Blockpit
Eva Haslinger, Full Stack Developer bei Blockpit
Description
Eva Haslinger von Blockpit erzählt im Interview über ihren Werdegang zum Full Stack Development, welche Aufgabenbereiche ihre Arbeit umfasst und gibt Tipps für Einsteiger
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Video Zusammenfassung
In "Eva Haslinger, Full Stack Developer bei Blockpit" berichtet Eva Haslinger von ihren ersten Schritten mit HTML/CSS/JavaScript in einer mediendesign-orientierten Schule, der Entscheidung für ein Software‑Engineering‑Studium in Hagenwerk und dem Weg von der Frontend- zur Full‑Stack-Entwicklerin bei Blockpit. Sie beschreibt ihren Aufgabenbereich vom Datenbankdesign über Services und Interfaces bis zur UI sowie die Bedeutung von Teamkommunikation und Architekturarbeit; besonders schätzt sie die Freiheit, eigene Features zu verantworten und mitzuentscheiden. Als Rat empfiehlt sie, den eigenen Interessen zu folgen (Web, Services/API oder Daten), nicht zwanghaft mit C/C++ zu starten, und ein Studium in Betracht zu ziehen, um grundlegende Konzepte und in Unternehmen eingesetzte Technologien zu erlernen.
Von der Mathe-Liebe zum Full-Stack: Eva Haslinger, Full Stack Developer bei Blockpit, über Studium, Stack und Teamarbeit
Warum diese DevStory hängen bleibt
Als Redaktion von DevJobs.at haben wir viele Gespräche mit Entwicklerinnen und Entwicklern geführt. Die DevStory „Eva Haslinger, Full Stack Developer bei Blockpit“ sticht durch ihre Klarheit und Bodenständigkeit heraus. Eva beschreibt ihren Weg ohne Buzzwords, dafür mit einer greifbaren Mischung aus Neugier, Technikbegeisterung und Teamfokus. Sie erzählt, wie aus ersten HTML/CSS/JavaScript-Schritten ein konsequenter Wechsel zum Software Engineering wurde, wie sich ihr Verständnis von „richtigem Programmieren“ durch C# und vor allem Java vertieft hat und warum Full-Stack für sie weit mehr als „ein bisschen Frontend, ein bisschen Backend“ bedeutet.
In ihren Schilderungen liegt ein roter Faden: Interesse als Kompass, Struktur durch Ausbildung und Wirkung durch Teamarbeit. Genau diese Kombination macht ihre Perspektive für angehende Entwickler:innen ebenso wertvoll wie für alle, die gerade überlegen, in welche Richtung sie sich im Tech-Stack entwickeln wollen.
„Ich war in der Schule schon immer Mathe-Freak … und habe eben dort meine ersten Programmierversuche gewagt.“
Erste Schritte: Mathe-Freak mit Web-Start
Eva beschreibt sich selbst als „Mathe-Freak“. Das klingt spielerisch, ist aber prägend: Wer Mathematik mag, bringt oft genau die Mischung aus Logik, Strukturfreude und Problemlust mit, die Programmieren so besonders macht. Gleichzeitig war für sie klar, dass die technischen Fächer die größere Anziehung hatten – stärker als etwa Deutsch. Dieser Fokus führte sie an die HLW für Kommunikations- und Mediendesign, wo sie ihre ersten Zeilen Code schrieb.
- Einstieg über Webseiten: HTML und CSS für das visuelle Gerüst und Design.
- JavaScript, um der Oberfläche „Leben einzuhauchen“ – unmittelbares Feedback, direkt im Browser sichtbar.
Diese ersten Versuche sind typisch für viele Laufbahnen: schnelles Erfolgserlebnis, unmittelbarer Output und die Erkenntnis, dass Code den Bildschirm verändert. Genau diese Dynamik motiviert und erleichtert die nächsten Schritte.
Entscheidung: Design oder Programmieren?
Nach der Schule stand eine Weichenstellung an: Soll der Weg stärker in Richtung Design führen – oder in Richtung Programmieren? Eva hat bewusst das Programmieren gewählt. Sie beschreibt diese Wahl als eine ihrer besten Entscheidungen und entschied sich für ein Software-Engineering-Studium in „Hagenwerk“.
Was sie daran so überzeugte:
- Sie „fühlte sich richtig wohl“ und mochte die Kurse – ein gutes Zeichen, dass Inhalt und Lernstil passten.
- Das Studium gab Struktur und Breite: nicht nur Tools kennenlernen, sondern Konzepte verstehen.
Diese Phase markiert den Übergang vom „Web-Basteln“ zu systematischem Software Engineering. Der persönliche Antrieb blieb derselbe: Interesse. Der Rahmen wurde professioneller und konzeptioneller.
Von TypeScript/JavaScript zu C# und Java: ein Verständnis-Schub
Evas erste Programmiersprachen waren TypeScript und JavaScript, passend zu ihren frühen Web-Projekten. C# war zwar bereits im Blick, überzeugte sie am Anfang aber nicht. Der Umbruch kam an der Uni, als der Fokus stärker auf C# und vor allem Java lag.
„Erst … mehr in C# und vor allem Java … habe ich gewusst: Okay, das ist richtiges Programmieren.“
Dieser Satz ist bemerkenswert. Er zeigt keinen Abwertungsreflex gegenüber Web-Tech, sondern markiert ein Aha-Erlebnis: Die Tiefe hinter einer statisch typisierten, objektorientierten Welt, das Arbeiten mit größeren Codebasen, Architekturlagen und klaren Strukturen – all das kann ein neues Verständnis von Software hervorrufen. Für Eva wurde hier greifbar, welche Vorteile solche Sprachen mitbringen, insbesondere wenn es um Wartbarkeit, klare Interfaces und das Denken in Services und Abstraktionen geht.
Full-Stack bei Blockpit: Überblick, Verantwortung, Brücken bauen
Heute arbeitet Eva bei Blockpit als Full-Stack-Developer – gestartet ist sie im Frontend und hat ihren Wirkungsbereich schrittweise auf den gesamten Stack erweitert. Ihre Beschreibung des Jobs ist kristallklar: Full-Stack heißt, den Überblick über den gesamten Technologie-Stack zu behalten und vom Datenmodell bis zur UI mitzudenken.
1) Datenbanken verstehen und bewusst wählen
Der Stack beginnt bei der Datenhaltung. Für Eva ist entscheidend:
- Wie ist die Datenbank aufgebaut? Welche Struktur braucht das Produkt?
- Wie wird sie aufgesetzt und betrieben?
- Welche Datenbank wählt man überhaupt für den Anwendungsfall?
Hier geht es nicht nur um Tabellen oder Collections, sondern um das Denken in Domänen, Abfragen, Indizes und den Einfluss der Daten-Form auf die gesamte Applikationsarchitektur.
2) Services: Daten abfragen, analysieren, mit Logik versehen
Der nächste Layer umfasst Services, die Daten aus der Datenbank holen, verarbeiten und mit Geschäftslogik anreichern. Eva betont diesen Schritt explizit: Es geht um Abfragen, Analyse und Logik. Genau hier liegt die innere Funktionsweise einer Applikation – die Regeln, Validierungen und Entscheidungen, die Fachlichkeit abbilden.
3) Interfaces: saubere Übergaben an das Frontend
Die Brücke zwischen Backend und Frontend sind Interfaces. Für Full-Stack-Entwicklung ist diese Schnittstelle entscheidend: Welche Daten in welcher Form werden zur Verfügung gestellt? Wie stabil und verständlich ist die API? Die Qualität der Absprachen hier bestimmt, wie effizient das Frontend arbeiten kann – und wie robust das System insgesamt wirkt.
4) Frontend: Darstellung, Interaktion, unmittelbares Feedback
Zum Schluss geht es um Darstellung und Interaktion. Das Frontend zeigt die Daten so, dass Nutzer:innen damit arbeiten können. Hier bündeln sich viele Anforderungen: Themen wie Informationsarchitektur, Konsistenz, Performance, aber auch die Übersetzungsleistung – von komplexer Logik zu einer UI, die Sinn ergibt.
Evas Beschreibung macht klar: Full-Stack heißt nicht „alles gleichzeitig machen“, sondern „den Überblick haben“ und die Übergaben zwischen den Schichten bewusst gestalten.
Teamarbeit: mindestens so wichtig wie Code
So deutlich wie Eva über Technik spricht, so deutlich spricht sie auch über Zusammenarbeit. Für sie ist Kommunikation „mindestens so wichtig“ wie Programmieren.
„Programmieren ist die eine Sache … Kommunikation und Teamfähigkeit ist die andere, die mindestens so wichtig ist.“
Was das in ihrem Alltag bedeutet:
- Gemeinsam Konzepte ausarbeiten.
- Architektur-Entscheidungen reflektieren.
- Lösungen im Team erarbeiten.
In der Praxis zahlt sich das aus. Wer sauber kommuniziert, verhindert Missverständnisse an Schnittstellen, reduziert Reibungsverluste und schafft eine geteilte Architektur-Vision. Gerade Full-Stack-Profile profitieren davon, weil sie Lücken zwischen Disziplinen schließen und die Perspektiven von Frontend, Backend und Datenhaltung verbinden.
Freiheiten bei Blockpit: Verantwortung, die motiviert
Einen Punkt hebt Eva besonders hervor: Bei Blockpit hat sie „ziemlich viele Freiheiten“. Obwohl sie sich selbst noch als „junge Developerin“ sieht, kann sie:
- eigene Features entwickeln,
- eigene User Stories formulieren,
- bei Architektur-Entscheidungen mitentscheiden.
„Das hast du in anderen, größeren Firmen vielleicht nicht … da hast du hier schon sehr viele Freiheiten.“
Ihre Beobachtung zeichnet ein klares Bild: In größeren Unternehmen ist die Arbeit oft stärker spezialisiert und fragmentiert. In einem Umfeld wie bei Blockpit eröffnen sich dagegen breitere Verantwortungsbereiche – ideal für Menschen, die schnell lernen und den Gesamtzusammenhang sehen wollen. Für Full-Stack-Entwickler:innen kann das besonders reizvoll sein, weil der Job ohnehin vom Denken in End-to-End-Verantwortlichkeiten lebt.
Evas Rat an Einsteiger:innen: Folge deinem Interesse
Evas zentrales Karriereprinzip lautet: Starte dort, wo dich die Sache wirklich interessiert. Nicht aus Prinzip C oder C++ lernen, wenn dich hardwarenahe Programmierung gar nicht reizt. Stattdessen:
- Wenn du gerne gestaltest oder schnell Ergebnisse sehen willst: Starte mit Webseiten. HTML/CSS/JavaScript liefern unmittelbares Feedback – das motiviert und hilft, dranzubleiben.
- Wenn du weniger Design-lastig bist, aber Logik und Datenbereitstellung spannend findest: Bau Services und stelle Funktionen per API (Schnittstelle) zur Verfügung.
- Wenn du dich für Daten begeisterst – Speicherung, Abfrage, Analyse –, dann könnten Data Science oder Data Engineering zu dir passen.
Diese Pfadvorschläge sind pragmatisch. Sie nehmen die Hürde aus der Entscheidung, „wo fange ich an?“, und sie respektieren unterschiedliche Motivationslagen. Wichtig ist nur: Starte in einem Feld, in dem du Fortschritt sehen und Neugier ausleben kannst.
Warum ein Studium helfen kann: Konzepte und Überblick
Eva empfiehlt ein Software-Engineering-Studium – insbesondere, wenn man nicht schon in einer einschlägigen Ausbildung war. Bei ihr schloss das Studium die Lücke zwischen ersten Praxisversuchen und einem fundierten Verständnis.
Die Vorteile, die sie hervorhebt:
- Konzepte lernen, die man sonst vielleicht nie gezielt behandeln würde.
- Technologien kennenlernen, die zwar nicht „neu und hip“, aber in Unternehmen real im Einsatz sind.
- Einen Überblick bekommen, „was es alles gibt“ – ein Gerüst für Entscheidungen und Spezialisierungen.
Dieser Punkt ist wichtig: Ein Studium ist kein Selbstzweck, sondern ein Rahmen, der Breite und Tiefe systematisch verbindet. Gerade wer nicht aus einer HTL oder einer vergleichbaren Vorbildung kommt, kann hier Grundlagen legen, die man im Berufsalltag immer wieder braucht – von Sprache und Paradigmen bis hin zu Architektur, Schnittstellen und Datenmodellierung.
Mentale Modelle, die wir aus Evas Story ableiten
Auch wenn Eva keine Lehrbuchtheorie vorträgt, sind ihre Aussagen voller impliziter Modelle, die sich im Berufsalltag bewähren.
- Start where your feedback loop is short: Web-Start mit HTML/CSS/JS ist kein „kleiner Einstieg“, sondern eine produktive Lernkurve.
- Depth follows curiosity: Evas „Java/C# Aha-Moment“ zeigt, dass Tiefe oft dann entsteht, wenn man bereit ist, die Perspektive zu wechseln.
- Full-Stack means owning the seams: Wer Schnittstellen versteht, verbindet Welten – und hält Systeme zusammen.
- Communication scales systems: Gute Teamarbeit ist Multiplikator für Codequalität, Tempo und Architektur-Klarheit.
- Freedom demands responsibility: Freiheiten im Job sind kein Selbstzweck, sondern Einladung zur Mitgestaltung.
Konkrete Takeaways für Entwickler:innen
Aus „Eva Haslinger, Full Stack Developer bei Blockpit“ lassen sich klare Handlungspunkte ableiten:
- Wähle deinen Einstieg über Interesse, nicht über Trendlisten. Was dich fasziniert, trägt dich durch die Lernkurve.
- Nutze schnelle Feedbackschleifen (z. B. im Web), um Motivation hochzuhalten und Praxis aufzubauen.
- Probiere unterschiedliche Paradigmen aus. Der Wechsel zu C# und Java hat Eva ein neues Verständnis von Programmieren gebracht.
- Entwickle ein Systemverständnis: Datenbank → Service/Logik → Interface → Frontend. Full-Stack beginnt im Kopf.
- Pflege Teamkompetenzen bewusst. Kommunikation ist keine „Soft Skill“-Beilage, sondern Produktionsfaktor.
- Suche Umfelder, die Freiräume bieten, wenn du schnell wachsen willst. Breite Verantwortung beschleunigt Lernen.
- Erwäge ein Studium, wenn dir die konzeptionelle Breite fehlt – gerade, wenn du nicht aus einer einschlägigen Vorbildung kommst.
- Kenne deine Neigungen: Design/Frontend, Service/API, Data – alle drei können exzellente Karrieren tragen.
Was wir besonders mitnehmen
Zwei Sätze bleiben im Ohr:
„Das ist richtiges Programmieren.“
„Kommunikation und Teamfähigkeit ist … mindestens so wichtig.“
Der erste Satz steht für den Moment, in dem Konzepte Klick machen und Programmieren nicht nur als Mittel zum UI-Effekt, sondern als Architektur- und Systemdisziplin sichtbar wird. Der zweite Satz rückt das Miteinander ins Zentrum – weil jede gute Software am Ende ein Teamprojekt ist.
Die DevStory von Eva Haslinger, Full Stack Developer bei Blockpit, ist damit mehr als ein persönlicher Werdegang. Sie ist ein Kompass: Interesse als Motor, Konzeptverständnis als Werkzeug, Teamarbeit als Verstärker. Wer so denkt, wird in jedem Stack seinen Platz finden – und Verantwortung dort übernehmen, wo Software Wirkung entfaltet.