Eviden
Getting started with Power Apps
Description
Paul Bilcsik von Atos spricht in seinem devjobs.at TechTalk über die Stärken von Power Apps und demonstriert an einem Fallbeispiel, wie man eine Power App über bereits vorhandene Daten erstellt.
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Video Zusammenfassung
In „Getting started with Power Apps“ erläutert Paul Bilcsik, warum Power Apps den Einstieg in Geschäftsapps erleichtert (Low-Code, sofortiges Teilen, viele Konnektoren) und skizziert die zentralen Bausteine (Homepage, Studio, Mobile, Admin Center). Im Demo erstellt er in Minuten eine App aus einer Excel-Tabelle in OneDrive über make.powerapps.com, mit automatisch generierten Screens sowie Bearbeiten- und Suchfunktionen, und zeigt das Ausführen der App auf Smartphone/Tablet über die Power Apps App. Abschließend behandelt er zugehörige Technologien: Konnektoren zu Cloud- und On-Prem-Daten (z. B. SharePoint, SQL Server, Dynamics 365, Salesforce, Twitter) via Gateway sowie Dataverse als verwaltete, sichere Datenplattform mit Tabellen, Beziehungen, rollenbasierter Sicherheit, Power Query-Import, berechneten Spalten, Geschäftsregeln/Workflows und Excel-Integration—damit Zuschauer ihre erste App bauen und passende Daten-Backends wählen können.
Schnellstart mit Power Apps: Was wir aus „Getting started with Power Apps“ von Paul Bilcsik (Eviden) für die Praxis mitnehmen
Warum Power Apps – und warum jetzt?
Aus der Perspektive der DevJobs.at-Redaktion fühlte sich „Getting started with Power Apps“ wie eine kompakte, praxisorientierte Einführung an, die eng an den tatsächlichen Arbeitsalltag von Entwicklerinnen und Entwicklern anschließt. Paul Bilcsik (Eviden) arbeitet täglich mit Dynamics und der Power Platform – und genau das spürt man: Er beantwortet direkt die erste Frage, die im Team oft aufkommt, wenn Low-Code im Raum steht – „Warum sollte ich Power Apps überhaupt nutzen?“
Seine Kernaussagen:
- „You could build an app quickly by using the skills that you already have and connect to the cloud services and data sources that you are already using.“
- „It is also possible to share apps instantly so that co-workers can use them on their phones and tablets.“
- „You do not have to have a profound knowledge about coding or programming … the entry barrier is fairly low.“
Für technische Teams ist diese Kombination attraktiv: schneller Wertbeitrag, Nutzung vorhandener Datenquellen und eine niedrige Einstiegshürde, ohne die Entwicklungsdisziplin zu opfern. Der Vortrag bleibt bewusst bodenständig – es geht nicht um spektakuläre Automationstricks, sondern um die solide, wiederholbare Art, in Minuten eine funktionierende App an Daten anzubinden und zu teilen.
Die Bausteine: Von der Startseite bis zur mobilen App
Paul strukturiert den Einstieg in die Plattform über vier Bausteine, die in der täglichen Arbeit den Rahmen bilden:
- Power Apps Homepage: Der Startpunkt – Apps aus Daten, aus Beispielen oder von einer leeren Leinwand erstellen.
- Power Apps Studio: Hier geschieht die eigentliche Entwicklungsarbeit – Verbindungen zu Daten herstellen, Benutzeroberflächen anordnen, Formeln definieren.
- Power Apps Mobile: Die Laufzeitumgebung für Microsoft Windows, Apple iOS und Google Android – Apps mobil nutzen.
- Admin Center: Verwaltung von Umgebungen (Environments) und Komponenten, die die App-Landschaft organisatorisch zusammenhalten.
Die Aussage ist klar: Wer schnell starten will, nutzt die Homepage; wer flexibel gestalten will, steigt im Studio tiefer ein; wer ausrollt, setzt auf Mobile; wer skalieren und kontrollieren will, geht ins Admin Center.
Drei Wege zum Start: Vorlage, Datenquelle oder leere Leinwand
Im Vortrag betont Paul drei Anlaufstellen für das erste Projekt:
- App aus einer Vorlage erstellen.
- App aus einer Datenquelle generieren (der Weg der Live-Demo).
- App auf einer „blank canvas“ (leere Leinwand) aufbauen.
Für Teams, die bereits strukturierte Daten haben, ist der zweite Weg ein starker Beschleuniger. Er demonstriert in der Session, wie aus einer simplen Excel-Tabelle in OneDrive for Business in wenigen Minuten eine nutzbare App entsteht – inklusive Formularen, Sichten und Suche.
Demo-Walkthrough: In Minuten von Excel zur laufenden App
Die Live-Demo ist bewusst schlicht, aber wirkungsvoll: eine Excel-Tabelle eines fiktiven Bodenbelags-Unternehmens („flooring company“). Die Spalten sind:
- name
- category
- price
- image
- overview
- Power App ID (automatisch generiert und in der Datenbank gespeichert; Empfehlung: nicht bearbeiten)
Paul führt Schritt für Schritt vor, wie daraus im Power Apps Studio eine App wird.
Schritt 1: Anmeldung und Datenquelle auswählen
- Aufrufen von makepowerapps.com und Anmelden mit den Organisations-Credentials.
- Als Datenquelle „Excel spreadsheet“ wählen.
- OneDrive for Business als Speicherort auswählen.
- Zum Ordner „sample Power App data source“ navigieren.
- Die vorbereitete Excel-Datei auswählen.
- Die Tabelle (im Vortrag als „Flowing Estimates“ genannt) als Datenquelle verbinden.
Wichtig ist der Momentum-Gewinn: Das System scaffoldet automatisch eine mehrseitige App mit Listen-, Detail- und Formularansichten. Schon an dieser Stelle zeigt sich der eigentliche Hebel von Power Apps – man startet nicht bei Null, sondern auf einer tragfähigen Baseline.
Schritt 2: Die generierte App erkunden
Im Studio wird sichtbar:
- Eine Reihe automatisch erzeugter Screens.
- Eine Komponenten-Übersicht, über die sich UI-Elemente hinzufügen lassen.
- Zoom-Steuerung für formales Layouting.
In der Datenliste erscheinen die Bodenbeläge – Teppich, Holz usw. Der generierte Katalog lässt sich unmittelbar verwenden.
Schritt 3: Interaktion testen – Editieren und Suchen
Paul klickt auf „Play“, öffnet den ersten Eintrag und ändert den Preis – „the price is now $27“ – und speichert. Danach nutzt er die Suchfunktion, um nach „Bolivian rosewood“ zu filtern.
Seine Einordnung: „This was in three minutes achieved, so it's pretty easy to get started.“ Genau das bleibt hängen: Der Pfad von Daten nach App ist kurz, und die Standardinteraktionen – Anzeigen, Bearbeiten, Suchen – sind „out of the box“ sofort produktiv.
Ein praktischer Hinweis: Power App ID nicht manuell bearbeiten
Die Demo enthält eine kleine, aber wichtige Governance-Notiz: Die „Power App ID“ wird automatisch generiert und in der Datenbank gespeichert. Empfehlung von Paul: nicht editieren. Für Teams, die Datenpflege teils in Excel erledigen, ist diese Grenze essenziell, um Integrität zu sichern.
App mobil bereitstellen: Offizielle App installieren, einloggen, loslegen
Das Rollout in die Hosentasche ist denkbar einfach:
- Die offizielle PowerApps-App auf dem Smartphone oder Tablet installieren.
- Mit den richtigen Organisations-Credentials einloggen.
- In der App erscheinen eigene Apps sowie freigegebene Apps von Kolleginnen und Kollegen.
- Tippen, starten, nutzen – „we’re good to go“.
Dieser Weg betont den Sharing-Gedanken aus dem Intro: Instant-Zugriff für die Fachbereiche, ohne separate Distribution.
Datenquellen, Verbindungen und Gateways: Das Rückgrat der App
Paul ordnet Power Apps klar als Frontend für bestehende Daten ein: „Most Canvas apps use external information that is stored in data sources.“ Seine Beispiele und Hinweise:
- Apps greifen über Verbindungen (Connections) auf Datenquellen zu; manche erlauben Lesen und Schreiben.
- Datenquellen werden über integrierte oder benutzerdefinierte Konnektoren angebunden.
- „A few of the more popular data sources are, for example, SharePoint, SQL Server, Dynamics 365 for Dropbox. Many data sources are cloud services like Salesforce. Even Twitter can be a data source if, for example, you're tracking your company's hashtags.“
- Für On-Premises-Daten steht ein Gateway bereit, das zwischen Power Apps und der lokalen Quelle vermittelt: „The gateway sits on an on-premises computer and communicates with Power Apps.“
Die zentrale technische Aussage: „An advantage of building your business apps in Power Apps is being able to connect to many data sources in a single app.“ Genau das macht die Plattform als Aggregationsschicht interessant – UI und Prozesslogik in Power Apps, Daten dort, „where your data lives“.
Dataverse: Struktur und Governance für Geschäftsdaten
Einen Schwerpunkt legt Paul auf Dataverse als Datenoption. Die Definition ist bewusst einfach gehalten:
- Dataverse speichert und verwaltet Daten, die in Geschäftsanwendungen verwendet werden.
- Daten liegen in Tabellen (ein Satz von Datensätzen, analog zu einer Tabelle in einer einfachen Datenbank).
- Es gibt Standardschemata für typische Szenarien; darüber hinaus lassen sich eigene Tabellen erstellen und z. B. via Power Query befüllen.
- App Maker nutzen diese Daten direkt in Power Apps.
Paul liefert konkrete Gründe, Dataverse zu evaluieren:
- Metadaten und Daten werden in der Cloud gespeichert – „you don't need to worry about details of how they're stored“.
- Rollbasierte Sicherheit erlaubt feinjustierte Zugriffe auf Tabellen – „Data is stored so that users can see it only if you grant them access“.
- Dynamics-365-Daten liegen ebenfalls in Dataverse – so lassen sich Apps schnell auf Basis dieser Daten bauen und erweitern.
- Datentypen und Beziehungen sind in Power Apps direkt nutzbar; es lassen sich berechnete Spalten, Geschäftsregeln, Workflows und „business process flows“ definieren, um Datenqualität und Prozesse zu steuern.
- Tabellen sind im Excel-Add-In verfügbar – „to increase productivity and ensure data accessibility“.
Für Technikteams bedeutet das: Wer über den schnellen Einstieg hinaus eine robuste, sichere Datenbasis sucht, kann mit Dataverse ein konsistentes Modell, Security und prozessnahe Validierungen zusammenführen.
Architekturperspektive: Low-Code-Frontend, Daten überall
Der Vortrag zeichnet implizit eine einfache, aber tragfähige Architektur:
- UI- und Interaktionsschicht: Canvas Apps in Power Apps.
- Datenzugriff: Verbindungen und Konnektoren zu Cloud- und On-Premises-Quellen; optional Gateway für lokale Systeme.
- Datenhaltung: Bestehende Dienste (SharePoint, SQL Server, Salesforce, Twitter etc.) oder Dataverse als erste Wahl für strukturiertes, modelliertes Geschäftswissen.
- Bereitstellung: Power Apps Mobile für iOS/Android/Windows, getrieben durch Azure AD/Credentials der Organisation.
- Verwaltung: Admin Center für Environments und Komponenten.
Die Stärke des Ansatzes liegt nicht in Spezialeffekten, sondern in der schnellen Brücke von „bestehende Daten“ zu „nutzbarer App“ – eine Brücke, die sich wieder und wieder gehen lässt, ohne bei Null anzufangen.
Lektionen für den Alltag: Was wir als Engineering-Team mitnehmen
Aus der Demo und den Erklärungen lassen sich einige konkrete Handlungsmaximen ableiten:
- Klein anfangen, schnell validieren: Eine einfache Excel-Tabelle reicht, um die Kerninteraktionen einer App (Lesen, Suchen, Editieren) zu etablieren und mit Stakeholdern zu testen.
- Datenzentriert denken: Power Apps ist stark, wenn die Datenquellen sauber definiert sind. Die Verbindung ist der Dreh- und Angelpunkt – ob SharePoint, SQL Server, Dynamics 365 for Dropbox, Salesforce oder Twitter.
- Governance am Start mitdenken: Automatisch generierte IDs (wie die „Power App ID“) in Quellsystemen nicht manuell bearbeiten. Rollbasierte Sicherheit in Dataverse nutzen, um Sichtbarkeit von Anfang an zu regeln.
- Environments und Admin Center ernst nehmen: Auch wenn der Vortrag die Verwaltung nur streift – wer skaliert, braucht klare Umgebungen und Freigabeprozesse.
- Mobilität ohne Zusatzaufwand: Das mobile Frontend ist „gratis“ dabei – offizielle App installieren, einloggen, fertig. Ideal für frühe Piloten in Fachabteilungen.
- Dataverse prüfen, wenn Standards wachsen: Sobald Beziehungen, Validierungen, Geschäftsregeln oder Prozessflüsse ins Spiel kommen, zahlt sich Dataverse als konsistente Basis aus.
Grenzen und Fokus der Session
Paul verspricht nichts, was die Demo nicht einlöst. Keine tiefen Exkurse in komplexe Formellogik, keine Architekturdiskussionen über Multi-Tenant-Setups – stattdessen ein nüchterner Fokus auf den schnellsten Weg zur ersten App: Datenquelle wählen, App generieren, ändern, teilen.
Diese Fokussierung ist ein Vorteil: Gerade für Teams, die Low-Code bisher skeptisch betrachten, macht die Session greifbar, dass „quick wins“ mit vorhandenen Daten erreichbar sind – ohne Schulungswoche und ohne Spezialwissen.
Schritt-für-Schritt zusammengefasst: So reproduzieren Sie die Demo
- Excel-Datei vorbereiten mit Spalten wie name, category, price, image, overview und einer automatisch gepflegten ID.
- Datei in OneDrive for Business speichern.
- makepowerapps.com öffnen und mit Unternehmensdaten anmelden.
- Neue App aus Datenquelle „Excel spreadsheet“ erstellen, OneDrive for Business auswählen, Datei und Tabelle wählen.
- Generierte App im Studio prüfen: Listen-, Detail- und Bearbeitungsansichten sind vorhanden.
- Interaktionen testen: Einträge bearbeiten (z. B. Preis ändern), Suche nutzen (z. B. nach „Bolivian rosewood“).
- App speichern und teilen; auf dem Smartphone über die offizielle PowerApps-App einloggen und starten.
Fazit: Ein pragmatischer Einstieg, der überzeugt
„Getting started with Power Apps“ von Paul Bilcsik (Eviden) zeigt die Plattform so, wie wir sie in Projekten erleben wollen: als schnelle, verlässliche Brücke von vorhandenen Daten zu produktiver Nutzung – auf dem Desktop und mobil.
Die wichtigsten Takeaways in einem Satz: Starten Sie mit einer vorhandenen Datenquelle, lassen Sie Power Apps die Grundstruktur generieren, behalten Sie Governance (IDs, Security, Environments) im Blick, und evaluieren Sie Dataverse, sobald Datenmodell und Regeln wachsen. Der Rest kommt mit der Praxis – und genau dazu lädt diese Session ein.