CompuGroup Medical (CGM)
Christoph Unfried, Vice President Software Development bei CompuGroup Medical
Description
Christoph Unfried von CompuGroup Medical gibt im Interview Einblicke in die Teamstruktur des Unternehmens, beleuchtet spannende technologische Themen und erläutert, wie Recruiting und Onboarding gestaltet werden.
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Video Zusammenfassung
In „Christoph Unfried, Vice President Software Development bei CompuGroup Medical“ beschreibt Speaker Christoph Unfried, wie CGM in Österreich mit 35 Mitarbeitenden an vier Standorten in kleinen, meist standortgebundenen Produktteams arbeitet, unterstützt von einem eigenen QA-Team und einem zentralen DevOps-Team für Build-/Deployment-Pipelines und Hosting. Der Recruiting-Prozess umfasst ein virtuelles Erstgespräch, eine Coding-Challenge und ein Onsite-Zweitgespräch mit Teamleitung; neben fachlicher Stärke zählen Persönlichkeit, offenes Mindset und aktive Mitarbeit in selbstorganisierten Teams. Onboarding ist klar strukturiert—von HR- und Technik-Setup über Produkt- und Domänenwissen bis zum Pair Programming an einem ersten Bug mit anschließenden Code-Reviews; technologisch reicht der Stack von C++/.NET‑Windows-Apps bis zu Java/.NET mit React/Angular, deploybar in Cloud und on‑premise, und KI wird zur Entwicklerunterstützung und im Produkt vorangetrieben.
Gesundheits-IT mit Sinn und System: Wie Christoph Unfried bei CompuGroup Medical Softwareteams aufbaut, rekrutiert und in die Cloud führt
Einblicke von DevJobs.at: Klarer Auftrag, klare Struktur
In der Session „Christoph Unfried, Vice President Software Development bei CompuGroup Medical“ hat uns Speaker Christoph Unfried sehr fokussiert durch die Arbeitsweise seiner österreichischen R&D-Organisation geführt. CompuGroup Medical (CGM) entwickelt Software für Ärztinnen und Ärzte sowie Kommunikationslösungen für den sicheren Datenaustausch. In Österreich arbeiten dafür 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Standorten – Innsbruck, Asten, Sankt Pölten und Wiener Neudorf – in schlanken, eigenverantwortlichen Teams.
Aus unserer DevJobs.at-Perspektive ist der Tenor eindeutig: Die Teams sind so organisiert, dass sie nah am Produkt, nah am Fachgebiet und gleichzeitig solide in Qualitätssicherung und DevOps eingebettet sind. Wer sich für Gesundheits-IT interessiert und gern in kleinen, selbstorganisierten Einheiten Verantwortung übernimmt, findet hier eine Kombination aus Sinn, technischer Breite und strukturierter Zusammenarbeit.
Auftrag: Software für Ärzte und sichere Kommunikation
CGM adressiert den Praxisalltag. Im Zentrum stehen Anwendungen für Ärztinnen und Ärzte sowie Lösungen für sicheren Datenaustausch. Das ist eine Domäne, in der Produktqualität und Verlässlichkeit unmittelbar wirken: Jede Verbesserung spart Klicks, Zeit und Reibung – und ermöglicht, mehr Zeit am Patienten statt an der Tastatur zu verbringen. Genau diesen Nutzen betont Unfried, wenn er beschreibt, dass künstliche Intelligenz künftig dazu beitragen soll, Anwendern Routineaufwände abzunehmen.
- Fokus: Unterstützung ärztlicher Praxisarbeit
- Nutzenversprechen: Zeit sparen, sichere Kommunikation, verlässliche Abläufe
- Produktphilosophie: Praxisnah, qualitätsgetrieben, mit Blick auf reale Workflows
Vier Standorte, 35 Menschen, ein Engineering-Kern
Die österreichische Engineering-Organisation umfasst 35 Mitarbeitende an vier Standorten:
- Innsbruck
- Asten
- Sankt Pölten
- Wiener Neudorf
Produktteams sind in der Regel standortnah organisiert. Das stärkt den kurzen Draht im Tagesgeschäft und sorgt dafür, dass Entscheidungswege überschaubar bleiben. Gleichzeitig gibt es zentrale Funktionen – Qualitätssicherung und DevOps – die teamsübergreifend unterstützen und Standards sicherstellen.
So sind die Teams aufgebaut: Produkt, QA, DevOps
Produktteams
Jedes Produktteam ist end-to-end am Produkt unterwegs. Unfried beschreibt eine klare Grundstruktur:
- Teamleitung
- Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler
- je nach Bedarf ein Softwarearchitekt
Diese Aufstellung ermöglicht Produktfokus mit genug Autonomie, um zügig Entscheidungen zu treffen – und gleichzeitig genug technische Tiefe, um Architekturthemen konsistent zu halten.
Qualitätssicherung (QA)
Neben den Produktteams arbeitet ein dediziertes QA-Team mit Testern, die jeweils einem Produkt zugeordnet sind. Das sichert Nähe zum jeweiligen Kontext und sorgt dafür, dass Tests nicht abstrakt, sondern entlang echter Nutzungsszenarien gedacht werden. Die QA ist also nicht losgelöst, sondern an Produktlinien angedockt, mit eigener Verantwortung.
DevOps-Unterstützung
Ein zentrales DevOps-Team unterstützt alle Entwicklerteams. Im Fokus stehen:
- Build-Pipelines
- Deployment-Pipelines
- Hosting
Das ist ein klares Bekenntnis zu operativer Exzellenz: Die Entwicklungsteams können sich auf Produkt-Deliverables konzentrieren, während DevOps die Rahmenbedingungen für stabile Auslieferung und Betrieb schafft.
Zusammenarbeit im verteilten Setup
Auch wenn die Produktteams üblicherweise standortorientiert sind, agiert die Organisation als Ganzes über vier Standorte hinweg. Das erfordert eingespielte Schnittstellen und eine Kultur, die Kommunikation bewusst lebt. Unser Eindruck: Diese Kultur zeigt sich in zwei konkreten Praktiken, die Unfried hervorhebt – strukturierte Reviews und kollaboratives Arbeiten bei den ersten Schritten neuer Teammitglieder.
- Standortnähe nutzt die Vorteile kurzer Wege.
- Zentrale Teams (QA und DevOps) standardisieren Qualität und Delivery.
- Code-Reviews sorgen für kontinuierliches Feedback und gemeinsamen Qualitätsmaßstab.
Recruiting: Zweistufig, fokussiert, mit Praxisbezug
Der Recruitingprozess ist klar definiert und wird von HR eng begleitet – die Fachabteilung ist jedoch auf allen Ebenen tief involviert. Unfried beschreibt einen durchdachten Ablauf:
- Stellenausschreibung: Bereits hier arbeitet die Fachabteilung eng mit HR zusammen.
- Sichtung der Bewerbungen: Jede Bewerbung wird vom Fachbereich selbst gesichtet. Das Team entscheidet, ob es zu einem Erstgespräch kommt.
- Erstgespräch (virtuell): Das initiale Kennenlernen findet „mittlerweile fast immer virtuell“ statt.
- Coding-Challenge: Danach folgt eine Challenge, die beleuchtet, wie Kandidatinnen und Kandidaten mit einer Problemstellung umgehen, welche technischen Fähigkeiten sie mitbringen und wie sie denken.
- Zweitgespräch (vor Ort): Basierend auf der Challenge findet das Folgegespräch am Standort statt – mit dem jeweiligen Teamleiter und oft auch einer Expertin oder einem Experten aus dem Team.
Diese Reihenfolge stellt sicher, dass fachliche Tiefe nicht zu kurz kommt und dass Bewerbende schon früh einen realistischen Eindruck von den Aufgaben erhalten. Der starke Praxisbezug der Coding-Challenge ist ein guter Indikator dafür, wie später im Team gearbeitet wird: transparent, anwendungsnah, kompetenzorientiert.
Worauf es wirklich ankommt: Mindset und Teamfit
Neben der technischen Kompetenz legt Unfried besonderen Wert auf Persönlichkeit und Mindset. Die Teams arbeiten klein und selbstorganisiert – das verlangt aktive Mitgestaltung.
„Wir sind in sehr kleinen, selbstorganisierten Teams unterwegs … wichtig, dass wir Mitarbeiter finden, die sich aktiv einbringen, die mitgestalten am Prozess.“
Worauf geachtet wird:
- Offenes Mindset
- Bereitschaft, sich einzubringen und Prozesse mitzugestalten
- Passung zur Art und Weise, wie das Team täglich arbeitet
Für Bewerbende bedeutet das: Neben guten Tech-Skills zählt, wie man zusammenarbeitet – und ob man Verantwortung übernehmen will. Wer gerne mitredet, mitdenkt und gemeinsam baut, wird in dieser Struktur gesehen und gebraucht.
Onboarding: Ein Monat mit Plan – und frühes Coden im Tandem
Das Onboarding folgt einem strukturierten Einschulungsplan. Der erste Monat ist „ziemlich durchgetaktet“ – nicht im Sinne von Formalismus, sondern um Sicherheit und Orientierung zu schaffen. Die Inhalte folgen einer klaren Logik:
- Allgemeine organisatorische Themen (in Zusammenarbeit mit HR)
- Technisches Ankommen: Entwicklungsumgebung einrichten
- Produkt kennenlernen und verstehen
- Fachgebiet kennenlernen und verstehen
Ein besonderes Detail ist der Einstieg in die Umsetzung: Neue Kolleginnen und Kollegen arbeiten von Beginn an eng mit einer Person im Team zusammen – inklusive Pair Programming – und übernehmen schrittweise eigene Aufgaben. Diese Übergabe in die Selbstständigkeit ist bewusst gestaltet: kontinuierlich, begleitet und pragmatisch.
„… dann peu à peu in die Situation kommt, dass er selbst entwickelt.“
Ein weiterer Baustein ist das obligatorische Vier-Augen-Prinzip im Code:
„Wir haben … durchgängige Code-Reviews … ein erfahrener Kollege schaut drüber und gibt Feedback.“
So entsteht eine Lernumgebung, die neue Teammitglieder schnell ins Zielsystem führt und gleichzeitig Qualitätsstandards verinnerlicht.
Engineering-Praktiken: Reviews, Pairing, kontinuierliches Lernen
Das Zusammenspiel aus Pairing beim Einstieg und konsequenten Code-Reviews im Alltag prägt die Engineering-Kultur. Es sorgt für:
- Gemeinsame Qualitätsstandards im Code
- Wissenstransfer zwischen Erfahrenen und Neuen
- Sicherheit im Day-to-Day – Fehler werden früh erkannt, Lösungen gemeinsam geschärft
Für Entwicklerinnen und Entwickler bedeutet das: Es gibt eine klare Erwartung an Sorgfalt und Kollegialität und zugleich eine handfeste Struktur, die Feedback hochhält. Das macht die Arbeit vorhersehbar, professionell und lernintensiv.
Technologie-Stack: Von C++ und .NET bis Java, React und Cloud
CGM in Österreich deckt ein breites Produktportfolio ab – entsprechend breit ist die Technologie-Landschaft. Unfried beschreibt zwei Welten:
Bestehende Produkte (Legacy)
- Klassische Windows-Applikationen
- C++ bis .NET
- Datenbanken: „QuestQL“ sowie MSSQL
Neue Produktentwicklung (Ersatz der Legacy)
- Backend: Java und .NET
- Frontend: React und Angular
- Betrieb: Cloud-basiert und on-premise möglich
Diese Koexistenz bedeutet: Wer gern „unter dem Mikroskop“ mit gewachsenen Windows-Anwendungen arbeitet, findet ebenso Herausforderungen wie diejenigen, die moderne Web- und Cloud-Technologien lieben. Dazu kommt das DevOps-Team, das Build- und Deployment-Pipelines sowie das Hosting verantwortet – die Grundlage für verlässliche Releases.
KI im Fokus: Effizienz für Entwickler, Entlastung für Anwender
Ein zweiter Innovationsstrang ist das Thema künstliche Intelligenz. CGM verfolgt zwei Stoßrichtungen:
- KI als Entwicklungshelfer: Unterstützung für Entwicklerinnen und Entwickler, um effizienter zu arbeiten und produktiver zu werden.
- KI im Produkt: Funktionen, die Kundinnen und Kunden direkt unterstützen – mit dem Ziel, Zeit am Computer zu reduzieren und mehr Zeit für den Patienten zu gewinnen.
„… weil das ist sozusagen auch ein Kernthema, wo es Bereiche gibt, wo wir jetzt schon sehen, dass künstliche Intelligenz sehr gut unterstützen kann … damit der Anwender Zeit erspart … und seinen Patienten verwenden kann.“
Technisch hat das Implikationen: KI-Anwendungen benötigen viel Rechenleistung, weshalb Cloud-Infrastrukturen eine zentrale Rolle spielen. CGM beschäftigt sich damit, wie dieser Betrieb sinnvoll gestaltet werden kann – sowohl aus technischer als auch aus betrieblicher Sicht.
Warum sich Tech-Talente bewerben sollten
Aus all dem ergeben sich klare Gründe, warum CGM für Entwicklerinnen und Entwickler attraktiv ist:
- Sinnstiftende Domain: Gesundheits-IT mit direkter Wirkung im Praxisalltag.
- Kleine, selbstorganisierte Teams: Kurze Wege, echte Verantwortung, Gestaltungsspielraum.
- Strukturierte Zusammenarbeit: QA nahe am Produkt, DevOps für stabile Delivery.
- Solides Onboarding: Einplanter erster Monat, schneller Einstieg ins Coden, begleitetes Lernen.
- Lernkultur im Alltag: Pairing beim Start, durchgängige Code-Reviews, stetiges Feedback.
- Technologische Breite: Legacy und Neuentwicklung – von C++ und .NET bis Java, React, Angular und Cloud.
- KI als Hebel: Effizienz in der Entwicklung und spürbarer Nutzen im Produkt.
- Klare Recruiting-Schritte: Transparenter, fairer Prozess mit realitätsnaher Coding-Challenge.
Für Menschen, die gern Verantwortung übernehmen, Prozesse mitgestalten und eine offene, proaktive Haltung mitbringen, ist dieses Setup besonders reizvoll.
Zusammenarbeit, wie sie gelebt wird
Unfried skizziert keine Buzzwords, sondern konkrete Routinen: virtuelle Erstgespräche, eine echte Coding-Challenge, ein Onboarding mit rotem Faden, Pair Programming zum Start und Review-Schleifen im Alltag. Das wirkt handwerklich, praktisch und verbindlich.
- Standorte geben Nähe; zentrale Teams geben Takt und Stabilität.
- Produktteams entscheiden eigenständig; QA und DevOps standardisieren und helfen.
- Reviews stellen Qualität sicher; KI soll Aufgaben erleichtern.
So entsteht eine Organisation, die ihre Energie auf Wertschöpfung richtet – und dafür die richtigen Leitplanken baut.
Für wen passt CGM besonders gut?
- Entwicklerinnen und Entwickler, die den Nutzen ihres Codes unmittelbar bei Anwenderinnen und Anwendern sehen wollen.
- Menschen, die kleine, selbstorganisierte Teams schätzen und Verantwortung suchen.
- Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur Features liefern, sondern Prozesse mitgestalten wollen.
- Talente, die gerne in breiten Technologieumgebungen arbeiten – vom Windows-Client bis zur Cloud.
- Personen mit offenem Mindset, die Feedback schätzen und sich aktiv einbringen.
Fazit: Klarer Purpose, klare Praxis
„Christoph Unfried, Vice President Software Development bei CompuGroup Medical“ hat in seiner Session ein stimmiges Bild gezeichnet: Ein Unternehmen, das seinen Zweck kennt, eine Organisation, die Zusammenarbeit bewusst strukturiert, und ein Engineering, das Qualität durch Praktiken wie Pairing und Code-Reviews absichert. Wer in Österreich Healthcare-Software mitgestalten will – an Standorten von Innsbruck bis Wiener Neudorf –, findet hier ein Umfeld, das Sinn mit System verbindet, von Legacy bis Cloud denkt und KI nicht als Schlagwort, sondern als Werkzeug begreift.
Für Tech-Talente mit offener Haltung, Lust auf Verantwortung und Freude an echter Produktnähe ist das ein Angebot, das man ernsthaft prüfen sollte.