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Florian Flock, Senior Strategy Consultant von niceshops

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Der Senior Strategy Consultant bei niceshops Florian Flock spricht im Interview über die Devteams im Unternehmen, wie das Onboarding für neue Teammitglieder aussieht und welche Technologie Stacks verwendet werden.

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Video Zusammenfassung

Im Talk "Florian Flock, Senior Strategy Consultant von niceshops" schildert Florian Flock, wie rund 60 Tech-Kolleg:innen in mehreren Teams organisiert sind; sein Bereich umfasst etwa 12 Personen mit einem Scrum-Team (sechs Entwickler:innen, Scrum Master, Product Owner) und einem vorgeschalteten Produktmanagement für Markt- und Anforderungsarbeit. Er betont ein strukturiertes Onboarding mit Mentoring, zwei selbstbestimmten Wochen zu Beginn und bewusst geringem Leistungsdruck in den ersten Wochen/Monaten, um Kultur und Zugehörigkeit zu stärken. Technologisch setzen die Teams auf Autonomie und verantworten auch ihre Infrastruktur; sein Team nutzt Kubernetes, PHP und React/TypeScript, wobei PHP die Konstante bleibt und moderne Tools wie BigQuery oder Kubernetes auf Teamwunsch eingeführt werden.

Kultur vor Code, Autarkie vor Abhängigkeit: Was Tech-Talente bei niceshops erwartet – Ein Recap zum Talk von Florian Flock, Senior Strategy Consultant von niceshops

Warum dieser Talk wichtig ist

In seiner Session hat Florian Flock, Senior Strategy Consultant von niceshops, einen prägnanten Einblick in Teamstruktur, Onboarding und Technologieauswahl innerhalb der Organisation gegeben. Aus Sicht der Redaktion von DevJobs.at war die Botschaft klar: niceshops schafft Rahmenbedingungen, in denen Zugehörigkeit, Autarkie und Verantwortungsbewusstsein nicht nur Schlagworte sind, sondern im täglichen Arbeiten verankert werden. Die Aussagen sind dabei außergewöhnlich konkret – von der Zusammensetzung der Teams über den Onboarding-Ablauf bis hin zur Verantwortung für die eigene Infrastruktur.

Was uns besonders aufgefallen ist: Der Fokus liegt konsequent auf Menschen, Zusammenarbeit und nachhaltiger Leistungsfähigkeit. Der Einstieg neuer Kolleginnen und Kollegen ist absichtlich druckbefreit angelegt, die Teams wählen ihren Technologie-Stack selbst, und die operative Infrastruktur wird von den Teams eigenständig betrieben. Diese Kombination aus strukturiertem Miteinander und technischer Autarkie ist in ihrer Klarheit bemerkenswert.

Teamgröße, Struktur und Arbeitsweise

Florian Flock verortet die Tech-Organisation: Insgesamt arbeiten rund 60 tech-affine Kolleginnen und Kollegen in der niceshops Gruppe. Sein eigener Bereich ist etwa zwölf Personen stark und beherbergt ein zentrales Scrum-Team.

  • Ein agiles Entwicklungsteam (Scrum) mit sechs Entwicklerinnen und Entwicklern
  • Ergänzt um Scrum Master und Product Owner
  • Ein Produktmanagement-Team arbeitet dem Scrum-Team voraus und kümmert sich um Markt und Anforderungen bereits vor der Entwicklung

Diese Struktur bringt zweierlei zusammen: klare Verantwortlichkeiten und einen geregelten Fluss von Anforderungen in die Umsetzung. Dass das Produktmanagement „vorausarbeitet“, ist eine bewusste Entscheidung, um das Entwicklungsteam fokussiert zu halten und mit gut aufbereiteten Anforderungen zu versorgen.

Onboarding: Mentoring, Eigenzeit und druckfreier Start

Die Onboarding-Philosophie ist einer der stärksten Differenzierungspunkte des Talks. Sie ist strukturiert, persönlich und von Anfang an auf Zugehörigkeit ausgerichtet.

  • Mentoring-Programm: Eine langjährige Kollegin oder ein langjähriger Kollege begleitet die neue Person über die ersten Monate hinweg. Das ist keine symbolische Geste, sondern Teil eines bewusst gestalteten Integrationsprozesses.
  • Die ersten zwei Wochen gehören der neuen Kollegin oder dem neuen Kollegen: Diese Phase kann agil gestaltet werden; Zeitplan und Prioritäten liegen in der Hand der neuen Person.
  • Produktivitätsdruck wird aktiv herausgenommen: In den ersten Wochen, „auch im ersten Monat nicht“, gibt es wenig Anforderungen, Leistung zeigen zu müssen – erst recht für Entwicklerinnen und Entwickler.

Florian Flock bringt es in mehreren Passagen prägnant auf den Punkt:

„Wir versuchen auch im Onboarding-Prozess sehr stark den Druck nach Produktivität und Leistung herauszunehmen.“

„Die ersten beiden Wochen gehören überhaupt der neuen Kollegin oder Kollege. Die dürfen sehr agil gestaltet werden und der Zeitplan und auch die Vorgabe darf die Kollegin oder Kollege entscheiden.“

„Bezüglich Produktivität […] wir nehmen den Druck komplett raus. Wir haben wenig Anforderungen, jetzt Leistung zu zeigen in den ersten Wochen, auch im ersten Monat nicht.“

Dieser Rahmen ist nicht Selbstzweck, sondern Ausdruck einer Haltung: Vor der „perfekten Codezeile“ stehen Kultur, Einbettung und Teamgefühl.

„[…] weil wir glauben, dass zuerst die Themen wie Kultur und Zugehörigkeit zum Team wichtiger sind als die eine oder andere perfekte Codezeile.“

Warum Zugehörigkeit an erster Stelle steht

Die Gewichtung ist eindeutig: niceshops priorisiert den Aufbau von Beziehungs- und Prozesskompetenz über frühe Output-Kennzahlen. Das ist eine Entscheidung zugunsten langfristiger Qualität. Für neue Teammitglieder bedeutet es die Möglichkeit, die Domäne, die Arbeitsweisen und die Erwartungen wirklich zu verstehen, bevor sie Features liefern. Das minimiert Reibungsverluste und schafft früh psychologische Sicherheit – ein Umfeld, in dem Feedback und Lernen natürlicher stattfinden können.

Technologie-Stack: Autarkie als Prinzip

Ein weiteres Leitmotiv des Talks ist Autarkie im Technologie-Stack. Es gibt drei Bereiche mit unterschiedlichen Stacks. Im Team von Florian Flock stehen folgende Eckpfeiler:

  • Infrastruktur: stark auf Kubernetes als Container-Orchestrierung
  • Backend: PHP als Kernprogrammiersprache und „einzige Konstante“
  • Frontend: React auf Basis von TypeScript

Hervorzuheben ist, dass die Teams ihre Technologien selbst wählen und den Stack verantworten. Das betrifft nicht nur Frameworks und Tools, sondern reicht bis zur Infrastruktur – inklusive Server-Setup und Networking. Flock formuliert das so:

„Hinsichtlich des Technologie-Stacks legen wir sehr viel Wert auf die Autarkie im Team. Das bedeutet, das Team darf sich die Technologien selbst auswählen und sind auch für den Technologie-Stack verantwortlich.“

„Eine weitere Besonderheit bei uns ist, dass das Team in der Regel die Infrastruktur selbst managt. […] auch im agilen Team wird die Server-Infrastruktur und das Networking selbst eingerichtet.“

Diese End-to-End-Verantwortung stärkt die Unabhängigkeit der Teams – sowohl technologisch als auch organisatorisch. Der Effekt: kürzere Wege, klarere Ownership, weniger externe Abhängigkeiten. Gleichzeitig hält niceshops bewusst eine Konstante im System: PHP. Alles andere darf sich verändern, wenn das Team es sinnvoll findet.

„Bei uns ist die Kernprogrammiersprache PHP als einzige Konstante geblieben. Wir haben in der Regel darüber hinaus immer wieder Wechsel im Technologie-Stack.“

Konkrete Beispiele aus dem Talk zeigen, dass diese Offenheit mehr ist als ein Lippenbekenntnis:

  • BigQuery kommt im Data & Analytics Team zum Einsatz.
  • Kubernetes wurde explizit „ein Wunsch vom Entwicklerteam“ und daraufhin eingeführt.

Modernisierung mit Augenmaß

Das Wechselspiel aus Konstanz (PHP) und Evolution (Tools, Plattformen, Services) gibt den Teams Handlungsspielraum, ohne die gemeinsame Basis zu verlieren. So lassen sich neue Technologien einführen, wenn sie konkrete Bedürfnisse adressieren – gleichzeitig bleibt die Kernkompetenz in einer Sprache tief verankert. Dieses Modell ist für viele Organisationen eine attraktive Blaupause: ein stabiler Kern, um den herum sich technische Innovation beweglich entfalten darf.

Produktmanagement vor der Entwicklung: Klarheit in den Anforderungen

Ein weiteres Puzzleteil ist das vorgelagerte Produktmanagement-Team. Dessen Rolle ist, Markt und Anforderungen „auch vor der Entwicklung“ zu bearbeiten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Entwicklungsteam bekommt besser strukturierte Inputs und kann sich auf die Umsetzung fokussieren. Für das Zusammenspiel von Produkt und Engineering bedeutet das Transparenz in Prioritäten und Erwartungshaltungen – und damit weniger Kontextwechsel im Sprint.

Infrastruktur-Kompetenz im Team: Verantwortung, die Tempo bringt

Dass agile Teams bei niceshops die eigene Infrastruktur inklusive Networking selbst einrichten, ist ein starkes Signal. Es adressiert eine oft gesehene Bruchlinie zwischen Entwicklung, Betrieb und Plattformthemen. Hier übernimmt das Team die Hoheit – im Klartext: Wer Services baut, verantwortet auch deren Plattform-Bedarf. Das macht unabhängig, erhöht das Verständnis über Systemgrenzen hinweg und beschleunigt die Delivery.

Die Kehrseite – nämlich die zusätzliche Verantwortung – ist offenkundig. Doch die Organisation scheint damit bewusst umzugehen: Autarkie ist gewollt, das Team trägt die Konsequenzen seiner Technologieentscheidungen. Das passt zur Kernhaltung, die Flock skizziert: Vertrauen in die Kompetenz der Teams.

Produktivität neu definiert: Vom Sprint-Output zum Kultur-Fit

Wenn der Druck in den ersten Wochen und sogar im ersten Monat bewusst reduziert wird, ändert sich auch der Blick auf Produktivität. Output wird nicht zum Einlasskriterium, sondern Ergebnis gelungener Integration. Das ist vor allem für Entwicklerinnen und Entwickler gesetzt, wie Flock explizit betont. Die Implikation: Erst wenn Kultur und Zugehörigkeit passen, entsteht jene Qualität, die über „die eine oder andere perfekte Codezeile“ hinausgeht.

Für Organisationen, die häufig unter Onboarding-Druck stehen, ist das ein bemerkenswerter Ansatz. Er macht sichtbar, dass nachhaltige Leistungsfähigkeit aus stabilem Grundvertrauen erwächst – nicht aus frühen Sprints, die primär dem Nachweis von Produktivität dienen. niceshops stellt hier Prinzipien über kurzfristige Zahlen.

Was Tech-Talente bei niceshops erwartet

Aus den Ausführungen von Florian Flock lassen sich klare Erwartungen und Angebote ableiten – ohne über den Talk hinauszugehen. Wer sich für einen Einstieg interessiert, kann insbesondere mit Folgendem rechnen:

  • Strukturierter Onboarding-Prozess mit Mentoring über mehrere Monate
  • Zwei eigenverantwortliche Einstiegswochen, in denen Tempo und Prioritäten selbst gesteuert werden
  • Aktives Herausnehmen von Produktivitätsdruck in den ersten Wochen, besonders für Entwicklerinnen und Entwickler
  • Kultur- und Teamzugehörigkeit als Priorität vor frühen Output-Kennzahlen
  • Autarkie im Technologie-Stack: Teams wählen ihre Tools selbst und verantworten den Stack
  • Infrastruktur-Ownership im Team: Server- und Netzwerk-Setup wird innerhalb des agilen Teams erledigt
  • Ein stabiler Kern in PHP, flankiert von modernen Technologien (u. a. React/TypeScript, Kubernetes)
  • Einsatz von BigQuery im Data & Analytics Team
  • Ein Scrum-Team-Setup mit sechs Entwicklerinnen/Entwicklern, ergänzt durch Scrum Master und Product Owner
  • Ein vorgelagertes Produktmanagement-Team, das Markt und Anforderungen aufbereitet

Diese Punkte skizzieren ein Umfeld, in dem Menschen mit Freude an Verantwortung, mit Interesse an End-to-End-Arbeit und mit Lust auf kontinuierliches Lernen besonders gut andocken können.

Zusammenarbeit mit klaren Rollen – ohne starre Grenzen

Die Rollen sind definiert (Entwicklung, Scrum Master, Product Owner, Produktmanagement), die Grenzen im Arbeiten sind es weniger. Genau das ist die Stärke des Ansatzes: Die gleiche Einheit, die Features baut, trifft Technologieentscheidungen und richtet die Infrastruktur ein. Das schafft Ownership und reduziert Übergaben.

Für das tägliche Arbeiten bedeutet das:

  • Anforderungen kommen strukturiert ins Team – dank Vorarbeit des Produktmanagements
  • Gemeinsame Verantwortung für Technologien und Plattform sorgt für kürzere Wege
  • Entscheidungen werden dort getroffen, wo die Expertise sitzt: im Team

Die Erwartung an Teammitglieder ist damit implizit, aber deutlich: mitdenken, Verantwortung übernehmen, sich in neue Themen einarbeiten. Dass der Einstieg bewusst druckarm ist, schafft genau den Raum, um diese Verantwortung aufzubauen.

Lernen als System: Konstanz und Wandel im Gleichgewicht

Die Aussage, dass PHP „als einzige Konstante“ bleibt, während Stacks regelmäßig wechseln, ist programmatisch. Sie erlaubt stabile Kompetenzentwicklung im Kern und fördert zugleich Neugierde auf neue Technologien. Dass moderne Komponenten Einzug halten, wenn sie vom Team gewünscht werden (Kubernetes) oder Mehrwert in anderen Bereichen stiften (BigQuery), unterstreicht die Lernkultur.

Lernen ist hier kein Trainingsplan auf Papier, sondern in den Arbeitsmodus eingebaut: Wer Technologieentscheidungen trifft und die Infrastruktur mitträgt, erweitert automatisch sein Spektrum – nicht als Zusatzprojekt, sondern als Teil der täglichen Arbeit.

Leitprinzipien, die im Talk greifbar werden

Zusammengefasst zeichnen die Aussagen von Florian Flock, Senior Strategy Consultant von niceshops, ein konsistentes Bild von Engineering-Kultur und Organisationsdesign. Vier Prinzipien stechen hervor:

  1. Zugehörigkeit vor Output: Erst Kultur, dann Code – besonders spürbar in den ersten Wochen.
  2. Autarkie mit Verantwortung: Teams wählen Technologien und tragen die Konsequenzen – bis in die Infrastruktur.
  3. Klarheit der Anforderungen: Produktmanagement bereitet Markt und Anforderungen vor, damit das Team fokussiert arbeiten kann.
  4. Evolution mit stabilem Kern: PHP als Konstante, drumherum kontinuierliche Modernisierung (z. B. React/TypeScript, Kubernetes, BigQuery im Analytics-Bereich).

Diese Prinzipien machen die Organisation für Talente attraktiv, die Ownership suchen, kollaborativ arbeiten und Praxislernen höher schätzen als Formalismen.

Was wir aus der Session für Tech-Leads mitnehmen

Auch für Führungskräfte, die ähnliche Ziele verfolgen, liefert der Talk handfeste Anhaltspunkte:

  • Onboarding bewusst ent-chronometrieren: Eigenzeit am Anfang baut Vertrauen auf und reduziert spätere Reibung.
  • Mentoring über Monate denken: Beziehung schlägt Checkliste.
  • Verantwortung nicht fragmentieren: Wenn Teams Infrastruktur und Stack verantworten, werden Entscheidungen robuster und schneller.
  • Konstante(s) definieren: Ein stabiler Kern (hier: PHP) schützt vor Beliebigkeit, ohne Innovation auszubremsen.

Diese Punkte sind keine theoretischen Modelle, sondern folgen direkt aus den konkret beschriebenen Praktiken.

Fazit: Ein Umfeld für echte Verantwortung

Der Talk von Florian Flock, Senior Strategy Consultant von niceshops, zeigt eine Organisation, die Menschen vertrauensvoll abholt, sie in Ruhe ankommen lässt und ihnen dann echte Verantwortung überträgt – technologisch wie organisatorisch. Wer Freude an Eigenständigkeit hat, wer Technologieentscheidungen nicht nur konsumieren, sondern mittragen will, und wer Kultur nicht als weiche Zugabe, sondern als harte Voraussetzung für Qualität begreift, findet hier die richtigen Signale.

Für Tech-Talente ist das eine klare Einladung: Hier zählt Zugehörigkeit – und daraus entsteht Leistung. Hier gilt Autarkie – und daraus entsteht Geschwindigkeit. Und hier bleibt ein stabiler Kern – damit Wandel produktiv bleibt.

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