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Indermohan Singh, Platform Developer Advocate bei Dynatrace

Description

Indermohan Singh von Dynatrace spricht im Interview von seinen ersten Berührungspunkten mit Software Development bis hin zu seiner aktuellen Arbeit und gibt Tipps für Neueinsteiger.

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Video Zusammenfassung

In "Indermohan Singh, Platform Developer Advocate bei Dynatrace" schildert Indermohan Singh, wie ihn seine Mutter früh zum Programmieren brachte, ein erster Kurs zwar misslang, aber sein Interesse entfachte, und wie er nach der 10. Klasse am Polytechnikum richtig einstieg. Bei Dynatrace befähigt er Entwickler durch Workshops, Dokumentation und Reviews, sammelt Community‑Feedback für die Produktteams und produziert Videos für die Learn Deque App zur Dynatrace Query Language. Sein Rat: weniger Syntax, mehr Denkmodelle und Logik (z. B. mit Scratch); wer bereits bloggt, auf Meetups spricht oder schreibt (wie seine Bücher zu Ionic), ist praktisch schon auf dem Weg in die Developer Advocacy – dann nur noch den passenden Job finden und starten.

Vom ersten Kurs zum Developer Advocacy: Die Entwicklerreise von Indermohan Singh, Platform Developer Advocate bei Dynatrace

Warum uns diese Geschichte bewegt

Als Redaktion von DevJobs.at haben wir die Session „Indermohan Singh, Platform Developer Advocate bei Dynatrace“ aufmerksam verfolgt. Was uns besonders hängen blieb, ist die Klarheit, mit der der Speaker – Indermohan Singh – seinen Weg in die Softwareentwicklung und später in die Developer Advocacy beschreibt. Ohne Pathos, aber mit einer spürbaren Leidenschaft für Enablement. Er erzählt, wie früh er mit dem Programmieren in Berührung kam, welche Rückschläge ihn geformt haben und was es konkret bedeutet, als Platform Developer Advocate bei Dynatrace GmbH zu arbeiten. Vor allem aber: welche Haltung Neulinge zum Programmieren einnehmen sollten und wie man ganz praktisch in die Rolle einer oder eines Developer Advocates hineinwächst.

Ein früher Start – und ein erster Rückschlag

„It’s weird if I would say I started when I was a kid, but this is surprisingly true.“ So beginnt Indermohan seine Geschichte. Es war nicht der klassische Informatikunterricht, der ihn in die Welt der Software zog, sondern seine Mutter. Sie besuchte damals in Indien ein Institut, um Programmierung, Photoshop und „all the other stuff about computer“ zu lernen – zu einer Zeit, in der Computer und Internet dort noch neu waren. Aus kindlicher Neugier schloss er sich einfach an: Wenn sie dieses „fancy stuff“ lernt, dann wollte er das auch.

Sein erstes Programmierkurs-Erlebnis endete allerdings mit einer deutlichen Bauchlandung. Er „miserably failed the exam“ – nicht, weil das Interesse fehlte, sondern weil er Programme auswendig lernte, statt sie zu verstehen. Er erinnert sich an Aufgaben wie „find the prime numbers“ – klassische Einsteigerübungen, die man leicht auf Syntax und Muster reduziert. Trotz des verpatzten Exams blieb etwas Wichtiges hängen: ein erstes Gefühl für das, was Programmieren sein könnte, und ein anhaltendes Interesse.

Der entscheidende Schritt nach der 10. Klasse

Der wirkliche Beginn kam für ihn „after my 10th grade“ – in Indien entspricht das etwa dem Ende der Sekundarstufe I. Indermohan wechselte an ein Polytechnic College und begann dort, Programmierung als ernsthaftes Studienfach zu lernen. Dieser Moment markiert für ihn den Übergang vom Auswendiglernen zur strukturierten Auseinandersetzung: nicht mehr nur Programme nachbauen, sondern verstehen, was hinter den Konzepten steht. Dieser Fokus auf Konzepte statt bloßem Syntaxwissen zieht sich wie ein roter Faden durch seinen weiteren Weg.

Was ein „Platform Developer Advocate“ bei Dynatrace tut

„My role at Dynatrace is Platform Developer Advocate.“ Damit bringt es Indermohan auf den Punkt. Doch was heißt das genau? Kurz: Er befähigt Entwicklerinnen und Entwickler – intern und extern –, die Dynatrace-Plattform richtig zu verstehen und deren Vorteile auszuschöpfen. Es geht weniger um das klassische Lehren als um Enablement: Hindernisse aus dem Weg räumen, Wissen strukturieren, Rückmeldungen einsammeln und zurückspiegeln.

Workshops: Inhalte bauen, Erfahrungen ermöglichen

Ein zentraler Teil seiner Arbeit besteht darin, Workshops zu entwickeln und durchzuführen. Er „spend[s] a lot of time doing workshops, creating the content for the workshop, doing the workshop itself“. Dieser Fokus zeigt: Enablement lebt von konkreten Lerngelegenheiten. Gute Workshops sind nicht bloß Präsentationen. Sie übersetzen Plattformfähigkeiten in greifbare Aufgaben, leiten durch Übungen und sammeln Feedback, das direkt in die Weiterentwicklung der Materialien einfließt.

Dokumentation: Von Originalinhalt bis Style- und Tech-Reviews

Indermohan betont, wie wichtig Dokumentation ist. Er erstellt „the original content of the documentation“ und übernimmt „style reviews [and] tech reviews“ für Beiträge anderer. Dokumentation ist in seiner Rolle kein Anhängsel, sondern ein Produkt. Gute Dokumentation ist präzise, konsistent und zugänglich – und sie skaliert Wissen. Wer Enablement ernst nimmt, investiert in Texte, Beispiele und Review-Prozesse. Indermohans Beschreibung zeigt, dass bei Dynatrace Dokumentation als Teamarbeit verstanden wird, mit klaren Qualitätskriterien.

Feedbackschleifen: Community hören, an Entwickler zurückspielen

„Gather the feedback from the community inside and outside [Dynatrace]“ – dieser Teil macht den Advocacy-Kreislauf komplett. Nach Workshops und Lernpfaden folgt das Zuhören. Welche Hürden wiederholen sich? Wo entstehen Missverständnisse? Dieses Feedback „funnel[s] back to the developers who have created the technology itself“. Dadurch schließt sich die Schleife zwischen Produkt, Dokumentation und Schulung.

Video-Lernen: Learn Deque als Dojo für die Dynatrace query language

Ein Bereich, den Indermohan „recently started doing“, ist Video-Content. Besonders spannend: „We have an app called Learn Deque, where people can learn Dynatrace query language.“ Er beschreibt Learn Deque als „dojo app“ mit einer Reihe von Übungen. Zu jeder Übung gibt es ein Video, in dem er „the topic or the task at hand“ erklärt. Das zeigt, wie vielfältig Enablement sein kann – Text, Workshop und Video greifen ineinander. Lernende bekommen strukturierte Challenges, kombiniert mit direkter Erklärung – genau die Mischung, die die Abkürzung von „Aha-Moment“ zu Handlungsfähigkeit schafft.

Programmieren lernen: Erst Logik, dann Syntax

Wenn Indermohan über Einsteigerinnen und Einsteiger spricht, wird er sehr deutlich: Viele würden zu viel Zeit in Syntax investieren. Doch „this is not what you should start to learn“. Stattdessen brauche es zuerst eine „mental model of what programming actually is“.

Visuelle Sprachen als Einstieg: Scratch

Er empfiehlt „language like Scratch, which is visual programming language“. Scratch arbeitet mit Drag-and-drop-Komponenten – für Schleifen, Bedingungen („conditionals“) und mehr. Das Entscheidende: „you don’t spend a lot of time fixing the syntax, but actually executing the logic.“ Der kognitive Fokus liegt auf der Struktur des Problems, nicht auf Klammern, Semikolons oder Formatregeln. Gerade für den Einstieg ist das ein wirksames Mittel, um die Hürde zu senken und die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken.

Algorithmen als mentale Modelle

„The logic, that is the real programming to create algorithms to solve a problem.“ Für Indermohan ist Programmieren nicht das Abtippen von Befehlen, sondern das Modellieren von Lösungen. Wer von Anfang an lernt, Algorithmen als Denkwerkzeuge zu sehen, kann Syntax später viel zielgerichteter lernen. Sein eigenes Beispiel – das Auswendiglernen von Prime-Number-Programmen – illustriert, wie wenig nachhaltige Lerngewinne die reine Mustererkennung bringt.

Developer Advocacy: Schon mittendrin, ohne es zu merken

Wie wird man Developer Advocate? Indermohan wählt einen entwaffnend pragmatischen Zugang: Viele von uns tun bereits Teile dieses Jobs, ohne es so zu nennen. „There are a lot of developers who are writing blog posts… going to meetups and they’re giving the talks there.“ Wer Wissen teilt, anderen hilft und Community-Aktivitäten gestaltet, lebt bereits wesentliche Bausteine der Advocacy.

Sein Weg: Bücher über Ionic, Meetups, Online-Publikationen

Bevor er bei Dynatrace Developer Advocate wurde, tat Indermohan genau das: Er schrieb „a couple of books on Ionic“, einem Framework für hybride Mobile Apps, hielt Vorträge auf Meetups und verfasste „a couple of blog posts for a couple of online publications“. Das ist keine Checkliste, die jeder exakt so abarbeiten muss, aber es zeigt ein Muster: Sichtbar werden, Inhalte entwickeln, Feedback einholen, verbessern – und wieder von vorn.

Der letzte Schritt: Den Job finden und springen

Wenn man diese Bausteine lebt, ist man „already on the path of becoming a developer advocate“. Was dann noch fehlt? „Last thing for you is just to find the job for developer advocate and then just jump into it.“ Diese Einladung ist bemerkenswert offen: Wer die Haltung und Praxis bereits mitbringt, sollte die Gelegenheit ergreifen.

Was wir aus der Session mitnehmen

Die Stärke dieser Session liegt in der Verbindung aus persönlicher Geschichte und klaren, handhabbaren Empfehlungen. Keine Buzzwords, kein Selbstmarketing – sondern einfache, präzise Einsichten aus der Praxis:

  • Beginne mit mentalen Modellen, nicht mit Syntaxregeln.
  • Nutze visuelle Werkzeuge wie Scratch, um Logik und Kontrollelemente zu verstehen.
  • Übe an sinnvollen Aufgaben – von Workshops bis zu Dojo-Apps mit Übungen und Erklärvideos.
  • Dokumentiere Wissen, nicht nur für andere, sondern auch, um deine eigenen Modelle zu schärfen.
  • Sammle Feedback systematisch ein und gib es zurück an die, die Technologie bauen.
  • Wenn du Inhalte schreibst, bei Meetups sprichst oder Beiträge in Publikationen leistest, bist du bereits auf Advocacy-Kurs.

Konkrete Umsetzungsschritte für Einsteigerinnen und Einsteiger

Hier sind Schritte, die direkt aus Indermohans Weg ableitbar sind – ohne zusätzliche Tools oder Abkürzungen:

  1. Baue eine Logik-Praxis auf: Nimm einfache Probleme (z. B. Zählen, Vergleiche, Wiederholungen) und modelliere sie mit einer visuellen Sprache wie Scratch. Beobachte, wie du mit Bedingungen, Schleifen und Datenfluss arbeitest.
  2. Starte kleine Lernprojekte: Statt einen kompletten Kurs auswendig zu lernen, setze dir Mini-Ziele (eine Bedingung sinnvoll einsetzen, eine Schleife einsetzen, ein Ereignis verarbeiten). Dokumentiere, was du gelernt hast.
  3. Trenne Problem und Syntax: Formuliere zunächst in Worten oder Pseudocode, was du erreichen willst. Wechsel erst danach zu einer textuellen Programmiersprache.
  4. Teile dein Wissen: Schreibe kurze Blogposts zu dem, was du gelernt hast – nicht als Selbstdarstellung, sondern als Hilfestellung für andere.
  5. Suche den Kontakt zur Community: Besuche Meetups und biete kleine Lightning Talks an. Dein Ziel: Feedback sammeln, Klarheit gewinnen.

Konkrete Umsetzungsschritte für angehende Developer Advocates

Wer den Sprung zur Advocacy anstrebt, findet in Indermohans Beschreibung ein klares Raster:

  • Inhalte entwickeln: Erstelle Workshops, die Probleme statt Features in den Mittelpunkt stellen. Übe, Inhalte iterativ anhand von Feedback zu verbessern.
  • Dokumentation ernst nehmen: Schreibe Originalinhalte und übe dich in Style- und Tech-Reviews. Lerne, wie man komplexe Themen präzise und zugänglich macht.
  • Feedback schleusen: Richte einen klaren Kanal ein, um Rückmeldungen aus Workshops und Community-Aktivitäten an die Produktteams zurückzugeben.
  • Video erklärt anders: Ergänze Textmaterial um kurze, fokussierte Videos, die Aufgaben und Denkwege erklären – so wie in Learn Deque für die Dynatrace query language.
  • Sichtbar werden: Veröffentliche in Online-Publikationen, sprich auf Meetups. Du musst keine Perfektion abliefern – entscheidend ist Kontinuität.

Warum die Lernhaltung den Unterschied macht

Der Faden, der sich durch die gesamte Geschichte zieht, ist Lernhaltung. Indermohans frühe Erfahrung – Auswendiglernen und Durchfallen – hat ihn nicht davon abgehalten, sondern ihm den richtigen Kompass gegeben: Lerne das, was bleibt, nämlich Logik und Modellbildung. Der Rest – Syntax, Frameworks, Tools – lässt sich darauf aufbauen.

Dieses Prinzip kehrt in seinem Berufsalltag wieder. Workshops fangen bei Problemen an, Dokumentation macht Konzepte explizit, Feedback schärft die Modelle – und Video-Content hilft, kognitive Hürden abzubauen. Wer so arbeitet, befähigt andere, selbstständig und souverän zu handeln.

Zitate und Kerngedanken

„It’s weird if I would say I started when I was a kid, but this is surprisingly true.“

„I miserably failed the exam in the end… [I was] cramming the programming… find the prime numbers and stuff.“

„My role at Dynatrace is Platform Developer Advocate… enabling developers within the company and also outside the company.“

„You don’t spend a lot of time fixing the syntax, but actually executing the logic.“

„The logic, that is the real programming to create algorithms to solve a problem.“

„If you are doing all those sort of stuff… you’re already on the path of becoming a developer advocate… just find the job… and then just jump into it.“

Ein Blick auf Wirkung statt Titel

Auffällig ist, wie wenig Indermohan über Titel und wie viel er über Wirkung spricht. Der „Platform Developer Advocate“ ist keine Visitenkarte, sondern eine Haltung: Menschen befähigen, mit einer Plattform erfolgreich zu sein. Das geschieht durch drei Hebel – Lerngelegenheiten (Workshops, Videos), Klarheit (Dokumentation) und Resonanz (Feedbackschleifen). In dieser Dreieinigkeit entsteht das, was viele Entwicklerinnen und Entwickler suchen: Sicherheit im Umgang mit Technologie.

Schlussfolgerung: Enablement als roter Faden

„Indermohan Singh, Platform Developer Advocate bei Dynatrace“ zeigt eine Karriere, die nicht auf Abkürzungen basiert, sondern auf konsequenter Praxis: Interesse wecken, Logik priorisieren, Inhalte erschaffen, Feedback verarbeiten und den nächsten Schritt gehen. Ob du gerade mit Scratch dein erstes If-Statement zusammenklickst oder dich fragst, wie du deine Community-Arbeit in eine Advocacy-Rolle überführen kannst – die Leitplanken sind dieselben. Fang bei der Logik an, teile, was du lernst, und mache den Sprung, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Für uns bleibt vor allem ein Satz stehen: Logik vor Syntax. Wer das verinnerlicht, kann nicht nur programmieren lernen – sondern andere auf diesem Weg mitnehmen. Genau darin liegt die Essenz von Developer Advocacy, so wie sie Indermohan lebt.

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