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Roland Kern, Senior Full Stack Developer bei DIG

Description

Roland Kern von DIG erzählt im Interview über seine ersten Berührungspunkte mit dem Programmieren, was er in seiner aktuellen Arbeit als Senior Full Stack Developer macht und gibt Tipps für Beginner.

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Video Zusammenfassung

In „Roland Kern, Senior Full Stack Developer bei DIG“ erzählt Roland Kern von seinen Anfängen am C64 mit BASIC, über Turbo Pascal in der Schule bis zu Java und etwas C im Medientechnik-und-Design-Studium, wo ein Praktikum ihn zurück in die Softwareentwicklung führte. Heute setzt er als Senior Full Stack Developer Kundenanforderungen Ende-zu-Ende um, achtet dank Design-Erfahrung auf gut bedienbare UIs, arbeitet in einem Produkt, in dem Kundenworkflows mit einem eigenen Workflow-Designer konfiguriert werden, und übernimmt die Einarbeitung neuer Entwickler. Sein Rat: Sucht euch Projekte, die euch wirklich interessieren; Programmiersprache und formaler Bildungsweg sind weniger wichtig als ehrliches Interesse.

Vom C64 zur Full‑Stack-Verantwortung: Was wir aus „Roland Kern, Senior Full Stack Developer bei DIG“ (DIG GmbH) lernen

Einblicke aus der Session: Titel, Speaker, Company

In der Session „Roland Kern, Senior Full Stack Developer bei DIG“ sprach Roland Kern von der DIG GmbH über seinen Weg in die Softwareentwicklung, seine Rolle als Full‑Stack‑Entwickler und darüber, was für ihn wirklich zählt, wenn man in diesem Beruf vorankommen will. Wir bei DevJobs.at haben genau zugehört – und eine klare, menschliche Geschichte über Neugier, Praxis und Verantwortung mitgenommen.

Seine Stationen sind in der Formulierung knapp, aber eindrücklich: erste Schritte am C64, Programmieren in der Schule mit Turbo Pascal, ein Studium in Medientechnik und Design, ein Praktikum, das ihn wieder stärker in Richtung Software führte – und heute die Senior‑Rolle, die Frontend, Backend, Designanspruch und Teamverantwortung vereint.

„Ich bin Senior Full Stack Developer. Full Stack heißt, ich mache nicht nur Frontend oder Backend, sondern eben beides. … Ich kann Kundenanforderungen wirklich allein … komplett umsetzen.“

Der Anfang am C64: Spielerischer Zugang, echtes Lernen

Kern erzählt, dass mit zehn Jahren der C64 ins Haus kam – „natürlich zum Spielen“, wie er sagt. Doch entscheidend war etwas anderes: das Benutzerhandbuch. Dort fand er einen greifbaren Einstieg in BASIC und machte die ersten Programmiererfahrungen. Für uns ist das ein starkes Bild: Lernen beginnt häufig dort, wo Neugier auf echte, anfassbare Ergebnisse trifft.

  • Eine frühe, haptische Lernumgebung (C64) macht Technik begreifbar.
  • Gute Dokumentation (hier: das Handbuch) wirkt wie ein Mentor.
  • „Spielen“ und „Lernen“ sind kein Gegensatz, sondern eine produktive Kombination.

Kern liefert damit eine zeitlose Lektion: Wer die Tür zur Technik einmal selbst aufstößt – aus eigenem Antrieb, mit echter Lust auf Ausprobieren –, baut Grundlagen auf, die lange tragen.

Schule: Turbo Pascal als strukturierte Schule des Denkens

In der Schule ging es mit einem Informatik‑Schulversuch weiter: Turbo Pascal. Dieser Schritt steht in Kerns Erzählung für formales Denken und systematisches Arbeiten. Wenn BASIC der spielerische Anfang war, brachte Pascal Struktur ins Programmierhandwerk.

„Wir haben dort Programmieren gelernt in Turbo Pascal …“

Turbo Pascal mag heute selten auf dem Stack von Projekten stehen; die Wirkung bleibt: Wer das Handwerk an klassischen Sprachen lernt, verinnerlicht Muster, die über einzelne Technologien hinausgehen – Kontrollstrukturen, Datentypen, Algorithmen, Lesbarkeit. Kerns Weg zeigt: Solche Grundpfeiler sind ein stabiles Fundament, egal wohin es später technologisch geht.

Studium: Medientechnik und Design – und der Weg zurück zur Software

Kern studierte Medientechnik und Design. Im Studium kamen Java und ein wenig C dazu – und damit die nächste fachliche Ebene. Gleichzeitig beschreibt er eine Wendung, die später wichtig wird: ein Praktikum, das ihn „zurückgeschwenkt“ hat zur Softwareentwicklung und etwas „weg von Multimedia und dem künstlerischen Teil“.

„Im Studium ist dann natürlich Java und ein bisschen C dazugekommen … und dort bin ich dann auch zurück geschwenkt über das Praktikum zur Softwareentwicklung … Aber natürlich haben die Erfahrungen dort auch viel gebraucht, auch das Gespür für Design.“

Genau an diesem Punkt verdichtet sich die Geschichte: Es ist kein Abbruch, kein Entweder‑Oder. Die gestalterische Seite bleibt, wird sogar zum Vorteil. Das „Gespür für Design“ prägt später seine Arbeit im Full‑Stack‑Kontext – insbesondere bei Benutzeroberflächen und Bedienbarkeit. Für uns zeigt sich hier ein starkes Prinzip:

  • Fachliche Umwege sind kein Ballast. Sie werden zu einem Differenzierungsmerkmal.
  • Interdisziplinarität – Technik und Gestaltung – ist im Produktalltag ein echter Hebel.

Full Stack als End‑to‑End‑Verantwortung

Wenn Kern über seine Rolle spricht, steht End‑to‑End im Zentrum: vom Frontend über das Backend bis zur fertigen Umsetzung von Anforderungen.

„Full Stack heißt, ich mache nicht nur Frontend oder Backend, sondern eben beides. … Ich kann Kundenanforderungen wirklich allein … komplett umsetzen.“

Diese Aussage ist kompakt – und sie hat Gewicht. „Komplett umsetzen“ meint hier nicht nur Code in zwei Schichten. Es bedeutet, einen Kundenbedarf aufzunehmen, ihn zu modellieren, Schnittstellen und Oberflächen mitzudenken und die Lösung als funktionierenden Teil eines Produkts bereitzustellen. In unserer Beobachtung heißt Full Stack in Kerns Beschreibung:

  • Fachliche Anforderungen verstehen, schärfen und in klare Backlog‑Einheiten übersetzen.
  • Frontend- und Backend‑Implementierung kohärent denken, statt sie getrennt zu „delegieren“.
  • Qualität nicht nur als technische Metrik, sondern als Nutzungserlebnis definieren.

Abwechslung vor Backlog-Fließband: Designanspruch als Qualitätsanker

Kern betont, dass sein Arbeitsalltag nicht in einer endlosen Backlog‑Liste aufgeht. Sein Hintergrund verschiebt die Perspektive – und erweitert die Verantwortung.

„Es ist nicht nur nach Backlog‑Service Programmieren, sondern … ich bin … verantwortlich für das Design, dass die Benutzeroberflächen gut ausschaut und vernünftig bedienbar ist.“

Hier wird die Brücke zum Studium und zur Designaffinität sichtbar. „Gut ausschauen“ und „vernünftig bedienbar“ sind zwei Seiten derselben Medaille: Ästhetik und Usability. In einer Full‑Stack‑Rolle werden beide nicht als „später feinzutunende Details“ behandelt, sondern als primäre Erfolgskriterien. Unser Eindruck:

  • Product‑Thinking statt Ticket‑Abarbeitung: Nutzerfluss vor Subsystem.
  • Design als Verantwortung, nicht als „anhängende Disziplin“.
  • Bedienbarkeit als Qualitätsmaß – gleichberechtigt neben Korrektheit und Performance.

Workflows im Produkt: Konfiguration statt „nur“ Implementierung

Ein prägnantes Detail betrifft das Produktumfeld: „Kundenworkflows werden in unserem Produkt konfiguriert mit einem eigenen Workflow‑Designer.“ Damit setzt Kern einen weiteren Kontextpunkt – nicht jede Lösung wird von Grund auf „hardcodiert“; Konfiguration spielt eine zentrale Rolle.

„Kundenworkflows werden in unserem Produkt konfiguriert mit einem eigenen Workflow‑Designer …“

Wir lesen daraus eine Anforderung an Full‑Stack‑Entwicklung, die häufig unterschätzt wird: Das Denken in Geschäftsprozessen, die sich ändern dürfen, ohne dass für jede Variation eine Neuentwicklung nötig wird. Für Entwickler heißt das:

  • Man baut nicht nur eine Anwendung – man baut Gestaltungsspielräume für Anwender.
  • Stabilität und Änderbarkeit müssen zusammen gedacht werden.
  • Ein „Workflow‑Designer“ verlangt nach klugen Schnittstellen, klarer Semantik und guter UX.

Seniorität als Teamauftrag: Onboarding und Plattformwissen teilen

Neben der fachlichen Umsetzung betont Kern seine Verantwortung als Senior: neue Entwickler an Bord holen und erklären, wie die Plattform funktioniert.

„Als Senior bin ich auch noch verantwortlich dafür, neue Entwickler mit an Bord zu bringen und ihnen zu erklären, wie bei uns die Plattform funktioniert.“

Das ist gelebte Seniorität: nicht nur liefern, sondern befähigen. Was auffällt: Die Formulierung bleibt pragmatisch und teamorientiert – kein Selbstbild als „einsamer Experte“, sondern als jemand, der Komplexität vermittelt und damit Geschwindigkeit im Team erzeugt. Unsere Schlussfolgerung:

  • Seniorität misst sich auch an Transferleistung – nicht nur an Tickets oder Zeilen Code.
  • Plattformwissen ist Multiplikator, wenn es leicht zugänglich gemacht wird.
  • Onboarding ist Produktarbeit: Wer neue Kolleginnen und Kollegen schnell wirksam macht, steigert den Wert des gesamten Systems.

Lernen und Einstieg: Interesse vor Lebenslauf

Besonders deutlich wird Kern, wenn er über Lernen spricht. Seine Empfehlung ist entwaffnend direkt:

„Ich glaube, am besten ist, man sucht sich irgendeine Aufgabe, irgendein Projekt, das einem wirklich interessiert … Es ist … ziemlich egal, welche Sprache. Nur ehrliches Interesse … ist das Wichtigste.“

Und weiter:

„Meiner Ansicht nach ist nicht wirklich wichtig, welchen schulischen oder Studien‑Background man … hat … Wir haben Leute, die kommen von der HTL und sind wahnsinnig gut.“

Aus diesen Sätzen sprechen Erfahrung und Beobachtung. Drei Botschaften kristallisieren sich heraus:

  1. Eigenes Projekt vor Pflichtübung: Praxis entsteht dort, wo Motivation wirklich trägt.
  2. Sprache zweitrangig: Die Konzepte dahinter sind wichtiger als Logo und Syntax.
  3. Background ist kein Gatekeeper: Leistungsfähigkeit entsteht durch Übung, Neugier und Fokus – ob Studium, HTL oder Quereinstieg.

Praxisimpulse für Einsteigerinnen und Einsteiger

Kerns Hinweise lassen sich ohne Zusatzwissen direkt umsetzen. Wer anfangen will, kann:

  • Ein Interesse in ein greifbares, kleines Projekt übersetzen (ein Tool für den Alltag, eine Mini‑App, ein Skript, das etwas wirklich erleichtert).
  • Eine Sprache wählen, die neugierig macht – nicht die „richtige“ Sprache suchen. Motivation schlägt Dogma.
  • Regelmäßig iterieren: kleine Schritte, sichtbare Ergebnisse, Feedback verwerten.
  • Design ernst nehmen: nicht nur „funktioniert“, sondern „ist gut bedienbar“ als Ziel setzen.

Full‑Stack‑Denken kultivieren – mit Kerns Leitplanken

Aus Kerns Beschreibung seiner Rolle lassen sich Leitplanken für Full‑Stack‑Entwicklung ableiten, ohne ins Spekulative zu gehen:

  • Nutzerfluss zuerst: Welche Aufgabe will der Kunde wirklich erledigen?
  • End‑to‑End‑Verständnis: Frontend und Backend nicht getrennt „abwickeln“, sondern integriert entwerfen.
  • Konfigurierbarkeit erwägen: Wo hilft ein konfigurierbarer Workflow, statt Varianten fest einzubauen?
  • Design und Bedienbarkeit als Pflichtteil: UI nicht „danach“ denken.
  • Wissen teilen: Plattform erklären, Onboarding beschleunigen, Fragen früh sichtbar machen.

Diese Punkte spiegeln, was Kern ausdrücklich anspricht: den Gleichklang aus Technik, Designanspruch und Teamverantwortung.

Der Wert von Umwegen: Medientechnik, Design und der Blick fürs Ganze

Kerns Biografie zeigt, dass Wege nicht linear sein müssen. Der „Schwenk“ vom künstlerisch‑multimedialen Anteil zurück zur Softwareentwicklung war kein Bruch, sondern ein Gewinn. Das Gefühl für Gestaltung wurde zur Ressource. Wer heute Produkte baut, profitiert genau von dieser Mischung: Sinn für Form, Klarheit in der Interaktion und technische Umsetzungssicherheit.

Die Lehre daraus ist nicht, dass jede und jeder ein Designstudium braucht. Sondern: Kompetenzen aus angrenzenden Disziplinen anerkennen und pflegen. Für Full‑Stack‑Arbeit ist dieses Querprofil oft entscheidend.

Warum „ehrliches Interesse“ die härteste Währung ist

Wenn Kern sagt, „ehrliches Interesse“ sei das Wichtigste, steckt darin mehr als Motivation. Es ist eine Methode:

  • Interesse erzeugt Ausdauer – man bleibt an einem Problem, weil es einen wirklich angeht.
  • Interesse fördert Tiefgang – man probiert aus, vergleicht, versteht, statt nur zu „implementieren“.
  • Interesse verbindet – man findet schneller Anknüpfungspunkte im Team, weil man Fragen besser sortiert und Ziele klarer benennt.

In einer Welt ständig wechselnder Tools bleibt „ehrliches Interesse“ stabil. Es trägt über Sprach‑ und Framework‑wechsel hinweg – genau das, was Kerns Weg vom C64 über Pascal bis zu Java/C und heutigen Full‑Stack‑Aufgaben illustriert.

Mentoring als Katalysator

Kerns Hinweis auf Onboarding macht klar: Lernen ist ein Teamakt. Wer erklärt, versteht selbst besser; wer zuhört, beschleunigt die eigene Entwicklung. Teams, die diesen Austausch kultivieren, reduzieren Einarbeitungszeiten und erhöhen die Qualität von Entscheidungen – nicht, weil sie alles wissen, sondern weil Wissen zugänglich wird.

Für uns ist das eine der stärksten, unausgesprochenen Botschaften seiner Geschichte: Seniorität wird sichtbar, wenn Komplexität anderen gegenüber verständlich gemacht wird.

Ein Kompass für Karrieren ohne starre Schablone

Kern sagt unmissverständlich, dass der formale Werdegang nicht alles entscheidet. Sein eigenes Beispiel (Medientechnik, Design, dann Software) sowie die Erwähnung „Leute von der HTL … wahnsinnig gut“ bekräftigen: Leistung entsteht im Tun. Das ist kein Plädoyer gegen Ausbildung – es ist ein Plädoyer für Praxisnähe und intrinsische Motivation.

Wer diesen Kompass nutzt, trifft bessere Entscheidungen:

  • Statt „Welche Sprache bringt mich am weitesten?“: „Woran habe ich echte Lust – und bleibe dran?“
  • Statt „Wie optimiere ich meinen Lebenslauf?“: „Wie schaffe ich Ergebnisse, die etwas spürbar verbessern?“
  • Statt „Welche Zertifikate brauche ich?“: „Welche Projekte zeigen, dass ich Probleme Ende‑zu‑Ende löse?“

Konkrete nächste Schritte – inspiriert von Roland Kern

  • Wähle ein Projekt, das dich persönlich betrifft (ein Workflow, eine Routine, etwas Nerviges) – und baue die erste Version binnen einer Woche.
  • Schließe den Kreis: baue nicht nur die Logik, sondern auch eine kleine Oberfläche, die gut bedienbar ist.
  • Schreibe kurz auf, was der Nutzerfluss ist – noch bevor du Code anfasst.
  • Erkläre einem anderen Entwickler deine Lösung – als Trockenlauf fürs Onboarding.
  • Überlege, ob Teile deiner Lösung konfigurierbar sein sollten, damit sie länger trägt.

Diese Schritte stehen in direkter Linie zu den Aussagen, die Kern macht: Interesse, End‑to‑End, Bedienbarkeit, Wissensaustausch, Denken in Workflows.

Fazit: Handwerk, Haltung, Human‑Centered

„Roland Kern, Senior Full Stack Developer bei DIG“ zeichnet das Bild eines Entwicklers, der Handwerk und Haltung verbindet. Vom C64‑Handbuch über Turbo Pascal und Java/C bis zur heutigen Senior‑Rolle bei der DIG GmbH zeigt sich eine stringente Idee: Full‑Stack ist mehr als Technologiebreite – es ist die Verantwortung, Anforderungen ganzheitlich zu tragen, Nutzerorientierung ernst zu nehmen und Wissen im Team zu teilen.

Die vielleicht wichtigste Zeile bleibt seine Empfehlung:

„Nur ehrliches Interesse … ist das Wichtigste.“

Sie klingt schlicht – und ist in der Praxis radikal. Wer so arbeitet, baut tragfähige Lösungen, bleibt lernfähig und macht andere im Team besser. Genau das ist es, was wir aus dieser Session mitnehmen.

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