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Natascha Muehl, Back End Developerin bei ÖBB

Description

Natascha Muehl von der ÖBB redet im Interview über ihren Start in die IT, was ihre Arbeit im Back End Development beinhaltet und gibt Tipps für Beginner.

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Video Zusammenfassung

In "Natascha Muehl, Back End Developerin bei ÖBB" schildert Natascha Muehl ihren Weg von der technikbegeisterten HTL-Schülerin (C, Assembler, C++) über die Neuentwicklung eines komplexen Echtzeitsystems in der Sicherheitstechnik bis zur Webapplikationsentwicklerin beim ÖBB-Konzern, wo sie Umweltaspekte erfasst, bewertet und Maßnahmen unterstützt. Sie arbeitet end-to-end von Anforderungsanalyse über Design, Entwicklung, Testdokumentation und technische Abnahme bis zum Deployment, begleitet Onboardings und schätzt kreatives Architekturdenken sowie Bugfixing als „Detektivarbeit“; das lebendige Projekt reflektiert gesetzliche Änderungen und die starke Umweltorientierung der ÖBB. Ihr Rat: hands-on ausprobieren (Tutorials, Learning by Doing), sich von Toolvielfalt nicht abschrecken lassen, bei Bedarf eine solide Ausbildung wählen und Mentoring aktiv nutzen.

Von der HTL ins Bahnwesen: Die Entwicklerinnenreise von Natascha Muehl bei ÖBB und ihr Beitrag zum Umweltschutz

Einblicke aus „Natascha Muehl, Back End Developerin bei ÖBB“ (ÖBB-Konzern)

Als wir die Session „Natascha Muehl, Back End Developerin bei ÖBB“ mit Speakerin Natascha Muehl (ÖBB-Konzern) verfolgt haben, wurde eines schnell klar: Diese Karrieregeschichte ist eine durch und durch technische – und gleichzeitig eine zutiefst menschliche. Sie erzählt von Neugier, dem Drang zu verstehen, wie Dinge funktionieren, und dem konsequenten Überführen dieses Wissens in Systeme, die in der echten Welt spürbar wirken: vom Kartenleser über Zutrittstüren bis hin zu Webapplikationen, die Umweltschutzmaßnahmen im Bahnwesen unterstützen.

In ihrer Erzählung verdichten sich drei Leitmotive, die für Entwicklerinnen und Entwickler gleichermaßen relevant sind: solide Grundlagen, Freude am „Hands-on“-Arbeiten und die Bereitschaft, Verantwortung für den gesamten Lifecycle zu übernehmen – von der Anforderungsanalyse bis zum Deployment. Und dazwischen: Teamarbeit, Mentoring und die wohltuende Befriedigung, einen hartnäckigen Bug zu fassen wie eine Detektivin.

Der Anfang: Neugier, Schraubenzieher, Schulterblick

Natascha Muehl beschreibt, wie früh sich ihr technisches Interesse abzeichnete. Immer wenn ihr Vater ein neues Gerät nach Hause brachte, war sie dabei – nicht als stille Beobachterin, sondern als aktive Begleiterin beim Inbetriebnehmen und Programmieren.

„Ich habe schon von klein auf mich immer für Technik interessiert … und habe dann meinem Vater eigentlich jedes Mal, wenn er irgendein neues Gerät mit nach Hause gebracht hat, immer über die Schulter durchgeschaut und dann mitgeholfen, wenn er das in Betrieb genommen hat oder programmiert hat.“

Was für manche ein beiläufiges Kindheitserlebnis ist, wurde für sie zum Zündfunken: Die Faszination, zu verstehen, wie Dinge funktionieren. Diese Neugier zieht sich bis heute als Konstante durch ihre Entscheidungen und Arbeitsweisen. Auffällig ist, wie selbstverständlich sie vom Beobachten ins praktischen Tun wechselt – ein Muster, das ihre spätere Herangehensweise an komplexe Systeme erklären hilft.

Entscheidung für die Techniklaufbahn: HTL nach Pinkerfeld

Nach der Unterstufe stand die Weichenstellung an. Muehl entschied sich für die HTL nach Pinkerfeld, damals die Abteilung „EDV und Organisation“. Prägend war ein Kennenlern-Tag für Mädchen, der nicht nur einen Blick in den Lehrplan bot, sondern vor allem Sichtbarkeit: Viele andere Mädchen würden diesen Weg ebenfalls einschlagen. Dieses Bild von Zugehörigkeit und Gemeinschaft ermutigte sie.

„Da war ich zuvor auf einem Kennenlern-Tag für Mädchen … das hat mich sehr ermutigt.“

Die Ausbildung traf ihren Nerv. Programmieren lernte sie „so richtig“ – zunächst in C, dann Assembler, später C++. Besonders faszinierten sie die Grundlagen: Zahlensysteme, Berechnungen, EDV-Basics. Hier liegt ein wichtiger Baustein ihrer späteren Souveränität: Wer die fundamentalen Konzepte versteht, kann sich schneller in neue Kontexte einarbeiten.

  • Sprachen und Inhalte in der HTL: C, Assembler, C++
  • Faszination: Berechnungen in Zahlensystemen, EDV-Grundlagen
  • Bestärkung: Sichtbarkeit von Mädchen in der Technik durch den Kennenlern-Tag

Berufsstart: Von der Matura direkt in die Neuentwicklung

Nach der Matura startete Muehl ohne Umwege ins Berufsleben – bei einer Firma für Sicherheitstechnik in Wohnortnähe. Es war ein Startup, eine Neuentwicklung „in jeglichem Bereich“ und ein Sprung mitten hinein in ein komplexes Echtzeitsystem. Die Herausforderung war groß, aber ebenso groß war die Lernkurve. Was in der Schule Theorie war, ließ sich plötzlich konkret anwenden.

„… habe dann eigentlich gemerkt, dass die Grundlagen, die wir da in der Schule beigebracht haben, recht gut anzuwenden sind …“

Die erlebte Magie: Aus „abstrakten Befehlen“ in der IDE wurde unmittelbar steuerbare Realität. Kartenleser, Zutrittstüren, Brandmeldezentralen – all das reagierte auf ihren Code.

„… nachdem ich diese abstrakten Befehle in meine IDE eingebe, haben da plötzlich Kartenleser, Zutrittstüren, Brandmeldezentralen gesteuert … und das hat natürlich extrem viel Spaß gemacht.“

Diese Phase legt ein zentrales Muster frei, das viele Entwicklerinnen und Entwickler kennen: Erst in der Kopplung von Software und physischer Welt, in der unmittelbaren Wirkung des Codes, entsteht ein tiefes Verständnis für Systemzusammenhänge. Für Muehl war das eine prägende Erfahrung – und eine Schule im praktischen Denken unter Echtzeitbedingungen.

Kurswechsel: Hin zur Webapplikationsentwicklung

Als junge Entwicklerin wollte sich Muehl „in allen Bereichen weiterentwickeln“. Dieser intrinsische Antrieb führte sie in die Webapplikationsentwicklung – und nach Wien zum ÖBB BCC, wo sie bis heute tätig ist. Der Wechsel ist mehr als ein Technologiesprung: Webapplikationen verlangen andere Denk- und Architekturansätze, andere Releases, andere Schnittstellen zur Anwenderseite. Er verlangt auch, näher an den Prozessen der Nutzerinnen und Nutzer zu arbeiten.

Diese Weiterentwicklung ist kein Bruch mit der Vergangenheit, sondern baut auf den gelernten Grundsätzen auf: sauberes Design, präzise Anforderungen, testbare Einheiten, nachvollziehbare Flows.

Wirkung im Bahnwesen: Webapplikationen für Umweltschutzmaßnahmen

Ihr aktueller Schwerpunkt liegt im ÖBB-Konzern: Webapplikationen im Bereich Umweltschutz. Ihr Projekt erfasst die relevanten Umweltaspekte, bewertet sie und leitet daraus Maßnahmen ab. So wird sichtbar, wie die ÖBB Umweltschutz priorisiert – vom sicheren Transport von Gefahrgütern bis hin zur Umweltbewertung bei Großbauprojekten.

„Mein Projekt beschäftigt sich eben damit, dass wir die ganzen Umweltaspekte erfassen, bewerten und dann die entsprechenden Umweltschutzmaßnahmen treffen … dass auch Gefahrgüter sicher transportiert werden … vor allem bei Großbauprojekten werden wirklich die einzelnen Umweltaspekte … immer erfasst und beurteilt und dann eben die Umweltschutzmaßnahmen getroffen.“

Diese Arbeit ist dynamisch. Gesetzliche Rahmen ändern sich, Vorgaben werden angepasst, der Konzern setzt eigene Richtlinien. Das Ergebnis ist ein „lebendiges Projekt“, das kontinuierliche Anpassung erfordert.

„… es gibt immer wieder gesetzliche Änderungen oder Umweltschutzvorgaben und die ÖBB immer wieder am Ball bleibt und ÖBB eigene Vorgaben trifft.“

Für den Entwicklungsalltag heißt das: Änderungen sind die Regel. Anforderungen werden präzisiert, bewertet, übersetzt und iterativ implementiert.

End-to-End-Verantwortung: Vom Change bis zum Deployment

In ihrem Projekt ist Muehl nicht nur Entwicklerin eines Teilmoduls, sondern trägt Verantwortung über die gesamte Kette – Analyse, Umsetzung, Tests, Abnahme, Auslieferung.

„… alltäglich ist dann für mich quasi die Analyse der Kundenanforderungen, die Changes zu implementieren, Design, Entwicklung, Testdokumentation, technische Abnahme bis zum Deployment … bin ich für alles zuständig …“

Dazu kommt die enge Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden, die in der Regel im Umwelt- oder Projektumfeld arbeiten. Sie ist zudem in Onboarding-Prozesse eingebunden – technisch und teilweise administrativ – und damit eine Multiplikatorin für Wissen im Team.

  • Analyse von Kundenanforderungen und Change Requests
  • Softwaredesign und Umsetzung
  • Testdokumentation und technische Abnahme
  • Deployment-Verantwortung
  • Enge Kundenzusammenarbeit
  • Technisches (und teilweise administratives) Onboarding neuer Mitarbeiter

Diese End-to-End-Beteiligung ist lernintensiv – und gibt gleichzeitig ein seltenes Gefühl für die Wirkung der eigenen Arbeit. Wer von der Anforderung bis zum Go-Live dabei ist, lernt, Entscheidungen langfristig zu denken und Kommunikationswege wirksam zu gestalten.

Was Softwareentwicklung für sie ausmacht: Vielfalt, Kreativität, Teamgeist

Auf die Frage, was ihr an der Softwareentwicklung am meisten gefällt, nennt Muehl mehrere Aspekte. Sie betont die Abwechslung, die geringe Routine, die Vielfalt der Anwendungsfelder und die kreative Freiheit. Besonders wichtig ist ihr ein sorgfältiges Design – eine Investition, die spätere Kopfschmerzen spart.

„… kein Tag wie der andere … sehr viel Abwechslung, es gibt wenig Routinearbeiten … ich nehme immer sehr gerne sehr viel Zeit fürs Design, weil ein ordentliches Design erspart einem nachher sehr viele Kopfschmerzen.“

Auch Teamarbeit steht im Fokus. In Projekten trägt jede und jeder ein „Schäuflein“ bei, bis aus Einzelbeiträgen ein Ganzes entsteht – und die gemeinsame Freude über ein fertiges Projekt spürbar wird.

„… die Zusammenarbeit im Team … am Ende kommt dann das große Ganze heraus und das Projekt ist fertig und alle sind begeistert und freuen sich.“

Ihre Domänenvielfalt – Sicherheitstechnik, Medizintechnik, Bahnwesen – zeigt, wie übertragen sich Grundlagenwissen und Prozesskompetenz auf verschiedene Branchen lassen. Für Entwicklerinnen und Entwickler ist das eine Einladung, Wissen nicht eindimensional zu verstehen, sondern als Werkzeugkasten für wechselnde Kontexte.

Bugfixing als Detektivarbeit

Eine Aussage bleibt besonders hängen, weil sie das Selbstverständnis vieler guter Entwicklerinnen auf den Punkt bringt: Muehl mag Bugfixing. Nicht als lästige Pflicht, sondern als strukturierte, befriedigende Spurensuche.

„… ich tue gern Backfixen. Das ist für mich ein bisschen wie Detektivarbeit, wenn ich dann dem Fehler auf der Spur bin und mir da wirklich Step für Step durchhandle und ich dann endlich erwischt habe, das ist sehr befriedigend.“

Wer so auf Fehlersuche geht, erkennt Muster, baut Hypothesen und widerlegt sie gezielt. Es ist die gleiche Haltung aus ihrer Kindheit: hingucken, verstehen, ausprobieren – nur heute auf komplexen Softwarestapeln. Dass Muehl diesen Teil sichtbar schätzt, erklärt, warum sie in End-to-End-Verantwortung aufgeht: Qualität wird dort am besten verankert, wo Ursachen wirklich verstanden werden.

Lernen und Einstieg: Erst schnuppern, dann vertiefen

Auf die Frage, wie man in die Softwareentwicklung hineinkommt, betont Muehl zweierlei: niederschwelliges Ausprobieren und solide Ausbildung. Zuerst empfiehlt sie, online hineinzu“schnuppern“. Die verfügbaren Ressourcen sind vielfältig – Videos, Tutorials, Downloads – und laden zum „Learning by Doing“ ein. Wichtig ist dabei, sich nicht von der Tool-Flut abschrecken zu lassen. Lieber mit einem Werkzeug starten, das „sympathisch“ wirkt, und selbst Hand anlegen.

„Einfach mal ausprobieren, schauen, wie tut das, gefällt mir das … nicht abschrecken lassen für diese Flut an verschiedenen Tools. Einfach irgendwas, was einem sympathisch ist … herauspicken und einmal selbst probieren.“

Danach kann eine formale Ausbildung – HTL, Lehre oder Studium – wertvolle Tiefe bringen. Der Mehrwert sind erfahrene Lehrende und Dozierende, die Best Practices vermitteln und aus Erfolgen wie Misserfolgen schöpfen. Muehl unterstreicht zudem die Rolle von Mentoring: Vorbilder, Ideenaustausch, persönliches Wachstum.

„Eine solide Ausbildung … ist natürlich immer zuträglich … Der Vorteil dabei ist, das sind halt erfahrene Lehrer, Dozenten … Mit best practices … Ich finde vor allem Mentoring ist ganz wichtig … um sich selbst weiter zu entwickeln, um Ideen auszutauschen, um Vorbilder für sich selbst zu haben und zu wachsen.“

Praktische Leitlinien aus ihrer Geschichte

Aus der Session „Natascha Muehl, Back End Developerin bei ÖBB“ lassen sich für Entwicklerinnen und Entwickler, die ihren Weg gestalten, mehrere handfeste Leitlinien ableiten – alle erkennbar in Muehls Stationen und Aussagen verankert:

  • Neugier kultivieren: Früh und oft fragen, wie Dinge funktionieren. Beobachten, ausprobieren, mitlaufen – vom ersten Gerät daheim bis zum komplexen Projekt im Job.
  • Grundlagen ernst nehmen: Die EDV-Basics, Zahlensysteme, Sprachen wie C/Assembler/C++ – wer das Fundament hat, kann sich in neue Technologien sicher hineinarbeiten.
  • Wirkung spürbar machen: Projekte wählen, in denen der Code sichtbar etwas bewegt – Hardware steuert, Daten sicht- und bewertbar macht, Prozesse verändert.
  • End-to-End denken: Von Anforderungen bis Deployment Verantwortung übernehmen. So erkennt man Zusammenhänge, baut Vertrauen auf und verankert Qualität.
  • Design vor Eile: Zeit ins Design investieren. Ein gutes Design nimmt Fehlern die Angriffsfläche und erspart „Kopfschmerzen“ später.
  • Teamarbeit pflegen: Das „Schäuflein“ jedes Teammitglieds zählt. Gute Projekte sind kollektive Erfolge.
  • Bugfixing als Kompetenzfeld: Fehleranalyse strukturiert betreiben – Hypothesen bilden, eingrenzen, reproduzieren, beheben. Die Zufriedenheit über den „erwischten“ Bug motiviert nachhaltig.
  • Einstieg niederschwellig: Mit Online-Ressourcen starten, Tools ausprobieren, eigene Präferenzen entdecken.
  • Ausbildung und Mentoring: Tiefe über formale Bildung gewinnen; von erfahrenen Personen lernen; Mentoring aktiv suchen und anbieten.

Umweltfokus als sinnstiftender Kontext

Besonders prägend in Muehls aktueller Arbeit ist der Kontext: Umweltschutz im Bahnumfeld. Hier treffen Technik und Verantwortung direkt zusammen. Die systematische Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten, das Ableiten von Maßnahmen und die Anpassung an gesetzliche Vorgaben schaffen einen Rahmen, in dem Software nicht nur funktioniert, sondern Wirkung entfaltet – im täglichen Betrieb, beim sicheren Transport von Gefahrgütern und bei Großbauprojekten.

Dass dieses Feld per se „lebendig“ ist, hebt die Bedeutung von sauberer Analyse, Versionierung, Nachvollziehbarkeit und Test hervor. Die Anforderungen ändern sich – die Architektur muss das aushalten. Genau hier wirkt Muehls Fokus auf Design und End-to-End-Verantwortung wie ein Stabilitätsanker.

Zusammenarbeit mit Kundinnen und Kunden: Nähe als Qualitätsfaktor

Muehl betont die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden. Diese Nähe ist für Webapplikationen zentral. Sie sorgt dafür, dass Anforderungen nicht abstrakt bleiben, sondern in den richtigen Kontext eingebettet werden. Gleichzeitig ermöglicht sie schnelle Feedbackschleifen – entscheidend in einem Umfeld, das von Änderungen geprägt ist.

Onboarding ist dabei mehr als eine Formalie. Indem Muehl neue Teammitglieder technisch (und teilweise administrativ) begleitet, stellt sie sicher, dass Wissen nicht an Einzelpersonen klebt, sondern in die Organisation diffundiert. Das macht Teams resilient und Projekte nachhaltiger.

Kontinuität in der Weiterentwicklung

Von den ersten Zeilen C und Assembler über die Echtzeitsysteme in der Sicherheitstechnik, weiter in die Webentwicklung und hinein in komplexe Umweltprozesse im Bahnwesen: Muehls Weg zeigt eine konsequente Weiterentwicklung, die auf Neugier, Grundlagen und Praxisnähe aufbaut. Es ist kein Sprung von Insel zu Insel, sondern ein Pfad, der die vorherigen Perspektiven mitnimmt.

Auffällig ist die Haltung, mit der sie Herausforderungen begegnet: nicht mit Dogmen, sondern mit Lernbereitschaft. Neues Feld? Reinschnuppern. Neues Toolset? Eines auswählen und ausprobieren. Mehr Tiefe? Ausbildung und Mentoring. Damit wird Weiterentwicklung zur Routine – nicht aus Zwang, sondern aus innerem Antrieb.

Fazit: Eine Entwicklerinnenreise mit Wirkung

Die Session „Natascha Muehl, Back End Developerin bei ÖBB“ (ÖBB-Konzern) verdeutlicht, wie viel Stärke in einer Kombination aus Grundlagenverständnis, praktischer Umsetzung und Teamkultur liegt. Muehl zeigt, dass Softwareentwicklung dann besonders befriedigend ist, wenn sie echte Probleme adressiert – wenn aus Zeilen in der IDE Steuerungen werden, aus Anforderungen Maßnahmen, aus Einzelschritten ein funktionierendes Ganzes.

Ihre Geschichte ist ein Plädoyer für das frühe Ausprobieren, für solide Ausbildung und für Mentoring als Hebel persönlicher Entwicklung. Sie ist auch ein Reminder, dass Design kein Luxus ist, sondern ein präventiver Beitrag zur Qualität – und dass Bugfixing nicht das ungeliebte Ende einer Kette sein muss, sondern eine Kunst der strukturierten Erkenntnisgewinnung.

Für alle, die ihren Weg in der Softwareentwicklung suchen oder vertiefen, bietet dieser Erfahrungsbogen klare Orientierung: neugierig bleiben, bewusst gestalten, Verantwortung übernehmen – und die Freude an der Sache nicht vergessen. Denn am Ende steht, wie Muehl sagt, das gemeinsame Staunen im Team, wenn aus vielen „Schäuflein“ ein überzeugendes Ergebnis geworden ist.

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