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Sahra-Marie Kreidl, Front End Developer bei evon

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Sahra-Marie Kreidl von evon erzählt im Interview darüber, wie sie zum Programmieren gekommen ist, was ihr an der Arbeit im Front End gefällt und gibt Tipps für Anfänger.

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Video Zusammenfassung

Im Talk 'Sahra-Marie Kreidl, Front End Developer bei evon' schildert Sahra-Marie Kreidl ihren Quereinstieg: nach einer abgeschlossenen Ausbildung in Innenarchitektur studierte sie Wirtschaftsinformatik, beeinflusst von ihrem Bruder und technikaffinen Freunden; ihre ersten Sprachen waren Go, dann Python, JavaScript und C#. Heute arbeitet sie im MES-Team (Nebenprodukt von 'Gesamtkontroll') primär im Frontend und schätzt den kreativen UI/UX-Prozess mit Mockups und klarem Fokus auf den Endkunden. Ihr Rat an Einsteiger: zuerst die Basics verstehen, keine Scheu vor Sprachwechseln haben, und Online-Tutorials sowie Code-Katas für den schrittweisen Einstieg nutzen.

Vom Innenarchitektur-Atelier ins Frontend: Sahra‑Marie Kreidl (evon GmbH) über späten Einstieg, solide Basics und den kreativen Kern des Codens

Warum diese Devstory heraussticht

Als wir „Sahra-Marie Kreidl, Front End Developer bei evon“ hörten, fiel uns sofort ihre Mischung aus Bodenständigkeit und klarer Lernstrategie auf. Ohne Umschweife erzählt sie, wie sie mit 21 ins Studium einstieg, zuvor eine Lehre in einem ganz anderen Feld abschloss und sich dann – angestoßen durch Bruder und Freundeskreis – bewusst für den Weg in die Softwareentwicklung entschied. Die zentrale Botschaft: Ein später Einstieg ist kein Makel, solange man die Grundlagen ernst nimmt, Neugier bewahrt und den kreativen Prozess lebt.

„Also man könnte jetzt sagen, ich bin ein relativ Verspätzünder.“

Von der ersten Sprache Go, über Python, JavaScript und C# bis zur heutigen Rolle im MES-Team von evon GmbH: Sahra-Marie zeichnet ein Bild, das viele kennen – Quer- und Späteinstieg, breite Lernkurve, Verantwortlichkeiten im Frontend und punktuelle Backend-Aufgaben. Gleichzeitig ist da eine klare Linie: Kreativität durchzieht alles – vom UI/UX-Entwurf über Mockups bis zur Frage, wie man komplexe Daten so präsentiert, dass Endnutzer nicht „erschlagen“ werden.

In diesem Beitrag fassen wir als DevJobs.at-Redaktion zusammen, was wir aus dem Gespräch mitnehmen – ein menschlicher Werdegang mit konkreten Anhaltspunkten für alle, die ihren Einstieg oder nächsten Schritt in der Softwareentwicklung suchen.

Ein Umstieg mit 21: Vom Raumgefühl zum Codegefühl

Die Ausgangslage ist ungewöhnlich, aber lehrreich: Sahra-Marie absolvierte zunächst eine Ausbildung in Innenarchitektur – ein Feld, in dem Gestaltung, Struktur und Empathie für Nutzerbedürfnisse zentral sind. Dass sie diesen Weg „fertig gemacht“ hat, zeigt Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, Dinge zu Ende zu bringen. Gleichzeitig blieb die Tür zur Technik offen – nicht zuletzt durch das Umfeld.

„Ich war eigentlich in der Innenarchitektur und habe das auch fertig gemacht.“

Ihr Bruder programmierte früh, im Freundeskreis wurde über Technik gesprochen – Themen, die ihr Interesse weckten. Der entscheidende Impuls war banal und stark zugleich: der Wunsch, wirklich zu verstehen, worüber andere reden, und die Fähigkeit zu entwickeln, es selbst zu machen.

„Die haben dann in der Freizeit auch oft darüber geredet, was sie halt gerade so beschäftigt. Und da war ich dann irgendwann so, ich würde das halt gerne auch verstehen.“

So kam sie zum Studium der Wirtschaftsinformatik. Der Schritt erfolgte bewusst und nicht „aus Verlegenheit“. Sie startete mit 21 – für manche spät, realistisch betrachtet jedoch genau richtig: alt genug, um die Tragweite der Entscheidung zu reflektieren; jung genug, um mit Energie Neues zu lernen. Der vermeintliche „Verspätzünder“-Moment wird so zum Vorteil: klare Motivation, Fokus auf das Wesentliche und die Bereitschaft, sich systematisch einzuarbeiten.

Studienstart: Go als erste Sprache und ein polyglotter Beginn

Der Einstiegspunkt ist bemerkenswert: Go als erste Programmiersprache. Nicht das klassische „Hello World“ in Java oder Python, sondern eine pragmatische, statisch typisierte Sprache, die Klarheit in Syntax und Arbeitsweise verlangt. Genau darüber lernte sie die Basics – und wechselte dann zügig in weitere Sprachen.

„Meine erste Programmiersprache war dann Go, mit dem habe ich die Basics gelernt. Und wir haben dann aber recht schnell Python gemacht und JavaScript und C-Sharp auch schon ein bisschen.“

Der Effekt: Breite statt Nische. Sahra-Marie beschreibt das Gefühl als „einmal quer durch alles“. Diese frühe Polyglottie ist kein Selbstzweck – sie schärft das Verständnis für Grundprinzipien. Wer Vergleichsmöglichkeiten hat, begreift schneller, was an Steuerfluss, Datenstrukturen, Abstraktion oder Nebenläufigkeit wirklich zählt – und was nur Stil und Konvention ist. Genau das ist ihr späteres Leitmotiv: die Basics, die überall tragen.

Team und Rolle: Frontend-Fokus im MES-Kontext

Heute arbeitet Sahra-Marie im MES-Team – ein Nebenprodukt von „Gesamtkontroll“. Die Produktdetails lässt sie knapp, doch eines macht sie deutlich: Ihre primäre Verantwortung liegt im Frontend, ohne die Backend-Welt auszublenden.

„Ich persönlich bin im MES-Team. Das ist ein Nebenprodukt von Gesamtkontroll. … Und in dem Bereich bin ich primär fürs Frontend jetzt zuständig. Ich mache zwar teilweise Sachen im Backend, … zum Beispiel Endpoints … Aber primär bin ich im Frontend tätig.“

Diese Kombination aus Fokus und Querblick ist typisch für moderne Produktteams: T-förmige Profile, die ein Gebiet tief beherrschen (hier: Frontend) und die benachbarten Layer verstehen (hier: Endpoints im Backend). So entstehen End-to-End-Flows, die nicht an Schichtengrenzen scheitern, sondern ab dem Mockup bis zur API durchdacht sind.

Der kreative Prozess als roter Faden

Unabhängig davon, ob sie Frontend oder Backend betrachtet – für Sahra-Marie ist Softwareentwicklung kreativer Prozess. Die Wege zum Ziel sind vielfältig, Entscheidungen erfordern Abwägungen, und besonders an der Schnittstelle zu UI/UX wird Gestaltung konkret.

„Du kannst ja als Ganzes Gleiche auf die unterschiedlichsten Wege machen. Und es ist halt eigentlich alles kreativ daran und im Frontend halt ganz besonders, wenn man sich dann auf UI, UX ein bisschen in der Richtung interessiert.“

Kreativität meint hier nicht nur Farben, Typografie oder visuelle Finesse. Es geht um Denkmodelle, Informationsarchitektur und Reduktion. Wie bringe ich ein komplexes System so auf die Oberfläche, dass Nutzer nicht überfordert sind?

„… der gestalterische Prozess dahinter, wenn man dann Mockups macht … Und auch mit überlegt, was ist wichtig für den Endkunden? Wie muss man das gestalten, dass das nicht zu überladen ist oder dass der halt nicht erschlagen wird von den Daten …?“

In dieser Haltung schwingt die Innenarchitektur-Erfahrung mit, ohne dass sie es explizit so benennt: Räume und Oberflächen sind Träger von Information. Sie strukturieren, führen, beruhigen oder fokussieren. Wer Oberflächen entwirft, denkt in Prioritäten und Übergängen. Genau das prägt gutes Frontend.

Grundsätze statt Rezepte: Die Basics als Hebel für Komplexität

Die klare Prioritätensetzung in ihrem Statement zu „Basics“ ist der Kern dieser Devstory. Komplexität ist kein Unfall, sondern ein natürlicher Zustand der Programmierung – und nur durch solide Grundlagen beherrschbar.

„Für mich war vor allem wichtig, von null weg, dass ich die Basics verstehe. Wenn ich die Basics nicht verstehe, kann ich was Komplexes nicht erarbeiten. … Es wird komplexer. Du kannst nicht immer nur ganz einfach irgendwas machen.“

Diese Einsicht ist universell: Wer Kontrolle über Variablen, Kontrollfluss, Datenmodelle, Modularisierung und Verantwortungsschnitte hat, kann Komplexität schrittweise aufbauen, testen, refaktorisieren. Ohne diese Basis wird jede Sprache, jedes Framework und jedes Tool zum Störgeräusch. Mit der Basis wird Technologie austauschbar – und Lernen exponentiell schneller.

Keine Angst vor Sprachwechseln: Konzepte tragen

Sehr bewusst räumt Sahra-Marie mit einer verbreiteten Einstiegshürde auf: dem Gefühl, sich in einer Sprache „festzulegen“. Sie stellt den Erfahrungswert dagegen, dass Konzepte transferierbar sind.

„Man sollte keine Angst haben, davor in einer Sprache anzufangen und dann zu einer anderen zu wechseln, weil wenn du einmal das Grundkonzept verstanden hast, dann ist es gar nicht so schwer … weil dein Wissen bleibt trotzdem das Gleiche.“

Das ist nicht nur beruhigend, sondern programmatisch: Statt sich an Syntax zu klammern, lernt man Denkwerkzeuge. Der Wechsel von Go zu Python, JavaScript oder C# wird damit vom Identitätsproblem zur Übung im Anwenden. In Teams senkt diese Haltung Reibung – man kollaboriert leichter über Technologiegrenzen, schreibt wartbaren Code und priorisiert Lesbarkeit über Trickreichkeit.

Praktische Lernwege: Tutorials, Code-Katas, schrittweise Fortschritte

Neben dem Schwerpunkt auf Basics empfiehlt Sahra-Marie einen praxisnahen Lernmix: Online-Tutorials und Code-Katas, die Aufgabe für Aufgabe anleiten und vertiefen.

„… online so viele Tutorials … auch für Einsteiger oder Code-Katas … wo du gut reinkommst, wo du auch Schritt für Schritt Sachen erklärt bekommst … mit denen du dich leichter tust als Neuling.“

Das Entscheidende ist die Struktur: kleine, abgeschlossene Probleme, die Feedback ermöglichen und Muster trainieren. Schritt-für-Schritt-Anleitungen nehmen dem Einstieg die Angst, und das bewusste Wiederholen über Katas festigt die mentale Bibliothek an Lösungen. Wer so lernt, kann später eigenständig Probleme zerlegen, Prioritäten setzen und Komplexität dosieren – genau das, was in Produktteams zählt.

Frontend mit Weitblick: Mockups, Datenlast und Endkundenfokus

In ihrer Beschreibung des Frontends verdichtet sich die Praxis: Mockups sind keine Deko, sondern Denkinstrumente. Sie erlauben, den „Datensturm“ strukturiert zu kanalisieren und früh zu spüren, wo Überladung droht. Gleichzeitig setzen sie den Endkunden ins Zentrum – die Verantwortung für Klarheit ersetzt die Versuchung, „alles“ zu zeigen.

Ein impliziter Tipp steckt darin: Wer Mockups als gemeinsame Sprache nutzt, verbindet Stakeholder, Design und Entwicklung. Entscheidungen werden sichtbar, man kann Prioritäten testen, Feedback einsammeln – bevor Code geschrieben ist. In einem MES-Kontext, in dem üblicherweise viele Datenpunkte, Zustände und Kennzahlen zusammenlaufen, ist diese Vorarbeit Gold wert.

Teamplay und Schnittstellen: Wenn das Frontend Endpoints braucht

Sahra-Marie erwähnt beiläufig, dass sie „teilweise Sachen im Backend“ macht, zum Beispiel Endpoints. Dieser Nebensatz hat Gewicht: Er zeigt, wie wichtig es ist, die direkte Abhängigkeit des Frontends von stabilen, klaren Schnittstellen zu verstehen – und sie notfalls selbst mitzugestalten.

Das ist kein Appell zur „Full-Stack-Perfektion“, sondern zur Verantwortungsübernahme. Wer Endpoints mitschreibt, verhandelt nicht nur Daten, sondern auch Verhalten, Fehlerbilder und Performancepfade. Gerade hier zahlen sich Basics wieder aus: Ein klares Datenmodell, sinnvolle Statuscodes, saubere Versionierung – das sind keine Details, sondern Nutzererlebnis durch die Backend-Hintertür.

Sechs konkrete Takeaways für Entwicklerinnen und Entwickler

  • Starte, wann du bereit bist – nicht, wann es „üblich“ ist. Der Einstieg mit 21 ist kein Nachteil. Klare Motivation schlägt Timing.
  • Lerne breit, um tief zu verstehen. Go, Python, JavaScript, C# – der Vergleich schärft das Gefühl für Konzepte statt Syntax.
  • Gestalte bewusst. Mockups sind Denkwerkzeuge. Sie helfen, Datenlast zu zähmen und Endkund:innen nicht zu überfordern.
  • Pflege deine Basics. Komplexität ist unvermeidbar. Ohne solide Grundlagen wird sie zur Wand, mit ihnen zur Leiter.
  • Wechsle Sprachen ohne Angst. Wissen überträgt sich. Wer Konzepte versteht, lernt neue Stacks schneller.
  • Übe strukturiert. Tutorials und Code-Katas liefern kleinschrittige Lernkurven, die Selbstvertrauen und Problemlösung fördern.

Ein realistisches Berufsbild: Kreativ, lernorientiert, teamnah

Was uns an dieser Devstory überzeugt, ist die Authentizität. Es gibt keine Überhöhung, keine Hero-Gesten – dafür ein sauberer Blick auf das, was täglich zählt: lernen, strukturieren, gestalten, abstimmen. Das erklärt auch, warum die „Kreativität“ nicht als Zierde, sondern als Arbeitsmodus auftaucht. In UI/UX wird sie sichtbar, im Backend wirksam, in der Teamarbeit verbindend.

Die Brücke von Innenarchitektur zur Software ist dabei kein Zufall: Beide Disziplinen schaffen Umgebungen, in denen sich Menschen zurechtfinden. Beide suchen Ordnung im Komplexen. Beide brauchen Empathie für Perspektiven und Grenzen. Insofern ist Sahra-Maries Weg weniger Bruch als Transformation – ein neues Medium, gleiche Haltung.

Was wir aus „Sahra-Marie Kreidl, Front End Developer bei evon“ mitnehmen

Wir haben die Session mit Sahra-Marie Kreidl (evon GmbH) als dichte Sammlung pragmatischer Einsichten erlebt:

  • Motivation entsteht aus Neugier – „ich will das verstehen“ ist ein mächtiger Motor.
  • Sprache ist Mittel, nicht Ziel – Konzepte tragen durch Stacks und Zeit.
  • Design ist Verantwortung – UI/UX entscheidet, ob Komplexität nutzbar wird.
  • Lernen ist ein Prozess – kleinschrittig, wiederholbar, mit wachsender Selbstständigkeit.

Wer so arbeitet, baut Resilienz gegen wechselnde Trends auf. Und wer so lernt, bleibt anschlussfähig – für neue Frameworks, Teamrollen oder Produktlinien. Gerade im Umfeld eines MES-Produkts mit vielfältigen Daten und Rollenbildern ist diese Haltung nicht nur hilfreich, sondern entscheidend.

Ausblick: Wie man Sahra-Maries Ansatz konkretisiert

Ohne neue Fakten zu erfinden, lässt sich aus ihren Aussagen ein klarer, umsetzbarer Lernrahmen skizzieren:

  • Definiere deine Basics: Welche Grundkonzepte willst du beherrschen? Priorisiere wenige, aber wichtige Bausteine – und bleibe dabei konsequent.
  • Trainiere regelmäßig: Code-Katas und Tutorials sind das Fitnessstudio fürs Gehirn. Kurz, häufig, mit Feedback.
  • Übe Transfer: Wenn du ein Problem in einer Sprache löst, skizziere gedanklich die Lösung in einer anderen. So festigst du Konzepte.
  • Visualisiere früh: Mockups vor Code – nicht nur fürs Frontend. Visualisiere Datenflüsse, Zustandswechsel, Fehlerszenarien.
  • Suche Schnittstellenkompetenz: Auch wenn dein Fokus Frontend ist – verstehe Endpoints, Datenmodelle, API-Verträge. Das stärkt dein Produktgefühl.

Diese fünf Schritte spiegeln die Essenz dessen, was Sahra-Marie beschreibt – keine Theorie, sondern gelebte Praxis.

Schlussgedanke

„Sahra-Marie Kreidl, Front End Developer bei evon“ ist die Geschichte einer Entwicklerin, die das Fundament priorisiert, Kreativität ernst nimmt und Lernen als stetigen Prozess begreift. Der Wechsel von Innenarchitektur zu Code wirkt dadurch nicht sprunghaft, sondern konsequent: vom Plan zum Prototyp, vom Raum zum Interface, vom Gespräch im Freundeskreis zur eigenen Umsetzung. Für uns als DevJobs.at-Redaktion ist das eine ermutigende Blaupause – für Späteinsteiger:innen ebenso wie für alle, die im Beruf die nächste Stufe nehmen wollen.

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