S1Seven
Hannes Stiebitzhofer, CTO von S1Seven
Description
Der CTO von S1Seven Hannes Stiebitzhofer erzählt im Interview darüber, wie der Ansatz zur Teamorganisation aussieht, wie das Recruiting und Onboarding strukturiert ist und erläutert auch welche technologischen Challenges es im Unternehmen gibt.
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Video Zusammenfassung
In "Hannes Stiebitzhofer, CTO von S1Seven" erklärt Hannes Stiebitzhofer, wie ein kleines, formlos organisiertes Kernteam mit wöchentlichen Workshops und täglichen Remote-Stand-ups arbeitet, auf Selbstorganisation statt formalen Scrum setzt und ohne Präsenzpflicht ein Wiener Kernteam aufbaut. Hiring erfolgt über drei Gespräche (Meta mit ihm, Hardcore-Tech mit dem Lead Engineer, Abschluss mit dem CEO), wobei Codebeispiele und Open-Source-Beiträge ausdrücklich erwünscht sind. S1Seven unterstützt Talente mit strukturiertem Onboarding, starker Dokumentation und Automatisierung (GitHub, CI, automatisiertes Code-Review, SonarQube), einem TypeScript-Stack (Angular/NestJS) auf Heroku, breiter Aufgabenverteilung zur Wissensstreuung und geplanter Redundanz, damit echte Urlaube möglich sind.
Selbstorganisierte Exzellenz bei S1Seven: Wie CTO Hannes Stiebitzhofer ein kleines Team skaliert – mit TypeScript-Stack, klarer Dokumentation und Fokus auf Features
Einordnung der Session: Hannes Stiebitzhofer, CTO von S1Seven
In unserer DevJobs.at Session „Hannes Stiebitzhofer, CTO von S1Seven“ gab uns Speaker Hannes Stiebitzhofer einen selten offenen, sehr praxisnahen Blick in die Engineering-Realität eines jungen Unternehmens mit großem Anspruch. S1Seven entwickelt Software für die Stahlindustrie, kombiniert Webtechnologien mit Blockchain-Anbindung und baut konsequent auf einen modernen TypeScript-Stack. Was uns besonders auffiel: die Mischung aus pragmatischer Organisation, hoher technischer Ambition und einem klaren Bekenntnis zu Selbstorganisation, Dokumentation und Automatisierung.
„Wir sind eine junge Firma… Wir haben einfach einmal in der Woche unser Workshop-Meeting… und dann machen wir noch ein täglich kurzes Stand-Up, meistens remote. … Also wir wollen auch in Wien ein Team haben, ein Kernteam, das man braucht, um ein Produkt zu entwickeln.“
Dieses Setup ist bewusst schlank gehalten. Das Ziel: Geschwindigkeit, Verantwortungsübernahme – und Raum für sehr gute Leute, die sich selbst organisieren.
Teamstruktur heute: klein, fokussiert, mit klaren Rollen
S1Seven arbeitet derzeit mit einem kompakten Kernteam:
- ein Lead Engineer mit Gesamtverantwortung für die Architektur,
- ein Full-Stack-Developer (Frontend und Backend),
- ein dedizierter Frontend-Entwickler,
- sowie eine Kollegin in Teilzeit für UX-Design und Grafik.
Die Konsequenz eines kleinen Teams ist für Stiebitzhofer zweifach: erstens eine hohe Wirkung einzelner Personen, zweitens die Notwendigkeit, Redundanz aufzubauen, damit der Ausfall einer Person nicht ganze Bereiche blockiert. Er bringt das „Baumproblem“ auf den Punkt – was, wenn jemand plötzlich ausfällt? Dafür schafft S1Seven bewusst Überschneidungen im Know-how und ermöglicht, dass Urlaub am Stück realistisch wird.
„Das Baumproblem ist, ein Programmierer fällt ein Baum am Kopf und er ist vier Wochen im Krankenhaus und dann geht nichts mehr weiter… Das wollen wir ganz bewusst vermeiden… wir wollen, dass die Leute sich wirklich erholen und auch wirklich drei Wochen am Stück in Urlaub gehen können.“
Dieses Verständnis von Resilienz ist mehr als eine organisatorische Randnotiz: Es spiegelt eine Kultur, in der nachhaltige Produktentwicklung über Heldenepisoden gestellt wird.
Arbeitsmodus: formlos, remote-freundlich, mit klaren Ritualen
Das Organisationstempo passt zum Teambuilding-Status. Es gibt wenige, aber wirkungsvolle Rituale:
- wöchentlich ein Workshop-Meeting zur Ergebnisschau, Planung und Abstimmung von Abhängigkeiten – inklusive Kundenthemen,
- täglich ein kurzes Stand-up, meist remote.
Eine physische Präsenzpflicht gibt es nicht. Gleichzeitig ist die Vision klar: ein Kernteam in Wien, das Produkte end-to-end entwickeln kann. Diese Balance aus Flexibilität und Standortfokus wirkt konsistent mit dem Anspruch, schnell zu iterieren und gleichzeitig Produktwissen zu bündeln.
Selbstorganisation statt schwerer Frameworks
Hannes Stiebitzhofer formuliert sehr deutlich, wofür S1Seven steht – und wofür nicht. Strikte Methodenrituale großer Organisationen sind bewusst nicht der Weg. Stattdessen setzt er auf das Verantwortungsbewusstsein und die Eigenorganisation starker Entwickler:innen:
„Ich bin kein großer Fan von diesem ganzen Scrum, von diesem super Formanen… ich glaube, das braucht man bei großen Teams von mittelmäßigen Programmierern. Und die wirklich guten Leute organisieren sich selbst.“
Er bringt langjährige Erfahrung aus Organisationsberatung und Projektmanagement mit, weiß um die Stärke formal strukturierter Ansätze – und entscheidet sich aus Überzeugung für ein anderes Setup. Das Ziel: Teams, die sich selbst organisieren. Mit zunehmender Teamgröße („Fünf, zehn Leute, schaut das anders aus“) werden Strukturen nach Bedarf wachsen. Doch die Leitlinie bleibt: Autonomie vor Overhead.
Diese Perspektive zieht sich durch alle Bereiche: von Meetings über Tooling bis hin zu Onboarding und Hiring.
Hiring: selektiv, technisch tief – und offen für Open Source
Die Marktrealität bleibt herausfordernd: Weniger Bewerbungen, mehr Active Sourcing. S1Seven reagiert mit proaktiver Ansprache und einer klaren, mehrstufigen Auswahl.
- Interview 1 mit dem CTO: Meta-Ebene, Motivation, Interesse an Software, Gründe für den Beruf.
- Interview 2 mit dem Lead Engineer: Hardcore-Tech – Codesichtung, Diskussion, konkrete Beispiele.
- Interview 3 mit dem CEO: finaler Fit im Kontext eines kleinen, fokussierten Unternehmens.
Der Anspruch an Sichtbarkeit technischer Arbeit ist hoch. Code-Beispiele gehören dazu. Wer nichts zeigen will, passt schwer hinein. Open-Source-Beiträge sind ausdrücklich willkommen – sowohl als Indikator für Fähigkeiten als auch aufgrund der eigenen Offenheit des Unternehmens:
„…weil wir selbst Teile von unseren Entwicklungen auch Open-Sourcen, ganz bewusst versuchen, sie in die Industrie zu bringen, offene Standards zu schaffen.“
Was S1Seven sucht, skizziert Stiebitzhofer unmissverständlich: sehr gute Leute, die sich selbst organisieren können, methodische Schwerfälligkeit vermeiden wollen und in einem modernen Stack produktreif arbeiten. Dazu gehört die Bereitschaft, fachliche Domänen (hier: Stahlindustrie) tief zu verstehen.
Onboarding: klare Checklisten, GitHub als Schaltzentrale
Das Onboarding bei S1Seven ist zweigeteilt und bewusst pragmatisch aufgesetzt:
1) Administratives Onboarding
- fixe Checkliste, in etwa zwei Stunden durchführbar,
- einheitliche Informationen und Standards (z. B. E-Mail-Signatur, „CE-Unterlagen“),
- Fokus auf Effizienz und Konsistenz.
2) Developer-Onboarding
- ein Guide, der Schritt für Schritt die Architektur, Systeme und Abläufe erklärt,
- GitHub als zentrale Plattform für Versionsmanagement, CI, Issue Management,
- viel Dokumentation – und automatisierte Prozesse, die den Einstieg konkret anleiten.
Der CTO bringt seinen persönlichen Grundsatz auf den Punkt:
„Ich bin faul und vergesslich… ich will eine Dokumentation haben, wo ich nachschaue, copy-paste… und damit effizient bleibe.“
Dieses Bekenntnis zu klaren, nachnutzbaren Anleitungen ist nicht nur sympathisch ehrlich, es ist produktionsrelevant. Wiederkehrende Tasks werden dokumentiert oder automatisiert – „weil nur das Softwareentwicklung wirklich effizient macht“.
Engineering-Kultur: Dokumentation, Automatisierung, Wissensverteilung
Die Kultur entsteht aus den beschriebenen Entscheidungen:
- Dokumentation als Produktivitätshebel – von Onboarding bis zu monatlichen Tasks.
- Automatisierung, wo immer möglich – um menschliche Energie auf Features und Fachprobleme zu fokussieren.
- Wissensverteilung: Entwickler:innen arbeiten, wo sinnvoll, an Frontend und Backend mit, um Perspektiven zu tauschen und die Resilienz zu erhöhen.
Das Ergebnis: Es gibt kein „Single Point of Knowledge“, der Urlaub erschwert oder die Weiterentwicklung blockiert. Stattdessen entsteht ein Team, das voneinander lernt und Engpässe reduziert.
Technologie-Stack: TypeScript überall, Microservices, Blockchain-Anbindung – und PaaS-Pragmatismus
S1Seven hat sich bewusst für einen homogenen und modernen Stack entschieden:
- TypeScript „alles in TypeScript“ – Frontend und Backend,
- Frontend mit Angular,
- Backend mit NestJS,
- Microservices-Architektur mit Web-Frontend,
- Blockchain-Anbindung.
Für Deployment setzt das Team auf Heroku als Platform-as-a-Service. Der Nutzen ist für Stiebitzhofer klar: Es nimmt Systemadministrationsarbeit ab, sodass sich Entwickler:innen auf Features konzentrieren können. Der CTO formuliert es deutlich: Vollständige Full-Stack-Anforderungen inklusive Systemadministration und Deployment empfindet er als „fad“ – spannend sind die Funktionen, die Kundennutzen stiften.
Auch im Entwicklungsprozess herrscht State-of-the-Art:
- GitHub: Versionsverwaltung, CI (GitHub Actions), Issue-Management,
- automatisierter Code-Review,
- SonarQube zur Code-Qualität.
Die Entscheidungslinie ist stimmig: Möglichst wenig Energie in Infrastruktur, maximaler Fokus auf Produktwert.
Produktreise: mutiges Iterieren, radikales Vereinfachen
S1Seven wurde 2019 gegründet. Die erste Produktiteration entstand mit einem Entwicklerteam in Warschau – getrieben durch die Nähe eines Co-Founders zum polnischen Markt. Nach einer Testphase stand fest: Das erste Produkt war zu kompliziert. Die Antwort: radikale Vereinfachung.
„…ein einfaches Produkt, dass das Programmieren ab und zu fast schon peinlich ist, dass es so einfach ist, aber es ist super cool und die Leute verstehen es.“
Mit diesem Aha-Moment im Rücken traf das Team eine weitere klare Entscheidung: den Neustart. „From scratch“, mit den Lessons Learned im Gepäck – und mit dem Ziel, technologisch sauber zu arbeiten, Skalierbarkeit zu sichern, technische Schulden gering zu halten und Prozesse zu automatisieren.
Diese Haltung ist zentral für die Employer-Story: S1Seven ist kein Ort, an dem man Altsysteme träge verwaltet. Es ist ein Ort, an dem man mit modernen Werkzeugen, klaren Architekturentscheidungen und viel Feedback-Schleife Präzision erarbeitet – zugunsten eines Produkts, das verstanden und geliebt werden kann.
Domäne: Stahlindustrie trifft Web- und Blockchain-Technologie
Die fachliche Domäne ist nicht alltäglich. S1Seven adressiert die Stahlindustrie – und bringt dazu Webtechnologie und Blockchain zusammen. Das verlangt technisches Können und die Bereitschaft, fachliche Komplexität ernst zu nehmen.
„…wir haben dann sozusagen das Spannende, weil wir in der Stahlindustrie sind, dass wir auch die ganzen fachlichen Aspekte reinbringen müssen… Es gibt nicht viele Software-Developer, die sich mit der Stahlindustrie beschäftigen…“
Für Entwickler:innen bedeutet das: seltene Schnittmengen, echte Problemlösung, Wirkung in einer zentralen Industrie. Für S1Seven heißt es: Technologie und Domänenwissen sind gleichwertige Bausteine des Produkterfolgs. Wer sich darauf einlässt, wächst fachlich wie technisch.
Zusammenarbeit: wenig Overhead, viel Ownership
Die beschriebenen Praktiken ergeben ein klares Bild von Zusammenarbeit:
- Wenige, klare Meetings; dafür fokussierte Abstimmung.
- Selbstorganisation im Team; Strukturen wachsen mit.
- End-to-end-Denken: Wissen wird geteilt, Vollständigkeit statt Silos.
- Qualitätssicherung über Automation statt manuelle Rituale.
Das ist kein Styling, sondern eine Konsequenz aus Teamgröße, Produktanspruch und Marktrealität. Und es schafft ein Umfeld, in dem starke Entwickler:innen Gestaltungsspielraum haben – ohne bürokratische Fesseln.
Warum S1Seven für Tech-Talente spannend ist
Aus unserer Sicht bei DevJobs.at macht S1Seven für ambitionierte Entwickler:innen mehrere Punkte attraktiv:
- Selbstorganisation statt Mikromanagement: echte Verantwortung, echte Wirkung.
- Moderner, konsistenter Stack: TypeScript durchgängig, Angular, NestJS, Microservices, Blockchain-Anbindung.
- Produktfokus: PaaS (Heroku) reduziert Betriebsaufwand, Energie fließt in Features.
- Saubere Engineering-Praxis: GitHub, CI, automatisierter Code-Review, SonarQube, Dokumentation.
- Lerneffekt durch Domäne: Stahlindustrie als anspruchsvolles Feld mit realem Impact.
- Wissensverteilung: Mitarbeit an Frontend und Backend – Perspektivwechsel inklusive.
- Urlaubsfähigkeit durch Redundanz: Resilienz ist Teil des Plans, nicht Zufall.
- Offenheit für Open Source: Beiträge sind willkommen; offene Standards sind erklärtes Ziel.
- Flexible Arbeitsweise: remote-freundlich, mit einem fachlich starken Kernteam in Wien.
Wer gerne in einem Umfeld arbeitet, das Klarheit, Pragmatismus und technisches Niveau verbindet, findet hier einen guten Fit.
Was S1Seven von Bewerber:innen erwartet
Die Erwartungshaltung ist transparent – und anspruchsvoll:
- starke intrinsische Motivation für Softwareentwicklung,
- Bereitschaft, Code zu zeigen und über konkrete Beispiele zu sprechen,
- Komfort mit TypeScript im Frontend und Backend (Angular/NestJS),
- Sicherheitsgefühl in einem Setup mit CI, Code-Reviews und Qualitätssicherung,
- Lust auf Dokumentation und Automatisierung,
- Offenheit, fachliche Tiefe in der Stahlindustrie aufzubauen,
- Selbstorganisation und Teamfähigkeit ohne starres Methoden-Exoskelett.
Der Weg ins Team führt über drei Gespräche (CTO, Lead Engineer, CEO). Wer dort bereit ist, über Motivation, Architektur- und Code-Details und die eigene Arbeitsweise zu sprechen – und bestenfalls Open-Source-Referenzen mitbringt –, hat die besten Karten.
Wachstum mit Augenmaß: Strukturen entstehen, wenn sie gebraucht werden
S1Seven ist im Aufbau – und genau dort liegt die Chance für neue Kolleg:innen. Strukturen sind nicht vorgelagert, sondern werden mit dem Team entwickelt. Das schafft Mitgestaltungsmöglichkeiten in Fragen wie:
- Wie bleibt Selbstorganisation erhalten, wenn aus fünf zehn Leute werden?
- Welche Rollen und Verantwortlichkeiten entstehen organisch?
- Welche weiteren Automatisierungen stärken Developer Experience?
Die Antworten darauf werden im Team gefunden – nicht in ausgelagerten Organigrammen.
Fazit: Ein Angebot an Macher:innen, die Simplizität und Präzision mögen
S1Seven steht für einen klaren Engineering-Kompass: radikal vereinfachen, sauber bauen, konsequent dokumentieren, maximal automatisieren. Dazu ein Stack, der moderne Webentwicklung ernst nimmt, und eine Domäne, die wirkliche Probleme löst. Hannes Stiebitzhofer hat das in unserer Session „Hannes Stiebitzhofer, CTO von S1Seven“ sehr deutlich gemacht: Gesucht sind sehr gute Leute, die sich selbst organisieren – und lieber Produktfeatures liefern als Infrastruktur verwalten.
„…wir glauben auch, dass wir damit extrem erfolgreich werden.“
Wer diese Haltung teilt und in einem fokussierten Team Verantwortung übernehmen möchte, findet bei S1Seven die Chance, Engineering-Kultur aktiv mitzugestalten – von der Architektur bis zur täglichen Zusammenarbeit.