Usersnap GmbH
Martin Sereinig, CTO von usersnap
Description
Der CTO von Usersnap Martin Sereinig spricht im Interview darüber, wie die Devs im Unternehmen die Teamorganisation und das Recruiting gestalten – und was man mit zwei Pizzas machen kann.
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Video Zusammenfassung
In "Martin Sereinig, CTO von usersnap" erläutert Speaker Martin Sereinig, wie das achtköpfige Webteam (5 Frontend, 3 Backend) als ein Team in funktionsübergreifenden Projekten eine Feedback‑Plattform mit eingebetteten Widgets entwickelt; technologisch setzt man auf React/TypeScript im Frontend, Python im Backend und AWS‑Services. Das Modell gibt Entwicklern tiefen Einblick ins Warum, bringt aber Kommunikationsaufwand und erschwert Übergaben; kulturell prägen Internationalität (Englisch als Standardsprache), Offenheit und ehrliches Feedback via Code‑Reviews und monatlichen 1:1s die Zusammenarbeit. Recruiting ist dev‑geführt (Vorselektion, Interview, Coding‑Challenge mit technischem Deep‑Dive, Cross‑Manager‑Review), Onboarding erfolgt mit Technical Advisor und Ziel, in Woche 1 produktiv zu deployen; erwartet werden Lerntrieb und die Fähigkeit, Meinungen zu hinterfragen, unterstützt durch gereifte Praktiken wie automatisierte Tests, End‑to‑End‑Tests, CI/CD und Infrastructure as Code.
Inside Usersnap Engineering: Wie „Martin Sereinig, CTO von usersnap“ bei Usersnap GmbH ein web-first, feedbackgetriebenes Team skaliert
Was wir in der Session mit „Martin Sereinig, CTO von usersnap“ gelernt haben
In der Session „Martin Sereinig, CTO von usersnap“ bei Usersnap GmbH gab Martin Sereinig einen offenen Einblick, wie ein kleines, fokussiertes Engineering-Team eine web-first Produktplattform baut – und warum strukturierte Zusammenarbeit über Bereichsgrenzen hinweg ihr größter Hebel ist. Nutzerfeedback steht im Zentrum des Produkts; technische Entscheidungen, Teamaufstellung und Hiring-Prozesse sind darauf ausgerichtet, schnell Wirkung in Produktion zu bringen und dabei professioneller zu werden, ohne die Pragmatik der Anfangszeit zu verlieren.
„Unser Produkt ist eine Webanwendung.“
Mit dieser Klarheit beginnt vieles. Usersnap verzichtet bewusst auf iOS- und Android-Stacks. Das Team besteht aus acht Entwickler:innen – fünf im Frontend, drei im Backend – organisiert als ein gemeinsames Team. Projekte werden konsequent funktionsübergreifend gedacht: von Produktmanagement und Design bis Frontend, Backend, DevOps, Growth und Customer Support. Der Anspruch: Entwickler:innen sollen verstehen, warum sie etwas bauen, nicht nur, dass sie es bauen.
Teamstruktur: klein, fokussiert – und nahe an der „Two-Pizza-Rule“
Aktuell arbeitet die Engineering-Organisation als ein Team. Acht Personen sind – wie Martin es formuliert – der Punkt, an dem die Amazon „Two-Pizza-Rule“ zu kippen beginnt: Zwei Pizzen sollen ein Team satt machen; rechnet man mit einem Viertel Pizza pro Person, ist acht die Kante. Noch passt es – perspektivisch kann sich das ändern.
- 5 Frontend-Entwickler:innen
- 3 Backend-Entwickler:innen
- plus der CTO als technischer Lead
Diese Größe ermöglicht Tempo und Nähe zur Sache. Gleichzeitig wächst die Kommunikationsdichte. Martin benennt das offen als Trade-off: Mehr Beteiligte bedeuten mehr Kommunikationswege. Genau deshalb strukturiert Usersnap Arbeit als Projekte, die Bereiche verbinden – mit klaren Erwartungen an Transparenz und Ownership.
Arbeiten in Projekten über Bereichsgrenzen hinweg
Ein Beispiel aus dem Talk: ein Export für das Kunden-Dashboard. Was nach „kleinem Feature“ klingt, zieht sich durch die gesamte Organisation.
- Produktmanagement: Anforderungen und Zielbild
- Design: Interaktionskonzept, Look & Feel
- Frontend: UI und Interaktion im Web-Client
- Backend: Datenzugriff, Services, Performance
- DevOps: Infrastruktur- und Bereitstellungsthemen (z. B. CDN), sofern relevant
- Growth/Marketing: Kommunikation und Feature-Launch (Newsletter, Messaging)
- Customer Support: Rückmeldung an Kund:innen, die das Feature angefragt haben
„Wenn du als Entwickler:in in diesem Projekt arbeitest, arbeitest du mit vielen verschiedenen Menschen aus vielen Abteilungen.“
Der Vorteil liegt auf der Hand: Kontext. Entwickler:innen sprechen mit Produkt, Design, Growth und Support und verstehen, warum eine Lösung gebaut wird, wie sie wirken soll und was für Nutzer:innen zählt. Der Nachteil: Komplexere Abstimmung, und Übergaben sind herausfordernder – vor allem wenn jemand später in eine laufende Story einsteigt. Usersnap akzeptiert diese Spannung und kontert sie mit offener Kommunikation und regelmäßigen Feedbackschleifen.
International, englischsprachig, feedbackstark
Was ist besonders an diesem Team? Für Martin ist es die internationale Zusammensetzung und eine ehrliche Feedbackkultur. Kolleg:innen kommen u. a. aus Österreich, Polen, Russland, Spanien und Slowenien. Englisch ist Standardsprache im Alltag.
Feedback ist dabei nicht nur „nice to have“, sondern gelebte Praxis – vom Code Review bis zum monatlichen 1:1.
- Englisch als Teamsprache, internationale Herkunft
- Ehrliche Code Reviews: konkret, respektvoll, auf Verbesserung ausgerichtet
- Monatliche One-on-Ones: persönlicher Check-in und Entwicklungsimpulse
Diese Mischung erlaubt ein hohes Maß an Offenheit: Meinungen sind willkommen – und ebenso wichtig ist die Fähigkeit, diese auf Basis besserer Argumente zu hinterfragen und zu revidieren.
Es ist „großartig, eine Meinung zu haben, aber noch großartiger, sie nach einer informierten Diskussion hinterfragen und gegebenenfalls ändern zu können.“
Recruiting bei Usersnap: Entwickler:innen führen – von Erstscreening bis Tech-Interview
Der Recruiting-Prozess liegt maßgeblich in der Hand des Engineering-Teams. Martin übernimmt das erste Screening der Bewerbungen und führt das initiale Interview. Danach folgt ein kompakter, aber aussagekräftiger Coding-Challenge.
- Erstes Screening durch den CTO
- Erstinterview mit Martin Sereinig
- Coding-Challenge für alle Bewerber:innen
- Technisches Interview mit künftigen Kolleg:innen – basierend auf der Challenge und mit tiefem Technikfokus
- Cross-Manager Review: ein Gespräch mit einer Führungskraft außerhalb der Technik (z. B. Head of Product oder CEO) für eine zweite, nicht-technische Perspektive
Dieses Setup prüft Praxis-Können, Arbeitsweise und Team-Fit – aus Sicht derjenigen, die später wirklich zusammenarbeiten. Und es sichert zusätzlich eine organisationsweite Perspektive, bevor die finale Entscheidung fällt.
Onboarding: frühe Verantwortung, klare Begleitung – und Code in Woche 1
Wer bei Usersnap startet, bekommt eine:n technische:n Advisor an die Seite. Ergänzt wird das durch Dokumentation und Gespräche mit Kolleg:innen aus verschiedenen Bereichen, um Prozesse und Produkt zu verstehen. Das Ziel ist ambitioniert und pragmatisch zugleich:
„Du solltest in der ersten Woche Code in Produktion bringen.“
Das setzt auf Vertrauen, sorgt für frühe Erfolgserlebnisse und macht deutlich, was in dieser Organisation zählt: Wirkung beim Kunden – mit Tempo und Qualität.
Erwartungen an Bewerber:innen: Lernhunger und Denkflexibilität
Neben technischem Können sucht Usersnap vor allem Haltung: den Drang, Neues zu lernen, und die intellektuelle Redlichkeit, eigene Überzeugungen nach einer fundierten Diskussion zu überdenken. In einer Umgebung mit ehrlichem Feedback, hoher Eigenverantwortung und cross-funktionaler Zusammenarbeit sind das die Eigenschaften, die Teams voranbringen.
- Drive, sich ständig weiterzuentwickeln
- Meinungsstärke – aber mit der Fähigkeit zur Kurskorrektur, wenn Fakten überzeugen
- Freude an Zusammenarbeit über Disziplingrenzen hinweg
Das Produkt: Feedbackplattform als Widget – Code im DOM der Kunden
Usersnap baut eine Feedbackplattform, die Teams hilft, Entscheidungen zu treffen und Nutzerfeedback zu sammeln. Technisch bedeutet das: Viele Funktionen laufen als Widgets direkt in den Webseiten oder Webanwendungen der Kunden. Der Code arbeitet somit im DOM der Kundensysteme – und genau dort entstehen die größten Herausforderungen.
„Unser Code läuft im DOM von jemand anderem.“
Nicht alle halten sich an Webstandards, unterschiedliche Frameworks bringen Eigenheiten mit. Usersnap muss damit umgehen – robust, kompatibel und performant.
- Unterschiedliche Frontend-Frameworks und Eigenheiten (z. B. spezielle XHR-Handhabungen)
- Variierende Standards-Compliance der Zielsysteme
- Breites Spektrum an Runtime-Umgebungen, das keine Kontrolle durch Usersnap zulässt
Eine Kernfunktion ist die Erstellung von Screenshots der Kundenwebseiten oder -anwendungen. Diese werden in einer eigenen Rendering-Engine dargestellt. Wenn Kundensysteme nicht vollständig standardkonform sind, wird das knifflig – die Erwartungen an korrekte Screenshots bleiben dennoch. Die Antwort des Teams: kreative und pragmatische Lösungen, die in der Praxis funktionieren.
Tech-Stack: TypeScript/React im Frontend, Python im Backend, AWS-first in der Infrastruktur
Martin beschreibt einen klaren technischen Kurs:
- Frontend: Wechsel von „normalem JavaScript“ zu TypeScript; React.js wird überwiegend mit TypeScript eingesetzt
- Backend: „all in on Python“
- Server & Infrastruktur: nahezu alles auf AWS – mit einem Cloud-first-Mindset
„Wann immer es einen Service gibt, den wir nutzen können, nutzen wir ihn – und bauen ihn nicht selbst.“
Dieser Ansatz reduziert operativen Ballast, beschleunigt Delivery und lässt das Team mehr Zeit für die eigentlichen Produktprobleme – die Kompatibilität im fremden DOM, robuste Screenshot-Erzeugung und ein nahtloses Erlebnis für Anwender:innen.
Von der Startphase zur Professionalität: Tests, CI/CD und Infrastructure as Code
Das Team ist mit der Zeit „erwachsen geworden“. Martins Blick zurück ist ehrlich: In der Frühphase eines Startups hackt man Features, lässt Tests weg und hostet Datenbanken selbst – mit einem schnellen „apt-get install postgres“ und fertig. Das funktioniert anfangs gut, fällt einem später aber auf die Füße. Usersnap hat die Kurve bewusst genommen.
- Migration von „alles selbst hosten“ zu AWS
- Volle Umarmung von Infrastructure as Code
- Einführung automatisierter Tests und End-to-End-Tests
- Aufbau einer CI/CD-Pipeline – Releases sind nicht länger manuell
„Wir sind auch technisch erwachsener geworden.“
Das Resultat ist ein Entwicklungsprozess, der Tempo und Zuverlässigkeit verbindet – eine Grundlage, auf der ein kleines Team mit großer Wirkung liefern kann.
Was diese Kultur für Entwickler:innen bedeutet
Wer hier arbeitet, bekommt ein Setup, das Klarheit, Verantwortung und Lernchancen bündelt:
- Frühe Verantwortung: Der erste produktive Commit in Woche 1 ist Ziel, kein Zufall
- Kontext statt Silos: Projektarbeit über Abteilungen hinweg
- Offenes Feedback: ehrliche Reviews und regelmäßige 1:1s
- Moderne Praktiken: TypeScript/React, Python, AWS, IaC, CI/CD, automatisierte Tests
- Reale Web-Herausforderungen: Code im fremden DOM, Framework-Kompatibilität, robuste Screenshots
Gleichzeitig braucht es bewusste Kommunikationsdisziplin. Wer in funktionsübergreifenden Projekten arbeitet, kann sich in Abstimmung verlieren, wenn Prioritäten und Ownership unklar sind. Usersnap adressiert das mit Transparenz, einem klaren Projektfokus und einer Kultur, die Fragen und Gegenargumente ausdrücklich zulässt.
Zusammenarbeit im Alltag: Klarheit schaffen, Übergaben erleichtern
Martin benennt zwei Spannungsfelder explizit: die Vielzahl an Kommunikationswegen und die Schwierigkeit, laufende Stories zu übergeben. Beides ist Konsequenz der Tiefe, mit der Entwickler:innen sich in ein Projekt hineinarbeiten. Praktische Implikationen:
- Entscheidungswege sichtbar machen: Wer trifft was bis wann?
- Wissen teilen: Kontext schriftlich festhalten, PRs und Tickets sorgsam pflegen
- Handover bewusst planen: Übergaben als Teil des Entwicklungsprozesses behandeln
- Fokuszeiten sichern: Kommunikation bündeln statt Dauerchat
Diese Disziplin ist der Preis für ein Arbeitsmodell, das Entwickler:innen näher an Sinn und Wirkung bringt.
Warum Usersnap für Tech-Talente attraktiv ist
Aus der Session mit „Martin Sereinig, CTO von usersnap“ bei Usersnap GmbH nehmen wir klare Gründe mit, warum sich ein Wechsel lohnen kann:
- Wirkung ab Tag 1: Onboarding mit echter Produktionserfahrung in Woche 1
- Produktnähe: Feedbackplattform als Kern – du baust, was Teams hilft, bessere Entscheidungen zu treffen
- Technische Tiefe: Kompatibilität in fremden DOMs, Rendering kniffliger Screenshots – echte Browser- und Web-Engineering-Themen
- Moderne Praxis: TypeScript/React im Frontend, Python im Backend, AWS-first, IaC, CI/CD, E2E-Tests
- Kultureller Fit für Lernende: Meinungen willkommen, Kurskorrekturen erwünscht – auf Basis von Argumenten
- Internationale, englischsprachige Umgebung mit ehrlicher Feedbackkultur
Wer Freude an sauberer Technik, pragmatischen Lösungen und cross-funktionaler Zusammenarbeit hat, findet hier die richtige Mischung aus Professionalität und Hands-on-Mentalität.
Wie der Bewerbungsprozess abläuft – und was hilft, zu überzeugen
Der Prozess ist fokussiert und praxisnah. Wer überzeugen will, sollte zeigen, wie er oder sie arbeitet – strukturiert, argumentationsstark, lernbereit.
- Unterlagen mit Substanz: Projekte, Verantwortung, getroffene Trade-offs
- Im Erstgespräch: klarer Kommunikationsstil, Problembewusstsein, Interesse am Produkt
- Coding-Challenge: lesbarer, getesteter Code; begründete Entscheidungen
- Tech-Interview: Fähigkeit, Lösungen zu erklären, Annahmen zu prüfen, Alternativen abzuwägen
- Cross-Manager-Gespräch: Teamfit, Wirkung über den Code hinaus
Was Martin betont, zählt im gesamten Prozess: Lernhunger, konstruktives Feedback, die Bereitschaft, die eigene Position auf Basis besserer Erkenntnisse zu überdenken.
Engineering-Exzellenz als Weg, nicht als Zustand
Usersnap zeigt, wie ein kleines Team mit klaren Prinzipien groß rauskommt: Fokus aufs Web, konsequente Projektarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg, cloud-first Infrastruktur, moderne Engineering-Praktiken – und eine Kultur, die offenes Feedback und Tempo verbindet. Die Reise von „hacken“ zu „professionell liefern“ ist bewusst gestaltet und spürbar in jeder Aussage.
Von der frühen Startup-Pragmatik hin zu Tests, E2E, CI/CD und IaC – „wir sind erwachsener geworden“.
Für Entwickler:innen, die echte Webprobleme lösen wollen, ist das die Einladung, die zählt. Wer Verantwortung sucht, früh liefern will und an einem Produkt baut, das Feedback zum Motor besserer Entscheidungen macht, findet bei Usersnap den passenden Ort.
Fazit: Klarer Kurs, echte Wirkung
Die Session „Martin Sereinig, CTO von usersnap“ bei Usersnap GmbH macht eines deutlich: Hier wird Technik nicht um der Technik willen gemacht. Alles dient dem Ziel, Kunden schnell und zuverlässig Mehrwert zu liefern. Das Team ist klein, die Ambitionen sind groß – getragen von einer Kultur der Offenheit, von modernen Praktiken und dem Anspruch, jeden Commit spürbar zu machen. Wer in einem Umfeld arbeiten will, das Web-Engineering ernst nimmt und dabei menschlich bleibt, sollte Usersnap auf dem Radar haben.