist wichtig: Architektur, Tests und Codequalität sind keine dekorativen Extras. Sie sind die Werkzeuge, um Systeme zu bauen, die wachsen, Teamarbeit erlauben und sich über Jahre hinweg weiterentwickeln.
Drei Professionalitätsanker aus dieser Phase
- Codequalität als Teamvertrag: Nicht nur „funktioniert“, sondern „ist verständlich, testbar, änderbar“.
- Unit‑Tests als Sicherheitsnetz: Veränderungen ermöglichen, ohne ständig erstes Fundament zu gefährden.
- Architektur als Orientierung: Entscheidungen haben Konsequenzen — für Performance, Wartbarkeit und Teamzuschnitt.
Sechs Jahre TourRadar: Verantwortung als Lead Back End Engineer
Nach einigen Jahren wechselte Igor Rusinov zu TourRadar und ist dort seit sechs Jahren tätig. Heute ist er Lead Back End Engineer — eine Rolle, die nicht nur „mehr Code“, sondern vor allem „mehr Verantwortung“ bedeutet.
„In meiner aktuellen Position bin ich in allen Phasen der Produktentwicklung involviert: von der Idee über das Lösungsdesign bis zur Implementierung im Code.“
Diese End‑to‑End‑Verantwortung prägt den Alltag deutlich. Es geht nicht nur darum, Features zu liefern, sondern die Richtung vorzugeben — technologisch, prozessual und kommunikativ.
Vorausdenken als Pflicht: Skalierbarkeit und Wartbarkeit als Leitlinien
Besonders prägnant ist seine Beschreibung der mentalen Arbeit im Lead‑Alltag:
„Ich sollte immer ein paar Schritte vorausdenken, da ich für einige Projekte verantwortlich bin. Meine Lösungen sollten skalierbar, einfach zu unterstützen und in Zukunft zu warten sein.“
Skalierbarkeit ist dabei nicht nur „mehr Last aushalten“, sondern auch Team‑Skalierung: Wie leicht können Kolleg:innen Änderungen nachvollziehen? Wie minimiert man Abhängigkeiten? Wie reduziert man Betriebsaufwand? Wartbarkeit schließt Namensgebung, Modulgrenzen, Testbarkeit, Migrationspfade und dokumentierte Entscheidungen ein — der Stoff, aus dem schnelle Iterationen sind.
Arbeit über Teamgrenzen hinweg: Auswirkungen antizipieren und koordinieren
Leads arbeiten selten in Isolation. Änderungen in einem Systembereich strahlen auf andere Teams aus:
„Einige Änderungen meines Teams könnten andere Teams beeinflussen. Also sollte ich diese Situationen vorhersagen und mit anderen Teams kommunizieren oder Initiativen koordinieren, die sich über mehrere Teams erstrecken.“
Diese Sätze klingen unspektakulär, doch sie sind das Rückgrat produktiver Organisationen. Wer Auswirkungen antizipiert, reduziert Reibung. Wer früh kommuniziert, vermeidet teure Überraschungen. Wer Koordination übernimmt, beschleunigt die Gesamtorganisation.
Praktiken, die wir aus dieser Haltung ableiten
- Frühzeitige Impact‑Analyse bei großen Änderungen: Wer ist betroffen? Welche Schnittstellen? Welche Deploy‑Fenster?
- Gemeinsame Konzepte und Migrationspfade: Schriftlich festhalten, was geändert wird und wie Teams folgen können.
- Cross‑Team‑Rituale: Regelmäßige Syncs, um technische Initiativen synchron zu halten.
Technischer Fokus: Mehr und mehr Serverless
TourRadar setzt, wie Rusinov erzählt, verstärkt auf Serverless‑Anwendungen. Für ihn ist das Konzept spannend und hilfreich.
„Es erlaubt uns, neue Projekte sehr schnell zu starten; sie sind skalierbar und kosteneffizient, weil wir nur für die Ressourcen zahlen, die wir tatsächlich nutzen.“
Diese Argumente sind klassisch — und im Kontext wachsender Produktlandschaften äußerst relevant. Serverless verschiebt Verantwortlichkeiten von „Servern managen“ zu „Workflows und Funktionen designen“.
AWS als Plattform: Die konkreten Bausteine
Da TourRadar alles auf AWS hostet, setzt das Team auf den zugehörigen Serverless‑Baukasten:
„Wir verwenden Services wie Lambda Functions, DynamoDB, Storage, Step Functions und API Gateway, um komplexere Workflows zu bauen.“
Bemerkenswert ist die Bandbreite: Von stateless Compute (Lambda) über NoSQL‑Speicher (DynamoDB) bis zu Orchestrierung (Step Functions) und Schnittstellen (API Gateway). Der gemeinsame Nenner ist klar: Bausteine kombinieren, nicht Infrastruktur pflegen.
Warum diese Kombination Sinn ergibt
- Lambda Functions: Ereignisgesteuertes, skalierbares Ausführen von Logik ohne Serververwaltung.
- DynamoDB: Managed NoSQL mit Konsistenz‑ und Skalierungsoptionen, die zu Serverless‑Workloads passen.
- Storage: Persistenz, die nicht an Serverinstanzen gebunden ist.
- Step Functions: Visuelle/definierte Workflows, die komplexe Prozesse entkoppeln und robust machen.
- API Gateway: Schnittstellen als „Produkt“, zentral verwaltet und gesichert.
All das fügt sich zu Systemen, die schnell entstehen und wachsen können — bei planbaren Betriebskosten.
Lernen durch Tun: Der pragmatische Lernpfad
Rusinovs Lernphilosophie ist konsequent praxisorientiert.
„Ich finde es einfach, durch Tun zu lernen. Ich würde empfehlen, ein Tutorial, einen Artikel oder ein Video zu finden. Es erlaubt dir in der Regel, in ein paar Stunden eine echte Anwendung zu bauen.“
Wichtig ist ihm dabei der Moment des Fertigstellens: Ein kleines, funktionierendes Produkt erzeugt Momentum. Es schafft Selbstvertrauen, Neugier — und den nächsten Schritt.
„Sobald du etwas fertigstellst, motiviert es dich, mehr und mehr zu lernen.“
Warum Tutorials, die nicht „out of the box“ funktionieren, gut sind
Rusinov spricht einen Punkt an, den wir alle kennen:
„Diese Artikel funktionieren in der Regel nicht wie erwartet out of the box, also musst du Probleme beheben, Dokumentation lesen und nützliche Ressourcen finden.“
Gerade diese Reibung ist wertvoll. Sie zwingt zu Verständnis, Fehlersuche, Lesen der Primärquellen. So entsteht belastbares Wissen — nicht nur „Rezeptwissen“.
Wähle dein Feld: Motivation ist der Motor
Bevor es losgeht, rät Rusinov, das eigene Interesse zu fokussieren.
„Finde das Feld, das für dich interessant ist. Für mich war es Webentwicklung, es könnten Spiele, mobile Anwendungen sein … es gibt viele Felder, in denen Programmierung anwendbar ist.“
Das ist mehr als ein Motivationsspruch. Wer ein Feld wählt, in dem echte Neugier besteht, bleibt länger dran, investiert tiefer und baut schneller Verständnis auf. Motivation schlägt reine Disziplin — vor allem über Jahre.
Up‑to‑date bleiben: Arbeit als Hauptquelle, ergänzt durch Medien
Wie bleibt man am Ball? Für Rusinov liefert der Job selbst das wichtigste Lernfeld:
„Die Hauptquelle für mich ist mein Job, da wir ständig überwachen, wie wir unsere Systeme verbessern könnten. Es gibt viel Raum, neue Dinge bei der Arbeit auszuprobieren.“
Das gilt besonders in Umgebungen, die bewusst Innovation zulassen: Wer kontinuierlich Evaluierungen vornimmt, kann neue Technologien im Kontext echter Anforderungen testen. Darüber hinaus nutzt Rusinov klassische Kanäle:
„Ich lese Bücher, schaue Videos über Technologien, die mich interessieren, und ich bin auch ein paar Newslettern abonniert — zum Beispiel über AWS, über PHP und die Frameworks, die wir verwenden.“
Praktische Routinen für kontinuierliches Lernen
- Systemverbesserungen als „Lernvehikel“: Jede Optimierung ist ein Mini‑Projekt mit neuen Techniken.
- Kuratierte Newsletter: Relevante Signale im Rauschen, speziell zu AWS, PHP und den genutzten Frameworks.
- Bücher und Videos: Tiefgang und Kontext, der über Release‑Notes hinausgeht.
Handfeste Takeaways für Entwickler:innen und Teams
Aus der Session „Igor Rusinov, Lead Back End Engineer at TourRadar“ lassen sich konkrete Leitlinien ableiten — ohne Hokuspokus, dafür mit Wirkung:
- Starte klein, aber baue wirklich: Ein Tutorial, das in Stunden zu etwas Funktionierendem führt, ist Gold wert.
- Nutze Probleme als Lernchance: Wenn etwas nicht „out of the box“ klappt, entsteht das echte Verständnis.
- Denke ein paar Schritte voraus: Frage nicht nur „Was brauche ich heute?“, sondern „Was bedeutet das in sechs Monaten für Skalierung und Wartung?“
- Kommuniziere Auswirkungen: Wenn Änderungen andere Teams betreffen könnten, sprich früh, dokumentiere Migrationspfade und koordiniere.
- Lege Qualität früh fest: Codequalität, Unit‑Tests und Architektur sind die Grundlagen, die Tempo ermöglichen.
- Wähle Technologien, die zur Realität passen: Serverless kann Geschwindigkeit und Kosten vereinen — vor allem in Kombination mit Services wie Lambda, DynamoDB, Step Functions und API Gateway.
- Lerne im Job und daneben: Verbesserungsinitiativen am Produkt plus Newsletter/Bücher/Videos halten dich zuverlässig auf dem neuesten Stand.
Von der Idee zur Umsetzung: Der rote Faden in Rusinovs Arbeit
Was die Erzählung zusammenhält, ist der kontinuierliche Bogen „von der Idee zum Code“:
„Ich bin in allen Phasen involviert, von der Idee zum Lösungsdesign bis zur Implementierung im Code.“
Das ist nicht nur eine Jobbeschreibung, sondern eine Einstellung zur Arbeit: Lösungen ganzheitlich denken, mit klaren Zielen, konkreten Kosten/Nutzen‑Abwägungen und einem Blick auf die Zukunftsfähigkeit. Genau hier steht Serverless exemplarisch: Man konstruiert Workflows aus Bausteinen, anstatt Infrastruktur zu zähmen.
Ein Blick auf den Alltag eines Leads: Entscheidungen als Multiplikator
Während der Code weiterhin zählt, werden Entscheidungen im Lead‑Alltag zum großen Hebel. Welche Services nutzt man? Wie schneidet man Systeme? Wie führt man Teams durch Änderungen? Jede Antwort beeinflusst Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und die Zufriedenheit der Kolleg:innen.
Rusinnovs Betonung auf Skalierbarkeit, Wartbarkeit und Kommunikation ist eine Erinnerung: Gute technische Führung ist vor allem gutes Vorausdenken und gutes Erklären. Nichts davon ist spektakulär — aber alles davon macht Teams schnell und Produkte robust.
Die Wirkung von Serverless richtig einordnen
Serverless ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um schneller Wert zu liefern und Betrieb zu vereinfachen. In Rusinovs Worten zeigt sich das pragmatisch:
„Es erlaubt uns, neue Projekte sehr schnell zu starten … sie sind skalierbar und kosteneffizient, weil wir nur zahlen, was wir tatsächlich nutzen.“
Für viele Teams bedeutet das: weniger Kapazitätsplanung, weniger „undifferenzierte Schwerarbeit“ und mehr Fokus auf die Geschäftslogik. In der Praxis sind Design, Datenmodellierung und Orchestrierung die entscheidenden Kompetenzen — Kompetenzen, die Rusinov ausdrücklich in den Mittelpunkt stellt.
Lernen als Dauerzustand: Motivation, Reibung, Routine
Die Karriere von Igor Rusinov beginnt mit Neugier, setzt sich über frühe Kundenarbeit fort und reift in einer Rolle, die Produkt, Architektur und Teamarbeit verbindet. Das verbindende Muster:
- Motivation durch eigenes Interesse am Feld (Web, Games, Mobile — Hauptsache, es reizt dich).
- Lernen durch greifbare Ergebnisse (kleine Apps, die in Stunden entstehen und funktionieren).
- Reibung als Lehrmeister (Tutorials, die nicht sofort laufen, zwingen zum Verstehen).
- Berufliche Umgebung als Labor (Verbesserungen am System als Anlass, Neues auszuprobieren).
Schluss: Eine klare Blaupause für nachhaltiges Entwickeln
„Igor Rusinov, Lead Back End Engineer at TourRadar“ ist weniger eine Heldengeschichte als eine Blaupause für nachhaltige Entwicklungskarrieren. Finde das Feld, das dich wirklich interessiert. Baue früh etwas, das funktioniert. Nimm Qualität ernst. Denke voraus — für Skalierbarkeit, Wartbarkeit und Teamzusammenarbeit. Nutze Plattformen wie AWS, um dich auf das zu konzentrieren, was zählt: Funktionen und Workflows, die Wert schaffen.
Oder kurz in seinen eigenen Worten:
„Sobald du etwas fertigstellst, motiviert es dich, mehr und mehr zu lernen.“
Diese Motivation — gepaart mit professioneller Strenge und einem gesunden Blick auf Technologieauswahl — macht aus Neugier nachhaltigen Impact.